Montag, 28. Februar 2011

Ich hab Ehrfurcht vor schneeweissen Haaren

Heute, Marks and Spencer, Queensway. An der Kasse bediente mich eine uralte Frau. Meiner Meinung nach war sie mindestens 75. Sie trug einen Anstecker mit der Aufschrift "M&S celebrating 125 years". So alt war sie, glaube ich, dann aber doch nicht.
P.S.: In der Überschrift vermeinte ich, Heino aus dem Gedächtnis zu zitieren. Ich habe mich dann aber noch einmal im Internet vergewissert. Die unvergessliche Zeile stammt von Bobbejaan Schoepen. Damit Ihr's wisst.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Englische Küche

Fündig geworden! Ja, es stimmt, ich bin fündig geworden. Ihr wisst, ich bin jemand, der stets das Gute in jedem Menschen, an jedem Ort und in jedem Augenblick sucht (zumindest wäre ich das gerne) und ich konnte einfach nicht glauben, dass die englische Küche immer und grundsätzlich schlecht ist. Leute, wenn man von Stansted mit dem Express nach London reinfährt und kommt an grünen Weiden vorbei, auf denen glückliche Kühe und selige Lämmer grasen, an Teichen, auf denen muntere Enten schwimmen und an denen zufriedene Angler stehen, in deren Umgebung fette Gänse watscheln, vorbei an Gärten, in denen die schönsten Gemüse angebaut werden, an Obstbäumen, ja, sogar an einem riesigen Feigenbaum fährt man vorbei, an Wäldern, in denen sich zweifellos Wild tummelt ... England ist ein Land, in dem Milch und Honig fliessen. Hier friert es im Winter kaum, hier regnet es bis zum Abwinken, die Sonne verbrennt nix. Du meine Güte, hunderte von Kilometern Meeresküste mit den entsprechenden Meeresfrüchten ... und in diesem Land soll es nichts Gescheites zu essen geben????? Fortnum und Mason, die Lebensmittelabteilung von Harrods, Märkte wie der Borough Market ... die sind Weltklasse und mit all diesen Herrlichkeiten wissen die Engländer nichts, aber auch gar nichts anzufangen? 
Was hat das britische Weltreich dem Rest der Welt kulinarisch gebracht? Das Sandwich, ne? Und das mythische Lamm mit Minzsosse, das ich schon immer mal probieren wollte, das mir aber noch nie irgendwo begegnet ist. Ach ja, und die mad-cow disease. Wahnsinn! Und das Killer-Frühstück: das Full English Breakfast. Macht ihnen auf der Welt keiner nach, ich möchte wissen, wieso (triefende Ironie). Was für eine verheerende Bilanz!
Die englische Küche ist gesamtumfänglich hart am Rande des Geniessbaren. Echt? Man möchte es manchmal wirklich glauben. 
Ich hatte gehört, dass in England Gastropubs in Mode sind. Wir waren in einem. Ich bestellte mir ein Roast of the Day, das mit Tiefkühlerbsen, Dosenkarotten und einer Art Spachtelmasse, die die englische Bezeichnung "mashed potatoes" trug, serviert wurde. Dies erinnerte mich an einen besonders üblen Tag in der Mensa, in der ich als Studentin oft ass (meist gar nicht mal so schlecht). An einen Tag, an dem heftig diskutiert wurde, von welchem Tier das unsägliche Fleisch, das auf unseren Tellern gelandet war, wohl stammte. Ist schon über fünfundzwanzig Jahre her und mir wurde bis zu besagtem Tag im Pub nichts Vergleichbares serviert. Ich stocherte ein bisschen in meinem Essen herum, brachte aber praktisch nichts runter. Ihr fragt jetzt: "Warum hast Du denn nicht die Dosenkarotten gegessen?" und ich antworte: "Schon der Anblick des Fleisches hat mir den Appetit verdorben." Ihm fehlte die bratentypische Faserstruktur und mir ist keine Kochtechnik bekannt, mit der man Fleisch in diesen gallertartigen Aggregatszustand versetzen könnte. Der Geschmack gab auch keine Anhaltspunkte preis, denn das Roast of the Day schmeckte typisch englisch, nämlich nach gar nichts. Damit war das Thema Pub food gegessen (pun intended).
Und weiter: Habt Ihr schon einmal die Fertiggerichte von Tesco oder von Marks and Spencer probiert? Den Sheperd Pie und so? Ich finde es toll, dass die Hersteller auf Menschen Rücksicht nehmen, die salzarm essen sollen - und auf Menschen, die keine Zähne mehr haben. Das ist lobenswert. Aber es wird auch Rücksicht genommen auf Menschen, die keinen Muskat mögen, und keinen Thymian, keinen Pfeffer, keinen süssen oder scharfen Paprika, kein Rosmarin oder sonst irgendein Gewürz. Vielleicht geht die Rücksichtnahme eine Idee zu weit.
Glaubt nicht, dass ich mich von ein paar Fehlschlägen entmutigen lasse. Ich beschritt eben einen anderen Weg, nämlich selber kochen. Ich koche gern, Ihr wisst das. Ich kaufte mir das Buch "british food" von Mark Hix, das ich irgendwo im Angebot sah. Das erste Rezept, das ich ausprobierte, waren die Cucumber Sandwiches: Englisches Brot oder jedes beliebige andere Brot mit Frischkäse bestrichen und mit dünn geschnittenen Gurkenscheiben belegt, Salz und Pfeffer drauf, fertig. Naja, okay, dafür brauche ich kein Kochbuch, werdet ihr jetzt sagen. Stimmt, aber ich hatte es so noch nie gegessen (deutsches Brot mit Butter, Tomatenscheiben, Salz und Pfeffer aber schon und oft, lecker!) und dieses englische Sandwich, das man gegebenenfalls mit einer Scheibe Lachs und etwas frischem Dill zur vollständigen Mahlzeit aufmotzen kann, kommt auf jeden Fall in mein Repertoire für den Sommer. Gut ist auch die amerikanische Variante:  Brot mit Frischkäse bestreichen, darauf eine dünne Scheibe Salami und einen Berg Kresse. Hmhm. Aber gut, wir waren bei meinem englischen Kochbuch. Also, was ich noch nachgekocht habe, war ein Fischpie, der bei meiner Familie relativ gut ankam (ich musste das Rezept natürlich modifizieren, so viel Butter tu ich nirgendwo dran). Vielleicht werde ich Euch bei Gelegenheit mehr vom Fischpie erzählen. Vielleicht! Jetzt aber zurück zum eigentlichen Thema, nämlich der Tatsache, dass ich in Sachen gutes, englisches Essen fündig geworden bin. Und zwar an folgendem Ort:

Restaurant in London: Clarke's

Dieses Restaurant befindet sich in der Kensington Church Street, ein Stück westlich vom Hyde Park. Wer auf den Pfennig oder das Pfund achten möchte oder muss, ist hier falsch. Als wir dort vor zwei Tagen speisten, war gerade auch eine Cousine der Queen zu Gast (ich kannte bzw. kenne sie nicht, wurde aber darauf hingewiesen: "Heee, dort sitzt die Cousine der Queen", der Name fiel unserer Begleiterin allerdings nicht ein). Wir waren ja auch nicht zum Promi-Beobachten dort, sondern um uns angenehm zu unterhalten und um gut zu essen. Und was uns bei Clarke's serviert wurde, war überraschend gut: Ich hatte ein "Pancetta (Speck) and artichoke risotto with onion, celery, white wine, chestnuts, parsley und cavolo negro (dunkles Kraut)". Es war nicht mit Reis zubereitet, sondern mit Dinkel. Es war unglaublich cremig und würzig. Speck war nur ganz wenig dabei, ein paar knusprig gebackene Streifchen lagen oben drauf. Die Kastanien im Risotto waren eine perfekte Bereicherung. Die Konsistenz war genau richtig, dafür sorgte die ideale Mischung von Weisswein, Sahne und Gemüsebrühe. Ich würde 10 von 10 Punkten geben und das passiert bei mir nicht oft. Als zweiten Gang hatte ich ein "Grass fed Angus rib eye roasted with thyme, garlic butter and char grilled vegetables", also ein Steak mit Knoblauchbutter und gegrilltem Gemüse. Boah! Das Fleisch zerging auf der Zunge. Und war natürlich perfekt gebraten. Ziemlich roh, aber dieses Stück Fleisch schrie danach, genau so zubereitet zu werden. Die Knoblauchbutter schiebe ich normalerweise beiseite, in diesem Fall habe ich sie gegessen, sie passte einfach dazu. Auch hier 10 von 10 Punkten. Eigentlich wollten wir ja keine Nachspeise bestellen, aber dann taten wir es doch. Ich hatte einen "Sicilian style ricotta cheesecake with candied peel". Also, da muss ich sagen: ich backe meinen Käskuchen nach alter Mütter Sitte mit Magerquark und mein Käskuchen schmeckt praktisch gleich und hat auch die gleiche Konsistenz. Insofern war die Nachspeise für mich etwas enttäuschend, da es etwas war, was ich genauso zu Hause haben kann. Im Unterschied zu meinem hatte dieser Kuchen ein Teiggitter oben drauf und wurde halt allgemein schöner serviert, nämlich mit einem mit Puderzucker bestäubten Minzzweiglein obendrauf und mit einer Sosse aus verdünnter Orangenmarmelade.
Summa Summarum: Das Restaurant ist auf diese besondere Art, wie es viele "reiche" Leute mögen, schlicht. Es ist ruhig, gediegen und gemütlich. Es waren auch junge, aber keine sehr jungen Leute da. Für Familien mit kleinen Kindern ist dieses Restaurant ungeeignet, obwohl ihnen das Essen sicher schmecken würde. Pro Person muss man 45-50 Pfund rechnen, auch wenn man nur Wasser trinkt (wie wir es getan haben). Abends ist es noch deutlich teurer, habe ich mir sagen lassen. Zu den Preisen auf der Karte kommen 12,5 % Service charge hinzu. Würde ich wieder hingehen? Auf jeden Fall, mit meinem Gatten, wenn es etwas Besonderes sein soll, mit Besuchern, denen man beweisen möchte, dass englische Küche toll sein kann. In unserem Führer stand, dass die Küche "mediterran" ist. Das finde ich nicht, ich fand das Angebot durchaus englisch: beetroot cured Scottish salmon (mit roten Rüben gebeizter schottischer Lachs), Jerusalem artichokes (ein mir unbekanntes Wurzelgemüse), spring rhubarb sorbet (Rhabarber-Sorbet) ... das ist für mich alles nicht mediterran, aber mir scheint, dass mittlerweile "mediterran" zum Synonym für ordentlich zubereitetes Essen geworden ist.
P.S.: Auf der Speisekarte stand, dass die Besitzerin dieses Restaurants ein Kochbuch herausgegeben hat. Es ist im Laden gleich nebenan erhältlich. Ich begab mich also in den Shop, um das Buch in Augenschein zunehmen. Ich sagte zum Verkäufer: "Ich will es bestimmt nicht kaufen, ich will nur mal einen Blick reinwerfen" (auf Englisch, natürlich). Ich schaute kurz rein, setzte mich dann an ein Tischchen, um noch mal genauer reinzuschauen ... und verliess den Laden dann eben doch mit dem Buch. Ich werde Euch berichten.

Montag, 21. Februar 2011

Restaurant in London: Inamo


Das orientalische Restaurant "Inamo", das uns wegen seiner  Besonderheit, dem interaktiven Bestellsystem, empfohlen wurde, liegt in Soho. An jedem Platz ist ein Touchpad eingelassen, mit dem man sich auf dem Tisch die Speisekarte anzeigen lassen kann. Bilder der Gerichte, die man anklickt, werden von oben auf die Tischplatte projiziert. Wenn man bestellen möchte, so tut man dies ebenfalls per Touchpad. Man kann sich auch jederzeit ansehen, wie hoch die Rechnung ist, die bereits aufgelaufen ist, man kann den Kellner rufen, die Tischplatte individuell gestalten, also das darauf projizierte Hintergrundbild ändern, per Kamera in die Küche schauen, Spiele spielen und sich nach abgeschlossenem Mahl ein Taxi rufen. All dies ist durchaus witzig bzw. interessant.
Was haben wir gegessen? Die sehr gute Servicekraft empfahl uns, eine Vorspeise zwecks "sharing" zu bestellen. Wir entschieden uns für das Tuna Benito Maki für 8 Pfund. Es handelte sich dabei um mit Thunfisch und Mango gefüllte Röllchen (5 Stück). Ich freute mich schon auf die Geschmackskombination von Thunfisch und Mango, die ich noch nie probiert hatte. Die Makis, die dann kamen, waren winzig, die erwartete Geschmacksexplosion blieb aus, die Kombination von rohem Thunfisch und Mango schmeckte nach nichts, das muss man erst einmal hinbekommen. Als zweiten Gang hatte sich mein Gatte Mackerel with Asian Pesto (12,50 Pfund) bestellt. Als dann ein kleines Fischlein mit etwas Sosse kam, war er überrascht, denn er hatte sich seinen Hunger für den Restaurantbesuch aufgehoben. Mit einem raschen Klick auf den Touchpad bestellte er eine Portion Reis dazu, die auch prompt gebracht wurde. Mein Sohn und ich hatten das Set Menu, nämlich eine Lunch Box (8,50 Pfund), gewählt. Diese beinhaltete einen Praew Salad, der köstlich war. Ich muss mich unbedingt kundig machen, um was für ein Gemüse es sich dabei handelte (thailändisch). Ausserdem gehörten dazu Gyoza (kleine, gefüllte Teigtaschen), perfekt gebratene Entenbrust, Edamame (orientalische Bohnen) und Reis, alles richtig gut. Zum Nachtisch bestellte mein Gatte Creme Brulee (die Akzente schenke ich mir jetzt einfach mal, weil ich auf einem amerikanischen Computer schreibe, dessen Tastatur auf Spanisch umgestellt ist. Was auf den Zeichentasten steht, stimmt also nicht mit dem überein, was dann auf dem Bildschirm erscheint. Oder kurz: weil ich nicht weiss, wo die Akzente bei diesem Computer sind.). Die Creme Brulee (6,25 Pfund) war gut. Mein Sohn bestellte Thai Basil Panna Cotta with coconut foam, tropical fruits (war Mango) and coconut tuile (war wie eine dünn ausgewalzte Kokosmakrone) und dieser Nachtisch war hervorragend (5,25 Pfund). Sehr, sehr lecker. Ich werde nach einem Rezept dafür suchen und dies gegebenenfalls mit Euch teilen (sharing!). Das Panna Cotta schmeckte jedoch weniger nach Basilikum als vielmehr nach frischer Minze. Naja, wir werden sehen, wie ich das zum gegebenen Zeitpunkt umsetze.
Also, summa summarum: Das Restaurant hat Event-Charakter, das Publikum ist jung und hipp, für Familien mit kleinen Kindern ist es ungeeignet. Das Essen war gut. Am Tisch neben uns sassen zwei junge Frauen, die erst Cocktails bestellten, dann eine Vorspeise nach der anderen, dann Hauptgericht und Nachspeise. Sie hatten sichtlich Spass, aber dieser Spass kann teuer werden, denn zu allen Preisen kommen noch 10 % Servicecharge. Würde ich wieder hingehen? Ja, mit meinen Kindern, die noch nicht dort waren, aber nicht wegen des Essens, sondern wegen des Event-Charakters.
P.S.: In Soho gibt es ziemlich viele Fusion-Restaurants, zum Beispiel "Indian Tapas" usw. Mein Sohn meinte dazu: "Was ist wohl Japanese-Spanish-Fusion? Chorizo Teriyaki???" Hahahaha (den Gedanken an ein Stück Chorizo in Teriyaki-Sosse fanden wir witzig).

Mittwoch, 16. Februar 2011

Beobachtung in Zentralspanien

Ich fuhr heute durch ein Industriegebiet. An viel zu vielen Hallen hingen Schilder mit der Aufschrift "Se alquila" (sprich nicht "se allkwilla", sondern "seh allkilla"), deutsch "Zu vermieten", oder "Se vende" (sprich: "seh wéndeh"), "Zu verkaufen". An einer Halle hing ein riesiges Plakat mit der Aufschrift "Abierto" (sprich: abi-erto), deutsch "Geöffnet". Mannomannomann. 

Samstag, 12. Februar 2011

Lustiger Witz

Ein Nachbar zum anderen: "Haben Sie gehört, wie ich gestern nacht gegen Ihre Wand geklopft habe?"
"Ach, das macht nichts, wir waren auch nicht gerade leise." Hahahaha.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Gelbe Motzis


Diese Nachspeise hat für unsere Familie besondere Bedeutung: Es sind die berühmten "Gelben Motzis". Mein ältester Sohn war etwa zwei, als er den Wunsch äußerte, seine Mutter möge "Motzis" zubereiten. Ich wollte meinem Ein und Alles seinen Wunsch natürlich erfüllen, dies gestaltete sich jedoch unmöglich, da ich nicht wusste, was Motzis sind.
"Was meinst Du denn mit "Motzis"?" fragte ich ihn.
"Motzis", antwortete er (er war zwei).
"Ich kann Dir aber keine Motzis kochen, wenn ich nicht weiß, was Motzis sind."
"Nur Motzis."
"Nudeln? Kartoffeln? Hackküchelchen?"
"Nein, nein, nein, nur Motzis."
"Gelberüben? Blumenkohl?"
"Gelbe Motzis."
Er begann zu weinen, mir blutete das Herz. 
"Irgendein Süßkram?"
"Nahihihin, Motzis."
Ich konnte ihm seinen Wunsch nicht erfüllen.
"Gelbe Motzis! Buhuhuhuuu."
Er war untröstlich. Und wenn ein Kind "gelb" sagt, bedeutet das ja auch nicht unbedingt "gelb", es kann auch rot oder grün oder knusprig gemeint sein. Ich versuchte es trotzdem mit dem Gelbsten, was mir einfiel: "Ich weiß, was Du meinst: Vanillepudding mit Bananen."
Erschöpft von unserer anstrengenden Konversation stimmte er zu. Mit dem Ergebnis war er zufrieden. So kamen die gelben Motzis auf unseren Speiseplan. Für die Zubereitung von 6 Portionen benötige ich 1 Päckchen Dr. Oetker Vanillepudding zum Kochen, 1/2 l Milch, knapp 3 Esslöffel Zucker, 1 Ei und drei große oder vier kleine Bananen. Ich bereite den Pudding nach Packungsanleitung zu, füge der Zucker-Puddingpulvermischung jedoch noch ein Eigelb hinzu, bevor ich sie mit Milch anrühre. Wenn der Pudding ein bisschen abgekühlt ist, gebe ich die in kleine Würfel geschnittenen Bananen dazu und hebe das zu Schnee geschlagene Eiweiß unter. Zum Abschluss reibe ich etwas Schokolade darüber. Lecker! Fast hätte ich es vergessen: Diese Speise genießt man lauwarm. Es gibt auch die Variante "Lilane Motzis", bei der die Bananenstückchen durch ein, zwei Hände voll Brombeeren ersetzt werden. Lilane Motzis isst man kalt.

Dienstag, 8. Februar 2011

Juhuu, unser Siebzehnjähriger hat es auf Anhieb durch den TÜV geschafft!

Ja, ich war heute mit unserem Auto, Baujahr 1993, 234.000 km, beim spanischen TÜV. Zuerst die Abgasuntersuchung: Ein gnädiger Prüfer beschied mich mit den Worten "Latte gestreift". Im letzten Jahr hatte ich, bzw. unser Wagen, die Latte noch gerissen und wir mussten in die Werkstatt, einen Filter auswechseln lassen.
"Höhertourig fahren, nicht so früh schalten, den Motor gelegentlich mal röhren lassen, ein Diesel braucht das", diese Empfehlungen gab er mir mit auf den Weg. Ich habe eigentlich das Gegenteil gelernt, nämlich früh schalten, niedertourig fahren. Er erklärte mir, der Wagen bräuchte einfach mehr Bewegung. Naja, da ist er nicht der einzige.
Alles Weitere, Lichter, Bremsen, Gurte, etc., war dann nur noch Formsache. Schön, nicht wahr?

Montag, 7. Februar 2011

Traubenstöcke bzw. Reben vermehren


So, dies ist nun mein zweiter Versuch, nachdem der erste im letzten Jahr gescheitert ist. Ich habe zwei Traubenstöcke im Garten: der erste stammt aus dem Gartencenter und trägt kleine weiße Trauben. Jedes Jahr erkrankt er an Mehltau und unsere Ernte an essbaren Trauben beträgt exakt 0. Ich weiß, ich könnte ihn schwefeln oder mit irgendwelchem Zeug behandeln, aber das möchte ich eigentlich nicht (oder modern: nicht wirklich, hihi). Der zweite Traubenstock trägt blaue Trauben. Sie sind etwas größer, haben eine ziemlich dicke Haut und ziemlich dicke Kerne, aber einen hervorragenden Geschmack. Diese Rebe, die wie ein Weltmeister trägt, ist ein Ableger eines Traubenstocks in Deutschland, der von meinem Urgroßvater stammt (mindestens) und bestimmt schon 100 Jahre alt ist. Diese Trauben erkranken nie, an nichts. Diesen Stock möchte ich nun vermehren.
Ich halte mich dabei an die Anweisungen von Josef, aus dem Königreich Flieden (wo auch immer das sein mag), der im http://www.gartenforum.de/ schreibt. Er empfiehlt (und ich kopiere, ich hoffe, das ist recht so): "Du schneidest in den Monaten Januar bis März von einem Weinstock die vorjährigen Triebe (hellen Triebe), die bereits verholzt sind, auf eine Länge von 4 - 5 Augen (es können ruhig mehrere sein), füllst ein größeres Gefäss mit einer Torf-Sandmischung (1:1), steckst diese Triebe mit mindestens zwei Augen in diese Mischung, dabei Wuchsrichtung beachten, und hälst das ganze immer schön feucht. Stellt man dieses Gefäß in ein Treibhaus oder ein anders geschütztes Eckchen und der Erfolg bleibt bestimmt nicht aus. Du kannst auch ein ganzes Bündel der oben genannten Triebe mit zwei bis drei Augen in ein Gefäß mit Wasser stellen und dies in eine dunklere Ecke. Auch hier kommt es zum Wurzeltreiben.
Nach dem Wurzelaustreiben bitte in Töpfe mit Erde pflanzen bis bis sich ein Wurzelballen bildet. Danach läßt sich der Stock zu beliebiger Jahreszeit an Ort und Stelle verpflanzen.
Viel Erfolg und mit gärtnerischem Gruß, Josef aus dem Königreich Flieden."
Danke für die Tipps, Josef.
Letztes Jahr versuchte ich, die beiden Tipps von Josef zu kombinieren (den mit der Erde und den mit dem Wasser) und steckte meine Ableger einfach in Matsch, den ich immer schön matschig hielt. Ist nichts geworden. Von mir könnt Ihr also lernen, wie man es nicht macht. Heuer werde ich versuchen, nicht so besserwisserisch zu sein und mich genau an seine Anweisungen zu halten. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten!

Samstag, 5. Februar 2011

Oeufs bénédictes au saumon

Klingt das nicht viel eleganter als "Verlorene Eier mit holländischer Soße auf Lachs?"
Géraldine berichtet in ihrem wunderbaren Blog http://creationcoeuretpassion.blogspot.com/ von einem Brunch in New York (wo auch sonst), in einem Lokal mit einer "clientèle trendy", wo ihr besagtes Eiergericht serviert wurde. Dazu postet sie ein Bild, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft. Es ist mir nun leider verwehrt, das in Rede stehende Lokal in nächster Zeit aufzusuchen, aber die Oeufs...! Die sehen schon megaappetitlich aus, die will ich auch. Also habe ich sie mir selber gekocht. Heute gab's bei uns zum Mittagessen (wir sind keine Bruncher, wir brauchen unser Mittagessen) "Oeufs bénédictes au saumon":


 
Eigentlich ist dieses kleine Essen ganz einfach zuzubereiten. Ich hatte ein bisschen Angst, weil ich noch nie eine Hollandaise oder holländische Soße gemacht hatte (vielleicht ganz gut so, ist nämlich nicht gerade gesund), aber es war überhaupt kein Problem. Ich benötigte pro Person zwei kleine Scheiben Weißbrot, 50 g kanadischen Wildlachs (Klingt gut, gell? War aber vom Aldi), ein oder zwei Eier, je nachdem, wie groß der Hunger oder wie hoch der Cholesterinspiegel ist - aber bei diesem Essen ist eh Hopfen und Malz verloren -  die Hollandaise (Anleitung folgt) und etwas Kaviar (ich benutzte wie immer, wenn Kaviar angesagt ist, den spanischen Kaviarersatz der Marke Avruga, der sehr, sehr lecker schmeckt. Wer in Spanien ist, sollte ihn mal probieren, steht im Supermarkt im Kühlregal). Zuerst werden die Eier pochiert. Dazu fülle ich einen Topf gut eihoch (querliegendes Ei) mit Wasser und gebe fünf Esslöffel Essig dazu. Dann bringe ich das Wasser zum Kochen. Das Ei wird aufgeschlagen und kommt in ein Schüsselchen oder auf ein Tellerchen, von dem aus man es vorsichtig ins heiße Wasser gleiten lässt. Das Ei muss unbedingt frisch sein, sonst funktioniert es nicht, weil sonst das Eiweiß nicht beim Dotter bleibt. Es bleibt nun ungefähr solange wie ein Frühstücksei (der eine mag's flüssig, der andere mag's fest) im knapp kochenden Wasser. Dann wird es vorsichtig mit einem Schöpflöffel mit Löchern oder einem gewöhnlichen großen Löffel herausgeholt. Zwischenzeitlich wird auch das Brot getoastet.
Die Hollandaise habe ich so gemacht: Für vier Personen gab ich 2 Eigelb von extragroßen Eiern, 1 1/2 Esslöffel Zitronensaft sowie Salz und Pfeffer in eine Schüssel. Ich pürierte sie 15 Sekunden mit dem Pürierstab. Anschließend gab ich 90 g geschmolzene und kochend heiße Butter langsam unter ständigem Pürieren hinzu, pürierte weitere 30 Sekunden, fertig. Es geht also ungefähr wie Mayo, nur dass man statt Öl heiße Butter verwendet. Das Ganze war nun auch so fest wie Mayo, also zu fest für eine Soße. Ich gab noch zwei oder drei Esslöffel heißes Wasser hinzu, um sie wieder flüssiger zu bekommen. Das Gröbste war nun geschafft. Toast auf den Teller, Lachs auf den Toast, Ei auf den Lachs, Hollandaise drüber, mit Kaviar verzieren und auf den Tisch. Lecker!

Mittwoch, 2. Februar 2011

Indira - Hol de Radio

Es gibt Lieder, die sind einfach schlecht und deshalb uninteressant. Es gibt Lieder, die sind so schlecht, dass sie schon wieder interessant sind. Heute habe ich ein Lied gehört, das so schlecht war, dass es mir die Sprache verschlagen hat. Ich habe das neue Lied von Indira (dschungelcampprominent) gehört. Und ich gestehe, ich war voreingenommen: Ich beabsichtigte, es gut zu finden und hier kein Wort darüber zu verlieren.
Was ich dann auf youtube hörte,


überraschte mich zuerst, veranlasste mich dann, so ab der 25. Sekunde, zum Fremdschämen, schliesslich musste ich lachen. Bitte achtet auch auf den Text. Eine schöne Frau, eine schöne Stimme und ein Lied, das man mit Worten nicht beschreiben kann. Es ist ein Kunstwerk, hört es Euch an. (Wenn ich jetzt auf einen verfrühten Aprilscherz reingefallen bin, lösche ich diesen Text einfach wieder).

Schaut mal, was ich gefunden habe ...


Ja, Du siehst richtig, eine Tüte Knorr Ochsenschwanzsuppe (mit spanischer Beschriftung). Das letzte Mal, dass ich eine Knorr Ochsenschwanzsuppe gegessen habe, das muss fast dreißig Jahre her sein, da hat meine Mutter noch gelebt. Mein Bruder aß sie besonders gerne. Ich verbinde damit schöne Erinnerungen. Da ich gestern einkaufen war, habe ich viel frisches Zeug im Haus, aber wenn das aufgebraucht ist, werde ich die Suppe kochen. Ich freue mich schon darauf! Hoffentlich schmeckt sie so wie früher ...