Sonntag, 28. Dezember 2014

Ziemlich guter Witz

Zwei Kollegen unterhalten sich:
"Meine Frau ist schwanger."
"Ach? Von wem denn?"
"Wie kannst du mich denn so etwas fragen?"
"Naja, hätt' ja sein können, dass du's weißt."

Freitag, 26. Dezember 2014

Weihnachten

Süßer die Glocken nie kliiingen als zu der Wahainachtszeit! 'S ist als ob Engelein siiingen, Lieder von Frieden und Freud'!!! 
Ja, ich komme reichlich spät, um ein frohes Fest zu wünschen, deshalb wünsche ich Euch gleich mal jetzt sofort einen Guten Rutsch und alles Gute im neuen Jahr! Damit das gemacht ist, also von Herzen.
Hier seht Ihr unser Krippchen. Hinten rechts ist die Sache, die ich gebastelt habe. Aus einem Backstein, den ich am Wegesrand gefunden habe. Der sah komischerweise so aus (siehe unten). Warum? Gell? Ich habe noch nie zuvor so einen Backstein gesehen. Und dieser Backstein schrie: "Bagdad, die prächtige...", wisst Ihr? Er erinnerte mich an die Darstellung der Stadt Bagdad in den Isnogud-Comics. 
Ich formte aus lufttrocknender Modelliermasse Kuppeln und befestigte sie auf der Kante des Backsteins. Anschließend wollte ich alles in Bonbon-Farben bemalen.  
Mein Gatte meinte, meine morgenländische Konstruktion erinnere ihn eher an das Tadsch-Mahal, ich sollte lieber alles weiß streichen. Ja, ne? Da hat er recht, Bonbon-Farben passen nicht so gut zum Krippchen, das ja in Naturtönen gehalten ist. So, jetzt steht der verzierte Backstein also hinten rechts in der Krippe und symbolisiert das Morgenland, aus dem die Drei Weisen ja kamen.
Bei der Weihnachtslotterie haben wir übrigens nix gewonnen. Im Radio haben sie gesagt, dass der am häufigsten gesprochene Satz am 22. Dezember in Spanien "Lo importante es la salud" ist, also "Hauptsache, man ist gesund", hahaha. 
Unten seht Ihr noch unseren Plätzchenteller, dann ist Schluss für heute:
 

Sonntag, 21. Dezember 2014

Weihnachtsvorbereitungen - die fünfte

Gestern schauten mein Gatte und ich im spanischen Fernsehen einen Krimi und danach schaltete er hin und her und stieß dabei auf ein Interview mit dem Fernsehstar und Komiker El Gran Wyoming. Leute, echt. El Gran Wyoming hatte nichts besseres zu tun als das Ende der Krise in Zweifel zu ziehen (der neue Status Quo, jeder dritte Arbeitnehmer verdient den spanischen gesetzlichen Mindestlohn (645 Euro) oder weniger) und das politische Desaster zusammenzufassen. Die Sendung hatte schon begonnen, als wir reinschalteten und wir schauten auch höchstens 10 Minuten zu, aber was wir in dieser Zeit alles hörten: El Gran Wyoming sagte z.B.: Wenn Ministerpräsident Rajoy vor der Wahl wahrheitsgemäß angekündigt hätte, was er nach der Wahl zu tun gedachte, hätte ihn kein Mensch gewählt: Ausgaben für Gesundheit und Bildung radikal senken, Kündigungsschutz aufheben, den Banken zig Milliarden schenken, die vom Steuerzahler zurückzuzahlen sind... Und dann erinnerte El Gran Wyoming noch daran, wie oft die Schuld für die Krise auf Lehman Brothers und Co. geschoben würde und dass der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos der ehemalige Chef von Lehman Brothers für Spanien und Portugal sei. Dass es in Spanien keine Gewaltenteilung gibt und dass auf vielerlei Weise verhindert wird, dass die Justiz die ganzen korrupten Politiker verurteilt, dass sich zum Beispiel das Verfahren gegen Carlos Fabra zehn Jahre lang hinzog und viermal der Staatsanwalt und zehnmal der Richter gewechselt  wurde. Dass im Falle der Tochter des ehemaligen Königs (Steuerhinterziehung, Geldwäsche) der Staatsanwalt ganz offiziell als ihr Verteidiger auftritt... usw. usw. usw. Carlos Fabra, der jetzt endlich einsitzt, hat übrigens in zwölf Jahren zehnmal in der Lotterie gewonnen. Geldwäsche per Lotteriegewinn. Er kaufte Lose, die gewonnen hatten und rechtfertigte damit Vermögenszuwächse. Und damit sind wir endlich beim heutigen Thema: am 22. Dezember ist die Ziehung der spanischen Weihnachtslotterie! El Gordo wird gezogen!!! Hier seht Ihr unsere Nummern:
Morgen früh wird die Ziehung live übertragen. Ich sage es Euch ehrlich: Ich habe ein gutes Gefühl! 
Vorsatz nicht für's neue Jahr, sondern ab sofort: keine Nachrichten und solches Zeug mehr gucken. Sofort weiterschalten!!! Dann denke ich auch nicht an die hiesigen Zustände und belästige Euch, liebe Leser, nicht damit.

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Weihnachtsvorbereitungen - die vierte

Ich habe Euch noch gar nicht unseren Adventskranz gezeigt:
Wie findet Ihr ihn? Es ist derselbe wie im letzten Jahr:
Nur in anderen Farben. Derselbe goldene Teller, derselbe goldene Kranz, bloß weiße Kerzen statt rote, goldene Kugeln statt grüne und weiß-goldene Schleifen statt rot-grüne. Meine Freundin F. äußerte die Vermutung, der goldene Kranz sei von Aldi - falsch, falsch, falsch, falsch - ganz im Gegenteil: er ist von Bloomingdale's in New York. Okay, der goldene Teller ist schon von Aldi oder von Lidl, aber der goldene Kranz ist von BLOOMINGDALES. Bei Bloomingdale's habe ich natürlich nicht den vollen Preis bezahlt, sondern nur die Hälfte. In New York war es so, dass nach Weihnachten der ganze Dekoplunder für die Hälfte oder noch weniger verkauft wurde, so im Sinne von Alles-muss-raus. Da habe ich mich mit Weihnachtsdeko für's ganze Leben eingedeckt. In Deutschland ist wird das ja anders gehandhabt, da wird nach Weihnachten alles sofort weggeräumt und nichts wird verramscht. Naja, jetzt wisst Ihr, wie ich in den Besitz des goldenen Kranzes kam. Weiter: der Mehrwegbaum steht, ist aber noch nicht geschmückt. Die meisten Plätzchen sind gebacken, die meisten Geschenke sind besorgt. Für das Krippchen wollte ich etwas basteln, das ist noch nicht gemacht, ist aber auch nicht unbedingt nötig. Den Weihnachtsputz lege ich vertrauensvoll in die Hände meiner Perle. Also, was fehlt noch? Betten in den Kinderzimmern frisch beziehen, Wäsche waschen, damit zwischen den Jahren nichts gewaschen werden muss, Fressalien einkaufen (Ich habe bereits die Ente für den 1. Weihnachtsfeiertag!!!! Heuer gibt's statt Pute Ente in Orangensauce, hier mein Rezept. Und ich hatte echt Glück beim Entenkauf, es war nämlich nur noch eine da. Wenn ich nach mir gekommen wäre, wäre gar keine mehr da gewesen!). Dann muss unbedingt der Rauchmelder an der Decke befestigt werden, sonst bekomme ich wahrscheinlich einen Anschiss von meinem ältesten Sohn. Letztes Jahr sind bei einem Brand in Spanien sechs Mitglieder einer Familie ums Leben gekommen, weil das Haus keinen Rauchmelder hatte. Es handelte sich um eines dieser Landhäuser, die man wie Ferienwohnungen mieten kann. Die Familie hatte den Kamin angemacht und war zu Bett gegangen und irgendwann wurde durch Funkenflug ein Sessel entzündet..... Als ich diese Nachricht hörte, rannte ich sofort los und kaufte einen Rauchmelder, der seitdem betriebsbereit in der Ecke liegt. Dies hat mein Sohn schon bei seinem letzten Besuch beanstandet, also, dass das Ding nicht an der Decke festgemacht ist. Zum Friseur muss ich noch.... Heute Weihnachtsessen mit den so genannten "Damen", sprich: "Daaaahmen", da hätte ich eigentlich schon vorher zum Friseur gehen müssen... Naja.

Samstag, 13. Dezember 2014

Weihnachtsvorbereitungen - die dritte: ¡Nada te turbe!

Plätzchen backen, Deko und Geschenke sollten in der Adventszeit nicht alles sein. Hier etwas geistige Nahrung:
Dies ist das Herz der Heiligen Teresa von Avila...
... und dies ihr Arm.

Die Heilige Teresa lebte im 16. Jh. Sie ist berühmt für ihre Klosterreformen (strenger) und ihre Schriften. Sie wurde als erste Frau zum Kirchenlehrer bzw. zur Kirchenlehrerin ernannt.
Von ihr stammt das berühmte Gebet:
"Nada te turbe, nada te espante, todo se pasa, Dios no se muda; la paciencia todo lo alcanza, quien a Dios tiene nada le falta: Sólo Dios basta," von dem es viele Übersetzungen gibt. Ich steuere noch eine bei: "Lass' dich nicht aus der Ruhe bringen, lass' dich nicht erschrecken. Alles geht vorbei, Gott allein bleibt. Mit Geduld erreicht man alles, wer an Gott glaubt, dem fehlt es an nichts. Gott allein genügt." Dieses Gebet wurde auch wunderschön vertont. Hier eine Aufnahme vom Weltjugendtag 2011 in Madrid: hier klicken. Mit dem grammatikalischen Schuhlöffel könnte man "Nichts dich betrübe, nichts dich erschrecke, wer Gott liebt, dem fehlt nichts, nichts dich betrübe, nichts dich erschrecke, Gott allein genügt" in die Melodie pressen. 
Dies ist das Sterbezimmer der Heiligen an der Klosterkirche in Alba de Tormes. Ihr Fest, das Fest der Transverberation, wird in diesem kleinen Ort in der Nähe von Salamanca am 27. August gefeiert. Was eine Transverberation ist, beschreibt sie selbst wie folgt (aus Wikipedia kopiert): "Ich sah in seinen Händen [denen des Engels, den sie in ihrer Vision sah] einen langen goldenen Pfeil, und an der Spitze dieses Eisens schien ein wenig Feuer zu züngeln. Mir war, als stieße er es mir einige Male ins Herz, und als würde es mir bis in die Eingeweide vordringen. Als er es herauszog, war mir, als würde er sie mit herausreißen und mich ganz und gar brennend vor starker Gottesliebe zurücklassen. Der Schmerz war so stark, daß er mich [...] Klagen ausstoßen ließ, aber zugleich ist die Zärtlichkeit, die dieser ungemein große Schmerz bei mir auslöst, so überwältigend, daß noch nicht einmal der Wunsch hochkommt, er möge vergehen, noch daß sich die Seele mit weniger als Gott begnügt. Es ist dies kein leiblicher, sondern ein geistiger Schmerz, auch wenn der Leib durchaus Anteil daran hat, und sogar ziemlich viel." Wow, nicht wahr? Solche Schriften nennt man mystisch. Die Heilige Teresa war eine große Mystikerin, ebenso wie ihr Gefährte, der Heilige Johannes vom Kreuz, der 27 Jahre jünger war als sie und als einer der großen spanischen Dichter gilt. 2015 jährt sich die Geburt der Heiligen zum 500. Mal. Die Albenser erwarten zu diesem Anlass den Papst. So ungewöhnlich wäre das nicht, Johannes Paul II. hat das Städtchen 1982 auch besucht. Unten seht Ihr den Altar der Klosterkirche. Unter den Engeln etwa in der Mitte des Altars befindet sich ihr Sarg. Das Herz und der Arm stehen links und rechts von den Engeln. Aus der Nähe kann man sie vom Museum aus sehen, das direkt dahinter liegt. Anlässlich des 500. Jahrestages ist das Museum ganz neu hergerichtet worden.
Fun Fact: 1937 kam die Hand der Heiligen in den Besitz von Francisco Franco, der sie bis zu seinem Tod stets mit sich führte. Er unterzeichnete keine Staatspapiere ohne die Hand auf seinem Schreibtisch. Heute befinden sich diese Hand sowie das linke Auge der Heiligen in Ronda. Ihr rechter Fuß und ein Teil ihres Oberkiefers sind in Rom zu besichtigen, ihre linke Hand in Lissabon, der linke Arm, das Herz und was sonst noch nach der Entnahme unverwester Fleischstücke, die über ganz Europa verteilt sind, übrig blieb, liegen in Alba de Tormes.  

Samstag, 6. Dezember 2014

Weihnachtsvorbereitungen - die zweite Eintragung zum Thema

So, Leutchen, hallöli. Also, ich hatte Euch die Bilder - die unglaublich interessanten Bilder mit ausgeprägtem Wow-Faktor - von meinen Gläsern versprochen. Von den drei Gläsern unten ist eines nicht gespült... ich frag' da gar nichts. Schlimm, ne, wie die vorher ausgesehen haben... Ich schäme mich in Grund und Boden. Gut, dass meine Oma das nicht mehr erleben muss... Gläser stauben ein, wenn sie im Schrank stehen, bzw. sie werden blind...  
Hier unten seht Ihr den ganzen Schrank. In den Fächern links und rechts oben sind die Gläser. Als ich dieses in unserem Wohnzimmer aufgenommene Foto betrachtete, war mein erster Gedanke: Wie beschissen und altmodisch sieht doch diese Ecke aus... in Wirklichkeit ist sie aber gemütlich, also, wenn Ihr jetzt mit mir hier sitzen und ein Käffchen trinken würdet, dann wäre das gemütlich - hoffe ich zumindest. Mein Gatte will den Schrank schon lange rausschmeißen und durch ein modernes Möbel ersetzen. Er (der Schrank) gehört zu den ersten Möbeln, die wir angeschafft haben, in einer Zeit, als wir wenig Kohle hatten, und ich habe ihn lieb gewonnen. Soll ich ihn weiß anstreichen? So im Shabby Chic-Stil? Die Suppenschüssel im mittleren Regal gehörte zum guten Geschirr von meiner Mutti, die kleine Nähmaschine darunter ist ein Erbstück von meiner Schwiegermutter, die runde Kupferwärmflasche ist einer unserer Luxusartikel von Manufactum, der Kasten darunter ist eine Teeschatulle von Twinings, die ich in unserer Zeit in England gekauft habe, die Vase mit dem ganz schmalen Hals war ein Geschenk von meiner anderen Omi, das gläserne, vogelförmige Teelicht daneben von meiner Taufpatin. Das Teegeschirr (rechte obere Türe, unten) war das erste große Geschenk, das ich von meinem Bruder bekommen habe, als ich in meine Studentenbude zog. Warum soll ich diese mir lieben Dinge durch irgendwelchen modernen Deko-Müll ersetzen? Sagt's mir. 
Also, um wieder zum Thema zu kommen: obiges Bild nahm ich vor dem Gläserspülen auf, untiges danach. Ich habe auch meine Kochbuch-Sammlung nach Farben sortiert. Mein Gatte sagte dazu, dass nur Analphabeten ihre Bücher nach Farben sortieren, aber die Sammlung ist so klein, man kann sie eh' nach nix anderem ordnen und man kann sie leicht überblicken. Fragt Ihr Euch, was das komische Wappending ganz rechts an der Wand ist? Es ist eine Auszeichnung, die mein Gatte von der Polizei erhalten hat (long, long story). Für Außenstehende mag das also... hmhm... altmodisch aussehen, aber mir bedeutet das alles etwas.
Ja, okay, wurscht. Weihnachtsvorbereitungen. Im Rahmen derselben war ich natürlich auch shoppen... und stieß dabei auf dieses schöne Schaufenster der Firma ... hmhm... Villeroy und Boch???... glaube ich.
Mir gefiel insbesondere die bauchige Tasse, die man unten links teilweise sieht. (Im Outlet, meine ich mich zu erinnern, 16,50 Euro, sonst 18,50 Euro). Ich überlegte mir, für meinen Gatten und mich je eine mitzunehmen. Und die Kinder? Gell? Dann müssten es fünf Tassen sein und die kosten dann einen Haufen Geld und nehmen einen Haufen Platz wech. Tatsächlich gekauft: 0. Auch nicht gekauft: Das Buch "Weihnachtsplätzchen für Hunde" von Sascha Storz, Adventskalender für Hunde oder Katzen, die habe ich heuer zum ersten Mal gesehen.
T.'s selbstgebundener Adventskranz. Schön, ne? Da ich auf Reisen war, habe ich noch gar keinen. Ja, es wird eng. Wie geht dieser Satz mit den Puschen? Ach ja: ich muss endlich in die Puschen kommen. Deko, Plätzchen backen... Bei den Geschenken liege ich sehr gut im Rennen, da habe ich schon fast alles. Tja... (Plätzchen kann ich eh nicht früh backen, weil ich dann an Weihnachten keine hätte, weil sie alle schon gegessen wären, hahaha). Zum Abschluss noch ein Foto, das ich gestern im fahrenden Zug aufgenommen habe, weil das Licht so wunderschön war. Das Foto gibt das leider nicht wieder. Die Landschaft im Vordergrund lag schon in der Dämmerung, die Berge im Hintergrund leuchteten noch in der Abendsonne...
Nach Sonnenuntergang hing ein riesiger Vollmond niedrig über den dunklen Bergen... das war auch wunderschön, ich habe aber erst gar nicht versucht, davon ein Foto zu machen. Leute, ich wünsche Euch Freude beim Backen, beim Schmücken Eures gemütlichen Zuhauses und bei allem, was Ihr sonst noch dieses Wochenende macht!

Samstag, 22. November 2014

Einschub (zur Beantwortung einer Frage)

Eigentlich sollte hier "Weihnachtsvorbereitungen - die zweite" stehen. In meiner Welt ist das: Schrank mit den guten Gläsern ausräumen und alle Gläser spülen, damit sie für die Festtage bereit sind. Hab's noch nicht gemacht, vielleicht mache ich es morgen. Es kam aber schon zweimal die Frage "Was ist eigentlich aus Eurem Chinesen geworden?" und diese Frage möchte ich nun hier beantworten.
Was bisher geschah: In unserer Siedlung in Spanien gibt es einen Supermarkt, der früher von der Besitzerin des Ladenlokals betrieben wurde. Sie bot frische und gute Waren an und machte großen Umsatz, denn es war und ist das einzige Lebensmittelgeschäft in Laufweite bzw. (ich kann es nicht lassen und muss diesen Satz in Maklersprache einfügen:) das fußläufig erreichbar ist. Dann machten in der näheren Umgebung (aber nicht in Laufweite) ein Mercadona, ein Aldi, ein Lidl, ein Día und ein Leclerc auf und angesichts dieser Konkurrenz sperrte sie zu und verpachtete das Geschäft. Mehrere Pächter scheiterten schnell, dann übernahm ein Chinese den Laden, der praktisch Tag und Nacht geöffnet hat, aber über ein ziemlich mangelhaftes Warenangebot verfügt. Nach eineinhalb Jahren verschwand er, kehrte aber - für mich überraschenderweise - nach ein paar Monaten wieder zurück (meine Prognosen sind immer falsch, Ihr dürft mich als menschlichen Kontraindikator verwenden, haha). Wer die lange Version der Geschichte will, hier sind Teil 1 und Teil 2. Um also die Frage "Was ist eigentlich aus Eurem Chinesen geworden?" zu beantworten: Er ist wieder da. 
Leute, ich habe noch nie im Leben ein so schlecht geführtes Lebensmittelgeschäft gesehen. Fisch hatte er von Anfang an nicht, Fleisch hatte er nach kurzer Zeit auch nicht mehr. Obst und Gemüse sind unter aller Sau. Er hat einfach nichts. Wir hatten einmal Besuch und da es Sommer war und heiß, beschlossen wir, uns und unseren Gästen Eis zu gönnen. Jeder suchte sich etwas aus, ich notierte die Wünsche: ein dunkles Magnum, ein Magnum mit Nüssen, ein Schoko- und ein Erdbeercornetto, zwei Wassereis, zwei Minimilk... oder so ähnlich. Ich ging in den Laden: "Ein dunkles Magnum", "habe ich nicht", "ein Schokocornetto", "ist leider aus", "zwei Minimilk", "kommen morgen wieder", "ja, dann ist es vielleicht besser, Sie sagen mir, was Sie haben, dann sind wir schneller fertig!". Mit irgendwelchen Eissorten, von denen die eine schon einmal aufgetaut und deformiert wieder eingefroren war, machte ich mich beschämt auf den Heimweg. Das war im Hochsommer, wenn es hier vor Kindern wimmelt. Kinder gehen sowieso nicht mehr hin, weil der Süßkram, den er lose verkauft, mittlerweile hart ist, wie mich die Enkelin meiner Nachbarin informiert hat.
Dann schickte ich einmal meinen Gatten hin, weil ich für ein Rezept Champignons benötigte und mich selber schämte, hinzugehen, weil er nie das hat, was ich will (ordentlichen Kopfsalat, Tomaten). Mein Gatte kam mit einem Schälchen völlig verschimmelter Pilze zurück. Die habe ihm der Chinese geschenkt, wir sollten die raussuchen, die noch brauchbar sind. Da war aber nix brauchbar und ich warf die ehemaligen Champignons in den Müll. Seitdem weigert sich mein Gatte, den Laden aufzusuchen.
Einmal schickte ich meinen Sohn hoch, weil ich Bananen benötigte. Nach einer Viertelstunde kam er zurück: "Der Chinese hat keine Bananen." "Ja, was hat er denn?" fragte ich. "Er hat Äpfel," entgegnete mein Sohn. 
Ich war seit Monaten nicht mehr dort, weil ich mich schäme, dort einzukaufen. Ich habe aber kein schlechtes Gewissen mehr dabei, denn ganz offensichtlich lebt der Lebensmittelverkäufer nicht vom Verkauf von Lebensmitteln (Rauschgift verkauft er aber auch nicht, das wüsste man in unserer kleinen Welt, Hehlerware auch nicht, denn da müsste er ja ein bisschen Reklame machen). Ich meine, bedenkt doch mal die Auslagen die er hat: 800 Euro Miete, 500 Euro Strom etc. (das hat mir seine Vermieterin erzählt), seine Sozialabgaben (mindestens 260 Euro, da fängt die Skala an), Heizung nichts, denn er heizt auch im tiefsten Winter nicht. Sagen wir also 1600 Euro Unkosten. Und dann kosten ja auch noch die Waren (in diesem Fall wenig, denn er verkauft ja nichts...). Nehmen wir an, die Waren kosten 400 Euro, dann braucht er noch 1000 Euro zum Leben. Dann wären wir bei 3000 Euro im Monat, die hereinkommen müssen. Da er viele Waren bei Lidl und Aldi kauft und etwa 30 Prozent aufschlägt, müsste er 3000 x 3 = 9000 Euro umsetzen, um 1000 Euro zu verdienen (eine gutwillige, ahnungslose Rechnung). Also müsste er pro Tag (er hat jeden Tag geöffnet) 300 Euro umsetzen und das ist - angesichts der Tatsache, dass er außer der Staffage in Form von Nudeln, Reis und Spielzeugschrott praktisch nichts zu verkaufen hat - unmöglich.
Letzten Sommer hat übrigens der Chiringuito-Betreiber zusätzlich ein Eisbüdchen auf dem Weg vom und zum Schwimmbad aufgemacht. An meinem Geburtstag wollte ich meine Freundinnen zu diesem Mojito-Wassereis mit Limonenschalen, das sehr lecker ist und nur 60 Kalorien hat, einladen. Ich hatte ja kaum Hoffnung, dass er 12 Mojito-Eis haben würde, hatte er aber, und vier Minimilk auch. Nächstes Mal gehen wir natürlich gleich dorthin und nicht zum Chinesen. Wenn das erste Wort, das einem im Zusammenhang mit einem Geschäft einfällt, "schämen" ist, dann läuft wirklich irgendwas ganz, ganz falsch.
P.S.: Für den Fall, dass sich in den letzten Monaten, in denen ich nicht im Laden war, etwas grundsätzliches geändert haben sollte, habe ich mich extra für Euch zum Laden begeben. Es hat sich etwas geändert: Das Regal, in dem sich die Milchprodukte befanden, ist jetzt auch leer und abgeschaltet. Er hatte gestern je eine Packung Butter und Margarine sowie vier Joghurts, die sich im einzigen Kühlregal befanden, das noch bleibt. An der ehemaligen Fischtheke, an der er abgepackte Kuchen platziert hatte, die dort - im wahrsten Sinne des Wortes - vor sich hinschimmelten, liegen jetzt Nudeln, in der ehemaligen Fleischtheke liegen Beutel mit Linsen und Kichererbsen, und zwar so dekoriert, dass sie möglichst viel Fläche bedecken, in der ehemaligen Wurst- und Käsetheke liegt der gesamte Kühlkram, der noch verbleibt, nämlich abgepackte Wurst und die Milchprodukte siehe oben. Im Tiefkühlfach lagen keine Pizzen mehr, auch kein Speiseeis. Die eine Hälfte des Fachs war mit abgepackten Eiswürfeln gefüllt, in der anderen lag diverses Zeug, so genau habe ich auch wieder nicht hingeschaut. Im Obst- und Gemüseregal gab es schöne Äpfel, Birnen, Orangen, Trauben (von denen ich ein Kilo erwarb), eine angeschrumpelte Paprikaschote, leicht angewelkten Mangold, Zwiebel und Kartoffeln sowie verschiedene Sorten frisches Brot. Das war's. Das Thema "Chinese" ist hiermit für mich erledigt. Jetzt räume ich den Gläserschrank aus. Freut Euch auf Vorher-Nachher-Bilder!

Samstag, 15. November 2014

Weihnachtsvorbereitungen - die erste Eintragung zum Thema

Leute, ich freue mich über die zahlreichen Besuche in den letzten Tagen. Viele kommen über Google und wollen Weihnachtsdeko und unser Kekshäuschen sehen... oder unser altes Lebkuchenrezept oder die Schokocrossies. Schön. 
Man muss sich echt langsam Gedanken darüber machen, wie man das Christfest vorbereiten möchte. Die Vorfreude ist eh die schönste Freude. Am Heiligen Abend kloppen wir uns dann wahrscheinlich (neee, Spässle).  Mit irgendwas muss man anfangen... und ich hatte gestern beschlossen, damit anzufangen, dass ich Platz in der Tiefkühltrühe bzw. im Tiefkühlschrank schaffe. Denn es soll dann wieder eine Ente gekauft werden... beim Lidl, wenn sie welche haben. Diese Enten sind bei meiner Familie sehr beliebt. Ente in Orangensauce, hmhmhmhmhmhm. Mein Rezept siehe hier. Und wenn die Jugend über die Feiertage da ist, hätte ich auch gerne ein ganzes Fach frei für Pizzen, die sie sich in den Ofen schieben können, wenn ihnen danach ist. So, also, lasst uns den Tiefkühlschrank aufräumen. Unten seht Ihr ein Vorher-Bild, Nachher-Bild gibt's keins, es hat hinterher nämlich auch nicht viel anders ausgesehen. Okay, der Behälter mit dem roten Rand, der Ratatouille enthält, steht jetzt gerade, der Beutel gleich dahinter ist jetzt weg (Inhalt verspeist). Alles war ziemlich gut beschriftet. Das mit dem Beschriften habe ich auf die harte Tour gelernt: Ach, wie soll ich denn je vergessen, dass in diesem Gefrierbeutel ein Rest vom megaleckeren Gulasch enthalten ist??? Ja, so denkt man, wenn man jung und unerfahren ist... und vergisst anschließend sofort, was im unbeschrifteten Gefrierbeutel enthalten ist. Also, ich empfehle auch richtig faulen Gefrierschrankbesitzern, das Gefriergut zu beschriften. Es gibt spezielle Aufkleber, es ist nämlich nicht jedes Babberle für tiefe Temperaturen geeignet. Ich schreibe dann manchmal auch noch dazu, was mit dem aufgetauten Gericht geschehen soll. Z.B. "Fisch zum Backen", "Gekochtes Rindfleisch, Soße dazu machen", oder so. Fragt Ihr Euch, was in der zugeknoteten Plastiktüte ist? Froschschenkel, die hat mir der Fischhändler aufgeschwatzt und ich habe noch kein Rezept dafür gesucht. Hab' noch nie Froschschenkel gemacht. Beim Gedanken daran erscheinen vor meinem geistigen Auge Bilder von Fröschen im Rollstuhl. Ich muss mich echt mal aufraffen und was damit machen.
Ich habe also alles rausgeräumt, die Schubkästen ausgewischt, mir eine Liste gemacht mit allem, was drin war, ein halb gegessenes Eis weggeschmissen, die Eiswürfel raus und in die Spüle geschmissen, die Kühlelemente für die Kühltasche abgewischt und weggeräumt, die braucht man ja in der kommenden Jahreszeit nicht, und alles wieder eingeräumt. Wir haben immer noch sooo viel Wild... das bekommen wir von einem befreundeten Jäger geschenkt... in Mengen. Vielleicht verrate ich Euch bei Gelegenheit mal mein Rezept für Wild-Hamburger, von mir selbst erfunden und köstlich. Mit Wacholder gewürzt... und statt Mayo mit einer Sahne-Gin-Sauce und statt Ketchup mit Preiselbeeren. Statt Tomaten sehr fein geschnittenes Rotkraut. Das ganze auf einem ordentlichen Weck. Guuut! Dann habe ich auch noch ziemlich viel Ratatouille eingefroren... wir essen sie gerne zu frischen Pommes und Spiegeleiern, oder zu eingelegtem Feta-Käse und Baguette. Und... ich wage es kaum zu schreiben, aber es ist eine leckere Kombination: zu Münchner Weißwürsten. Deutsch-Französische Fusionsküche: Ratatouille, Weißwürste mit süßem Senf und Baguette, mit dem man die Ratatouille-Brühe und den süßen Senf aufwischen kann. Ich steh' dazu. 
Dieser Gefrierbehälter war unbeschriftet. Apfelbrei? Reineclauden-Mus? Neee, war Feigenbrei von den Feigen, die mir meine Nachbarin gebracht hatte. War noch gut und wurde von meinem Gatten und mir als Nachspeise verzehrt. So, jetzt ist der Gefrierschrank sauber, aber immer noch ziemlich voll. Ich habe jedoch eine Liste mit dem Inhalt, den wir so nach und nach vertilgen können.
Ich fasse zusammen: Weihnachtsvorbereitung 1: Gefrierschrank aufgeräumt, Liste gemacht, Kontrolle über das Gerät und seinen Inhalt übernommen.

Mittwoch, 12. November 2014

Interessant!!!!!

Habt Ihr das mit der Raumsonde verfolgt, die auf dem Kometen gelandet ist? Ein 100 kg schweres Ding, groß wie ein Kühlschrank, landet auf einem 4 km großen Brocken aus Stein und Eis, der in 500.000.000 km Entfernung durch das Weltall rast. Mehr als dreimal soweit weg wie die Sonne, habe ich das richtig verstanden? Wahn.sinn.
Und weil es auf dem Kometen fast keine Schwerkraft gibt, wiegt dieses Minilabor dort nur 1 Gramm. Warum wird es denn nicht weggeweht, wenn es mit 50.000 Stundenkilometer durch das All rast? fragt sich der ahnungslose Laie. Diese Dinge übersteigen die menschliche Vorstellungskraft vollkommen. Leute, ich habe schon daneben getroffen, wenn ich versuchte, aus 60 cm Höhe in gerader Linie und unter Nutzung der Schwerkraft ein zerkrumpeltes Papier in den Papierkorb fallen zu lassen! Und aus unerklärlichen Gründen verließ das betreffende Objekt die vorgesehene Bahn und fiel neben den Papierkorb. Und diese Herrschaften treffen aus 500 Millionen Kilometer Entfernung mit ihrem Kasten einen Schneeball! Wahn.sinn.

Samstag, 8. November 2014

Spanien im November 2014

Wie ich Euch bereits in einem anderen Post angedeutet habe, gibt es in Spanien eine neue Partei, die Podemos heißt. Ihr Anführer ist Pablo Iglesias, der Dozent für Politikwissenschaften an der Complutense-Universität in Madrid war, bevor er zum Europa-Abgeordneten gewählt wurde. Laut jüngsten Umfragen liegt Podemos bereits mit den beiden alten Parteien, nämlich der sozialistischen Partei PSOE und der konservativen Partei Partido Popular, die sich normalerweise bei der Regierungsbildung abwechseln, gleichauf, wenn nicht sogar vor diesen. Podemos gibt es erst seit 8 Monaten. Pablo Iglesias ist viel bei Fernsehdiskussionen aufgetreten und hat dort sein Podium gefunden, mit gesundem Menschenverstand und dem dringenden Wunsch, die in Spanien herrschende Kaste auf demokratischem Wege zu beseitigen. In den letzten Tagen hat er wieder massiv Hilfe vom Königshaus und von der konservativen PP bekommen. Jedesmal, wenn die Fr das Antlitz der Königstochter, die gemeinsam mit ihrem Mann Millionen veruntreut und gewaschen und massiv Steuern hinterzogen hat, mit ihren Gerichtssachen in den Medien erscheint, gewinnt Podemos Stimmen. Da wird berichtet, was die Richter in dieser oder jener Teilangelegenheit entschieden haben, aber das nimmt niemand ernst; keiner glaubt, dass die Frau in irgendeiner Weise bestraft werden wird oder irgendwas zurückzahlen muss. 
Und auch die PP hat wieder ordentlich Wahlkampf für Podemos gemacht: Es ist ans Licht gekommen, dass Monago, der Präsident der autonomen Region Extremadura, also so etwas wie der Ministerpräsident eines Bundeslandes, in seiner Zeit als Senator auf Kosten der Steuerzahler in eineinhalb Jahren 32 Mal in der Business Class auf die kanarischen Inseln geflogen ist. Die Dame, die er dort besuchte, hat sich schon gemeldet (nee, es war nicht seine Gattin). Und das kam genau zu dem Zeitpunkt ans Licht, als er in seiner Region einen Kongress zum Thema "Verantwortungsbewusste Regierungsführung" für seine Parteispitze ausrichtete. Am Freitag behauptete er, all diese Reisen seien dienstlich gewesen, er hätte als Senator für Extremadura auch die Kanaren vertreten (Wen haben dann wohl die Senatoren der Kanaren vertreten, nicht wahr? Madrid, vielleicht.). Die zum Kongress "Verantwortungsbewusste Regierungsführung" versammelte Spitze seiner Partei stellte sich geschlossen hinter ihn, es gäbe eine Verschwörung gegen ihn. Ein Redner verkündete, Monago würde weiter gegen Korruption kämpfen, auch wenn das vielen nicht recht sei, und er würde sich zur Wiederwahl stellen... angesichts dieser massiven Unterstützung seiner Partei brach Monago in Tränen der Rührung aus. Das könnt Ihr hier sehen, wenn Ihr wollt. Das war also am Freitag. Am Samstag gab er - immer noch auf demselben Kongress und immer noch vor demselben Publikum - zu, dass diese Reisen vielleicht doch nicht alle dienstlich waren, denn er konnte keine Termine nennen, die er dort wahrgenommen hatte und es meldete sich auch niemand, der sich mit ihm getroffen hatte (außer der genannten Dame), und er wolle jetzt die Kosten für die Reisen erstatten. Donnernder Applaus seiner Parteikollegen angesichts dieses ehrenhaften Verhaltens. 
Meint Ihr, der tritt zurück? Es könnte eng für ihn werden, denn mittlerweile ist ein Parlamentsabgeordneter, der ebenfalls auf Kosten der Steuerzahler auf die Kanaren flog und dieselbe Dame besuchte, zurückgetreten. Ich muss Euch sagen, ich glaube nicht, dass Monago zurücktritt. Da wird morgen oder übermorgen schon der nächste Skandal kommen, der von seinem Fehler ablenkt.
Und Podemos wächst und wächst. Meine Freundin aus Venezuela sagt, genauso sei es dort gewesen, bevor Hugo Chavez an die Macht kam: die Leute hätten gesagt, die alte korrupte Kaste müsse um jeden Preis weg, egal, was danach kommt, und was dann kam, war ja nicht so toll. Deshalb mache ihr Podemos Angst. Aber es gibt eben sehr viele Leute in Spanien, die meinen, so, wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen, und das sind nicht nur linke Spinner, sondern auch konservative Menschen. Die Schamlosigkeit und Unverschämtheit der Politiker dem Bürger gegenüber sind ja noch schlimmer als die Korruption selbst. Wenn die Kaste den Geist Podemos zurück in die Flasche bekommen möchte, wird sie sich ganz schön anstrengen müssen. Die Andeutungen, dass es nicht mehr ausreichend Toilettenpapier geben wird, wenn Podemos an der Macht ist, oder dass es J.P. Morgan nicht recht sein könnte, genügen da nicht.

Sonntag, 2. November 2014

Wie ich die Preise vom vorherigen Post ermittelt habe...

Ich ging in einen durchschnittlichen Supermarkt, also weder ein Aldi noch ein Feinkostladen, und versuchte dort den mittleren Preis festzustellen. Bei den Äpfeln die, von denen die meisten herumlagen und die aussahen wie die meist gekauften. Bei den Tomaten dasselbe. Keine Sonderangebote! Das Stangenweißbrot ist ungefähr doppelt so groß wie ein normales Baguette. Activia Joghurt gibt's zu verschiedenen Preisen, je nachdem, ob und welche Früchte etc. enthalten sind. Wir nehmen den mittleren Preis. Proactiv cholesterinsenkende Margarine gibt es nur eine. Milch: Meine spanische Milch war gute Marken-H-Milch (La Asturiana, Pascual). Eier: Größe M, der mittlere Preis. Die Marmelade Bonne Maman gibt es je nach Geschmacksrichtung zu verschiedenen Preisen. Wir wählen den mittleren. Mehl: Das, das auf Augenhöhe steht oder von dem am meisten da ist, kein Sonderangebot. Zucker: Markenware. Kellogs Frosties: ebendie, in der 375 g-Packung. Pizza im Straßenverkauf: die erste, der wir begegnen. Das spanische Stück, das mit 4,50 Euro sehr teuer erscheint, war relativ groß. Mein Sohn, der mit den "Pizza auf der Straße"-Preisen vertrauter ist als ich, hat mich darauf hingewiesen, dass 4,50 Euro ein Ausreißer ist, der normale Preis sei 2,50 Euro, das habe ich korrigiert. Big Mac Menü: am Syntagma-Platz habe ich nur den Preis für das Menü gesehen, nicht den, für den Big Mac alleine. Also nehmen wir den Menü-Preis. Der Benzinpreis ist einer, den ich in Griechenland bei unserer Fahrt entlang der Küste wiederholt gesehen habe. Der spanische Preis ist der an der Shelltankstelle, an der ich tanke. Zu den deutschen Preisen: Sie stammen von Edeka. Äpfel und Tomaten waren vielleicht deshalb teurer, weil die Saison vorbei ist (deutsche Zahlen von Anfang Dezember). Im Gegensatz zu Griechenland und Spanien kosten in Deutschland alle Activia-Sorten und alle Bonne-Maman-Sorten gleich viel. In D überraschend billig: Milch (Marke Weihenstephan!!!) und Eier. Beim Mehl gibt es beeindruckende Preisunterschiede, beginnend bei 32 Cents pro Kilo! Ebenso beim Zucker. Ich hatte zwar oben geschrieben, dass wir den Preis für Markenware nehmen, Südzucker kostet aber 1,39 Euro das Kilo, das No-Name-Produkt nur 65 Cents. Da es mir im Traum nicht einfallen würde, den teuren Zucker zu kaufen (sind im billigen Sandkörner drin oder was ist da der Unterschied?), habe ich den Preis vom billigen zugrunde gelegt.
So, jetzt haben wir auch noch Zahlen aus Kanada. Sie stammen aus dem Supermarkt Maxi & Cie. Verwendeter Umrechnungskurs: 1 kanadischer Dollar gleich 70 Eurocents. Obst und Gemüse sind teuer, aber wir kommen ja auch immer weiter in den Winter hinein (Anfang Dezember). Bei einigen Zahlen rechnete ich die Mengen um, zum Beispiel 12 bzw. 10 Eier im Karton, 445 gr statt 375 gr in der Frostieskiste. Bei der Milch handelt es sich um Frischmilch, die dort, wie ja auch in den USA, die übliche Milch ist, anstatt der H-Milch bei uns in Europa. Abgesehen von den niedrigen Milch- und Eierpreisen in Deutschland finde ich bisher nur eine Sache sehr, sehr auffällig: Es gibt überall dasselbe. Ich hätte echt nicht gedacht, dass es in Kanada Bonne-Maman-Marmelade und Proactiv-Margarine gibt. Was sagt uns das, nicht wahr? Wenn man's nur wüsste... 

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Krise in Griechenland

Also, um gleich zur Sache zu kommen: Als Touristen in Athen haben wir von der Krise nichts bemerkt. Ich hatte aber gehofft, dass bei Gesprächen mit den Kollegen meines Gatten die Rede auf das Thema kommen würde und dass wir ein bisschen darüber erfahren könnten, was in Griechenland los ist. Einmal steuerte unsere Konversation auch in diese Richtung und die Gastgeber fragten: "Stört es euch, über die Krise zu sprechen?", was ja an sich schon eine seltsame Frage ist. Mein Gatte antwortete mit nein. Leute, es war, als würde jemand fragen: "Wollt ihr eine kleine Erfrischung?" und man antwortet mit ja und bekommt prompt einen Kübel Wasser über den Kopf gegossen. Da brachen sofort alle Dämme. Bei unseren Gastgebern handelte es sich um ein Ehepaar in den besten Berufsjahren mit guten Stellen. Er ist eine "händeringend gesuchte Fachkraft", sie ist ebenfalls Akademikerin mit gutem Job. Ihre Gehälter sind um 40 bzw. 30 Prozent gekürzt worden. Zusätzlich wurden viele Steuern, Gebühren und Preise erhöht. Besonders regten sie sich über die Immobiliensteuer auf, die sie für ihre Wohnung bezahlen müssen und die zwei kompletten Monatslöhnen entspricht. Es ist ihnen nicht möglich, ihren relativ hohen Lebensstandard zu halten. Man spürte noch die Reste einer riesigen Wut, die da gewesen sein muss, aber jetzt sind diese Leute einfach ratlos. Besonders schlimm für sie ist, dass sie ihren Kindern nicht das bieten können, was sie ihnen bieten möchten und was sie selbst hatten, z.B. Sprachkurse im Ausland. Obwohl sie beide, wie gesagt, in guten Berufen tätig sind, bekommen sie Unterstützung von ihren Eltern, um den schon gesenkten Lebensstandard zu halten. Ich habe mal gegoogelt, was Leute in vergleichbaren Positionen in Deutschland verdienen und die Gehälter dieser beiden waren um etwa 30% niedriger. Ich wage es kaum zu schreiben, aber dann waren sie vor den Kürzungen wohl genauso hoch. Sie jammerten über die hohen und steigenden Preise für alles. An dem Tag, an dem ich alleine unterwegs war, kam ich an einem Carrefour-Supermarkt vorbei und dachte mir, da gehe ich mal rein und schaue mir selber an, was die Sachen kosten. Wenn mein Mann dabei gewesen wäre, wäre solch ein Blödsinn nicht möglich gewesen. Carrefour-Supermärkte gibt's auch in Spanien, also ist ein Vergleich einfach. Wäre in Deutschland Edeka die Entsprechung? Ich werde die Tabelle nach und nach ausfüllen. Also, hier kommen die griechischen Preise:


Produkt
Griechen-
land
Spanien
Deutsch-
land
Kanada
1 kg Äpfel
Golden Delicious
1,39
0,99
1,99
2,28
1 kg Tomaten
1,68
1,69
2,99
3,06
Stangenweißbrot
0,89
0,89
2,39
1,37
4 Activia Joghurt
2,39
1,99
1,99
1,84
250 g Proactiv
Margarine
2,89
3,39
2,99
3,24
1 l Milch
1,26
0,93
0,69
1,21
10 Eier (M)
2,29
1,59
0,99
1,82
Marmelade
Bonne   Maman
3,37
2,59
2,49
3,52
1 kg Mehl
0,89
0,89
0,89
1,06
1 kg Zucker
0,86
0,86
0,65
1,39
375 g Kellogs
Frosties
2,52
2,50
2,99
2,83
1 Stück Pizza im
Straßenverkauf
2,60
2,50
2,50
1,59
1 Big Mac Menü
4,95
5,90
6,69
6,50
1 l Benzin (95)
1,58
1,38
1,32
----
So, und jetzt kommt mir nicht mit "die Griechen ernähren sich halt ganz anders, die leben von Feta und Fisch und so." Feta scheint mir so um 10 Euro das Kilo zu kosten und Fisch ist extrem teuer, also im Vergleich zu Spanien. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Fisch im Normalhaushalt ständig auf dem Speiseplan steht.
Weiter: Während ich im Supermarkt stand und mir überlegte, welcher der Milchpreise so ungefähr der Durchschnitt war, sprach mich eine Frau in griechischer Sprache an. Ich antwortete ihr auf englisch, ich verstünde sie leider nicht. Sie sprach gut englisch und wir kamen ins Gespräch. Ich erzählte ihr, ich wollte gar keine Milch kaufen, sondern nur schauen, was sie kostet. Ich sei aus Spanien zu Besuch und man hatte mir gesagt, Milch sei in Griechenland besonders teuer. Damit waren wieder die Schleusen geöffnet. Die Art und Weise, wie es aus den Leuten hervorbricht, ist beeindruckend. Sie erzählen es nicht einfach, sie überschütten einen damit: Gehaltskürzungen, bestialische Immobiliensteuer, gefallener Lebensstandard, keine Zukunftsaussichten, aufwärts geht es gar nicht. Ich bekam noch einmal das volle Programm. Anscheinend sind die Griechen froh, wenn ihnen Ausländer in die Hände fallen, die ihre Geschichte noch nicht kennen. Klar, denn sie würden sich ja untereinander immer dasselbe erzählen, weil sie alle dasselbe erleben. In Spanien ist es genauso. Vielleicht mache ich einen Blogeintrag "Spanische Unterhaltungen zum Selberbasteln". Leider, leider erfahren wir ja trotz Unmengen an Nachrichten kaum, was in anderen Ländern los ist. Wusstet Ihr zum Beispiel, dass in Spanien gerade das gesamte Parteiensystem zusammenbricht? Vorgestern sind 51 hohe Politiker und Unternehmer verhaftet worden. Hier im Schweizer Tagesanzeiger könnt Ihr etwas darüber lesen. Es gibt eine neue Partei namens "Podemos", der die Menschen in Scharen zulaufen. Laut neuen Wahlumfragen ist sie bereits dabei, die sozialistische Partei zu überholen. Interessant, ne?  

Montag, 27. Oktober 2014

Ein Kirchlein steht im Wege...

Ja, die Athener haben eine eigenartige Art mit Kirchlein umzugehen, die ihnen im Wege stehen. Zum Beispiel angrenzend an den Hof unseres Hotels stand dieses kleine Gotteshaus, das von allen Seiten ganz eng von modernen Gebäuden eingemauert war. 
Interessant fand ich auch diese Variante hier, bei der man das neue Gebäude einfach über dem Kapellchen errichtet hatte.
Und dann noch die kleine Kirche unten, die aus dem elften Jahrhundert stammt und mitten auf der Ermou-Straße, der bedeutendsten Einkaufsstraße Athens, steht. Es ist quasi ihre Zeil. In anderen Ländern würde man die Steine nummerieren und das Gebäude abreißen und woanders wieder aufbauen, stimmt's?
Die Ermou-(Hermes-)Straße beginnt am Syntagma-Platz. Hier findet man auch Geschäfte wie H&M, Zara und so, aber auch viele griechische Geschäfte.
Das Kirchlein wird benutzt. Ich war am Samstag, wie bereits erzählt, allein unterwegs und hatte so Gelegenheit, mir das Gotteshaus gründlich anzuschauen. Die Leute gingen auf der einen Seite hinein, bekreuzigten sich, küssten die Ikonen, bekreuzigten sich wieder, zündeten Kerzen an, küssten weitere Ikonen und gingen auf der anderen Seite wieder hinaus. Ich setzte mich hin und schaute dem Treiben eine Weile zu. Ein kleines Mädchen kam mit seiner Mutter herein. Die Mutter widmete sich dem Bekreuzigen und Küssen, das kleine Mädchen versuchte, eine Ikone zu küssen, aber es war nicht groß genug und kam nicht dran. Sie versuchte es von rechts und links, stieg vorsichtig an einem Kerzenleuchter hoch... es klappte nicht. Da stand ich auf und hob das Mädchen hoch, damit es das Marienbild erreichen und einen dicken Schmatz auf die Glasscheibe drücken konnte. Anschließend setzte sie sich ganz zutraulich auf den Stuhl neben mir und schaute mich an. Süß!!!  

Montag, 20. Oktober 2014

Wir waren wo - und zwar in Athen


Ja, liebe Leser, wir waren mal wieder wo - und zwar in Athen und es war sehr interessant. Ich hoffe drei Blogeinträge zum Thema zu schreiben: den heutigen über unsere Reise im Allgemeinen, dann einen über die Art und Weise, wie die Athener mit Kirchlein umgehen, die ihnen bei ihren Bauvorhaben im Weg stehen - witzig, mehr verrate ich noch nicht- und dann gibt's noch einen Eintrag zum Thema Krise in Griechenland. Ich sage es Euch gleich: wenn man Athen touristisch bereist, merkt man nichts von der Krise, also gar nichts. Wir hatten aber Gelegenheit, mit Griechen zu sprechen und ich muss Euch sagen, es waren ... anstrengende Gespräche und das lag nicht an der Sprache, sondern an den mit dem Thema verbundenen vehementen Emotionen... Aber von vorn: Ich hatte also das Glück, meinen Gatten auf einer Geschäftsreise begleiten zu dürfen, die uns von Madrid nach Athen führte. Einmal quer über's Mittelmeer. Wir flogen mit der griechischen Gesellschaft Aegean Airlines, mit der wir sehr zufrieden waren. Das Flugzeug war nicht unverschämt bestuhlt und es gab Essen und freundliche Betreuung wie früher. Auf dem Bild unten seht ihr die spanische Küste bei Valencia. Mir gefällt das so gut, wenn die Welt von oben aussieht wie eine Landkarte. Einer der schönsten Anblicke, die ich je genossen habe, war zum Beispiel beim "Sprung" von Portugal hinaus auf den Atlantik, als man einen enorm langen Küstenstreifen überblicken konnte. Ich kann's leider nicht angemessen beschreiben. Also, unten die spanische Ostküste. 
 
Sagt mal, was ist denn das hier unten? Es muss in Süditalien sein. Es sieht aus wie ein ausgetrocknetes Flussbett. Klimawandel? Aber so groß? Komisch, ne? Wisst Ihr, was es ist?
Dann der Anflug auf Athen. Am Flughafen stehen gleich ein IKEA und ein Leroy Merlin. Gar nicht beachten. Unten der Blick aus unserem Hotelzimmer!!!!!!!
 
Eine Kollegin meines Gatten und ihr Mann hatten uns am Flughafen abgeholt und nach dem sie sich vergewissert hatten, dass wir gut untergebracht waren und einen schönen Blick auf die Akropolis hatten, fuhren sie mit uns zu dem Berg unten, der Lykabettus heißt und auf dem sich eine kleine, dem heiligen Georg geweihte Kapelle befindet. Wir bestiegen diesen Berg und genossen die wunderschöne Aussicht...
...auf das mittlerweile nächtliche Athen.  
Nach dem Abendessen machten wir noch einen Spaziergang und stießen dabei auf einen Ikonenmaler, der zu später Stunde noch in seinem Studio aktiv war. Wir traten ein und fragten, ob wir ein Foto machen dürften. Er freute sich über unseren Besuch und erzählte, dass er auch Unterricht im Ikonenmalen erteilte. Er malt nach alter Tradition, unter anderem mit Eigelb und Essig, und er freut sich, dass andere ebenso die alten Traditionen bewahren. 
Die Adrianou-Straße morgens früh, als noch alles zu war. Mein Gatte musste am Samstag früh aufstehen, um seinen Geschäften nachzugehen. Ich stand mit ihm auf und zog gleich mal alleine los. Auf dieser Straße (Adrianou) ist tagsüber und abends der Teufel los. Es gibt viele Andenken- und Kunstgewerbeläden und massenhaft Restaurants. Es ist ein touristischer Brennpunkt, aber ein angenehmer. Es ist schön und gemütlich dort. Als Andenken kaufte ich mir eine kleine, mit Olivenzweigen bestickte Leinentischdecke und eine kleine Kachel mit einem Bild der Akropolis, die ich draußen auf der spanischen Terrasse an der Wand anzubringen beabsichtige.
Unten seht Ihr einen Obst- und Gemüseladen, der ein bisschen griechisch aussieht, also so, wie wir uns Griechenland vorstellen. Fehlt nur noch ein Eselchen irgendwo im Bild. In Athen gab's aber gar keine Esel, muss ich Euch ganz ehrlich sagen, also überhaupt keine.
Am Fuß der Akropolis:
 
Überall gibt es antike Überreste. Die Athener stoßen wahrscheinlich jedesmal, wenn sie ihren Keller aufräumen, auf ein neues Tempelchen, hahahaha. Als nächstes schaute ich mir die Sehenswürdigkeit unten an, ein Zeus-Irgendwas. Die langen Schatten zeigen, wie früh am morgen es noch war. Da nur wenige (keine) Besucher da waren, ließ ich mir von einem Wärter weitere Sehenswürdigkeiten empfehlen und diese auf meinem Stadtplan markieren. Soweit ich es überblicken konnte, können die jüngeren Leute alle gut englisch, auch ältere Taxifahrer und so sprechen ein bisschen englisch, second street on the right und solche Sachen bringen sie alle zusammen. Wegen der Sprache braucht man sich also gar keine Gedanken machen.
Non scholae sed vitae discimus. Der obere Teil der Säulen in diesem Zeus-Irgendwas. Ja, wenn man in der Schule aufgepasst hätte, dann wüsste man, ob die dorisch oder ionisch oder korinthisch sind, nicht wahr? Ich war im humanistischen Gymnasium, aber ich muss Euch sagen, ich habe nur für die Schule gelernt und alles sofort wieder völlig vergessen. Tut mir das leid? Nööö. Schrecklich, ne? Aber es tut mir leid, dass es mir nicht leid tut. Es tut mir meta-leid (irgendwas ist doch hängen geblieben).
 Schön, ne?
 Ein Olympia-Dingens.
Die kleine Georgs-Kapelle auf dem hohen Berg sieht man von sooo vielen Stellen aus. Süüüß.
Der Syntagma-Platz. Man kennt ihn von den Bildern aus den Krisenzeiten, stimmt's? Da standen immer die Reporter davor, um uns zu erzählen, was die Griechen wieder für Schandtaten begangen hatten.
 
Und dann zeigten sie uns im Fernsehen auch immer die Soldaten mit den Röckchen und den seltsamen Schuhen und Beinkleidern. Hier seht Ihr mal eine Nahaufnahme. Ich glaube, die Soldaten, die da stehen dürfen, werden auch nach der Schönheit ihrer Beine ausgewählt: nicht zu dünn und nicht zu dick, nicht zu muskulös und nicht zu schwächlich. 
Und was sieht man wohl, wenn man vom Syntagma-Platz aus in die andere Richtung schaut? Siehe unten. Beachtet die Häuser am Berg hinauf im Hintergrund des Bildes. 
Unten seht Ihr einen Pan-Flötenspieler, der mit seinem elektronischen Verstärker auf dem Syntagma-Platz musizierte.
 
Auf dem Bild unten das Rektorat der Universität. Vornehm, vornehm, ne? Was denkt Ihr wohl, wie Universität auf Griechisch heißt? Gehobene Fremdwörter im Deutschen kommen ja häufig aus dem Griechischen, stimmt's? Bei "Universität" ist man aber völlig auf dem Holzweg, da kann man nichts aus dem Griechischen herleiten. "Universität" auf Griechisch = Panepistimio. Wärt Ihr nicht draufgekommen, oder?
 
Abends gönnten wir uns einen Cocktail in der Rooftop-Bar des Hotels. Unten seht Ihr den Ausblick, den wir genossen, während wir unsere Drinks schlürften. Ich kann Euch dieses Hotel in Athen nur empfehlen. Es war das Central Hotel in der Straße Apollonos. Die Lage ist ausgezeichnet, unser Zimmer war für unsere Zwecke optimal, die meisten Zimmer haben aber keinen Blick auf die Akropolis. 
 
 Am nächsten Tag ging es hoch zur Akropolis. Unten seht Ihr einen Ausblick auf dem Weg.
 Das ist ein altes Theater auf dem Akropolis-Hügel. Im Hintergrund seht Ihr, wie sich die Stadt ausbreitet.
 
Der hochgewachsene Herr auf dem Bild unten war gleichzeitig mit uns auf der Akropolis und auch im Akropolis-Museum. Es handelt sich um einen berühmten Basketballspieler: Die Leute, unter anderem die unbekannte ältere Dame unten, ließen sich mit ihm fotografieren. Wir haben keine Ahnung, wer es ist, haben aber vorsichtshalber mal ein Bild gemacht, für den Fall, dass sich später herausstellt, dass es LeBron James ist oder sonst irgendein Superstar. Wisst Ihr zufällig, wer es ist? 
 Das Parthenon ist sehr fotogen.
 
Überall liegen tausende von Puzzleteilen herum. Da wird nur dran rum- und ausgebessert. Alte Instandhaltungen werden nachgearbeitet und so.Wisst Ihr, was ich machen würde, wenn ich zu sagen hätte? Ich würde den ganzen Schrott, der um die Hauptgebäude herumliegt, zusammenschieben und abfahren in eine Halle, wo sich künftige Generationen damit vergnügen können, und dann würde ich die Akropolis einfach wieder aufbauen, genauso wie früher, aber aus modernen Materialien. Und dann würde ich das Gebäude nutzen. Es wäre auch ein Signal für Griechenland: es geht aufwärts, es geht vorwärts. Im Akropolis-Museum habe ich gelesen, dass bereits die Römer, als sie dort vor was-weiß-ich-wie-vielen Jahrhunderten, zur Römerzeit eben, einmarschiert sind, respektvoll und bewundernd auf die athenische Vergangenheit Rücksicht genommen haben. Also schon vor fast zweitausend Jahren ging es bei den Athenern um ein glorreiches Gestern. Gibt einem zu denken, ne? Die meisten Touristen sind Amerikaner, Japaner und europäische Lehrer. Ich sag's Euch, wie's ist.

Ausblicke von der Akropolis aus:

Schön, die Haare von der Karyatide auf dem Bild unten, stimmt's? Einer der Tempel auf der Akropolis hat einen Vorbau, dessen Dach nicht von Säulen, sondern von Mädchenstatuen getragen wird, die Karyatiden heißen. Die Originale, siehe unten, stehen im Akropolis-Museum, das auf der Akropolis selbst sind Nachbildungen. Das Museum hat mir gut gefallen, es ist nicht zu groß und nicht zu klein und recht informativ.
  
Zum Thema Gastronomie/Futtern: Da gab es gewisse (witzige) kulturelle Missverständnisse. Am ersten Abend speisten wir in einem Restaurant mit moderner, überall auf der Welt gleicher Küche. Wir deuteten vorsichtig an, dass wir für den nächsten Tag lieber was typisch griechisches wollten. Also führte uns unsere Gastgeberin in ein anderes Lokal und bestellte, nachdem sie sich erkundigt hatte, ob wir alles essen und wir diese Frage mit ja beantwortet hatten, freudig etwas ganz typisches für uns: Gyros und Tsatsiki!!!!!!! Hahahaha. Wir taten so, als ob wir diese Speisen noch nie in unserem Leben gesehen hätten. Mein Gatte meinte später, er mag den Tsatsiki lieber so, wie ich ihn mache, nämlich mit der ganzen Flüssigkeit der Gurke und des Joghurts. Der Tsatsiki in Athen war sahniger und cremiger. Meiner ist gesünder und man kann bedenkenlos eine ganze Schüssel davon essen. Dann aßen wir noch einmal in der Adrianou-Straße in einem Restaurant mit Live-Musik, griechischer Musik. Die Portionen dort sind sehr reichlich, sehr, sehr, sehr reichlich, pro Person kommt man auf 12-17 Euro. Also kulinarisch ist man, unserer geringen Erfahrung nach, in einem griechischen Restaurant in Deutschland genauso gut bedient.   
   
Als wir vor unserer Abreise packten, warf mein Gatte die Unterlagen, die er so sorgfältig vorbereitet hatte, einfach in den Papierkorb des Hotels. Die achtlose Geste, mit der er die Früchte seiner Arbeit entsorgte, schockierte mich ein bisschen (ist aber alles auf dem Computer).