Dienstag, 30. September 2014

Diesen Witz fand ich sehr lustig

"Rüdiger, ich habe das Gefühl du hörst mir gar nicht mehr richtig zu."
"Irgendwas leichtes, ein Rührei wär' mir recht."

Freitag, 26. September 2014

Herbst!!!!!

Büschen Herbstdeko:
Nachhaltige Herbstdeko! Ich erinnere daran: Feld, Wald und Wiesen sind voll von nachhaltigem, biologisch vollständig abbaubarem Dekomaterial. Das Ganze steht auf unserem Kaminsims. Würde ein schöner, alter Spiegel mit einfachem, braunem Holzrahmen nicht gut dahinter aussehen? Ich muss echt mal sehen, dass ich zu so einem Spiegel komme. 
In der Vase links (Delft, ein Erbstück, die Wissenden dürfen grinsen) befindet sich ein Ästchen Kiefer, ein paar Zweige Hagebutten und ein paar Zweiglein Rosmarin (riecht gut). In der Vasö rechts sind Rohrkolben aus einem Sumpfgebiet sowie drei Halme Ziergras, von Kies gestützt. Schön, oder? Preis 0,00 Euro. CO2-Bilanz meiner Herbstdeko: 0, oder? Außer die Rohrkolben stoßen hinter meinem Rücken irgendwelche Treibhausgase aus. Ich traue denen irgendwie nicht.  
Die letzten Brombeeren! Verrührt mit griechischem Yoghurt, gesüßt mit in der Mikrowelle rasch geschmolzenem Honig. Lecker. 
Das obige Foto habe ich am letzten Tag (15. September) im Schwimmbad unserer Siedlung aufgenommen. Obwohl schon Tage vorher schlechtes Wetter angekündigt worden war, war es bis zum letzten Öffnungstag schön.
Und jetzt wird es Zeit, Haus und Garten wieder auf Herbst umzustellen. So schnell vergeht die Zeit.

Sonntag, 21. September 2014

Die wirtschaftliche Lage in Spanien: Ich glaube, es geht wieder aufwärts

Ja, Leute, ich glaube das, echt und ehrlich. Die Zeichen sind da. Es ist, als würde ein schwerer, ein gigantischer Zug mit einem Ruck wieder anfahren. J., die einer Massenentlassung zum Opfer gefallen war, hat wieder einen Job. Der prekäre Vertrag von J2 wurde verlängert. P. hat eine Wohnung gekauft. C., der Bauunternehmer, hat ein Themencafé aufgemacht. J3, der junge Architekt, hat Arbeit in Südamerika gefunden. Ich bin N., einem Freund meines Sohnes ohne jede Ausbildung, begegnet und freudestrahlend erzählte er mir, er habe Arbeit. Ein Kollegin erzählte mir, dass nach einem ganz üblen Jahr wieder Aufträge herein kämen. "Meinst du, es ist Zufall?", fragte sie mich, "oder kann das wirklich die Wende sein?" "Ich glaube, es ist die Wende", antwortete ich. Von einer Behörde, die ziemlich sinnfreie Aufträge vergibt, kam zwei, drei Jahre lang gar nichts, jetzt sind sie wieder da! Vielleicht sieht man daran auch, dass sich im Grunde wenig geändert hat. 
Ganz erstaunlich ist sowieso, dass sich die herrschende Kaste über die ganze Krise gerettet hat, ohne dass ihre Privilegien angetastet wurden. Es wurde nur bei der Mittel- und Unterschicht gespart und die Mittelschicht wird per Steuern und Gebühren von ihrer finanziellen Fettschicht befreit. Aber wie dem auch sei, hoffen wir, dass im kommenden Winter die Schulen wieder ordentlich geheizt werden können.
Auf dem wirtschaftlichen Schlachtfeld liegen viele Opfer, finanziell Verletzte, die viel verloren haben, berufliche Leichen, die nie wieder Arbeit finden werden. Aber die erste Angriffswelle scheint vorbei zu sein. 
Kennt Ihr die folgende Geschichte? In einem Dorf herrscht eine schlimme Krise, alle sind verschuldet. Eines Tages kommt ein Mann in den Gasthof und legt 50 Euro auf den Tisch und sagt zum Wirt: "Zeige mir die Zimmer." Der Sohn des Wirts nimmt den Geldschein, läuft zum Metzger und bezahlt die Schulden dort. Der Metzger bezahlt seine Schulden beim Bauer, wo er seine Schweine kauft. Der Bauer bezahlt den Futterhändler. Der Futterhändler bezahlt den Gasthof, wo er ausstehende Rechnungen hat. 
Da kommt der potenzielle Gast die Treppe herunter und sagt: "Mir gefallen die Zimmer nicht." Er nimmt seinen Geldschein wieder und geht. Wahnsinn, ne?
Vielleicht ist das so... da wird irgendwo Geld ins System gegossen, von der europäischen Zentralbank, z.B., und dann kommen diese ganzen Rädchen ins Rollen. Und genauso kann das Ganze wieder abgedreht werden. Naja, aber jetzt scheint es erst einmal wieder zu laufen.

Montag, 8. September 2014

Sollte der Sommer tatsächlich schon vorbei sein?

Das Wetter hat umgeschlagen. Gestern hat es geregnet, heute war es heiß und gewittrig und hat ein paar Mal heftig geschüttet. Unsere Regentonne (siehe unten) ist fast voll. Ja, die Regentonne... die haben wir im Rahmen unserer immer noch sehr spärlichen und unzureichenden Prepper-Maßnahmen angeschafft, nachdem wir mal wieder kein Wasser hatten.
Also gut, wir wollen keine Prepper werden wie die, die sich auf das Ende der Welt, wie wir sie kennen, vorbereiten, aber... Die Gas-Heinis haben wieder angefangen in unserer Straße zu graben, diesmal in die andere Richtung. Ein Nachbar, der halt auch nicht gleich den Arbeitern die Schuld geben will, bloß, weil sein Telefon nicht funktioniert, kam vorbei, um zu fragen, ob unseres funktioniert. Nachdem ich ihn positiv beschieden hatte, wagte er es, den Herrn, der vor seinem Haus grub, darauf anzusprechen. "Ach, dann war das Ihre Telefonleitung, die ich vorhin durchtrennt habe," antwortete dieser gleichgültig.
Mein Gatte ist kein Freund der Prepper-Bewegung, eher im Gegenteil, aber als er den Bagger der Gas-Heinis sah, war sein erster Gedanke: "Haben wir genug Wasser eingelagert?" Ja, haben wir. Regenwasser, Trinkwasser, Kerzen, Streichhölzer... was uns fehlt ist ein Camping-Kocher, danach müsste ich echt mal schauen, vielleicht findet man jetzt, wo der Sommer vorbei ist, was im Angebot.  
Demnächst werden in unserer Siedlung auf Kosten der Eigentümer sämtliche Straßen asphaltiert. Das ist an manchen Stellen bitter, bitter nötig. Auf den vorhandenen, völlig maroden Belag und die darunter liegenden maroden Rohre kommt eine drei Zentimeter dicke Asphaltschicht, damit unsere Siedlung wieder schön aussieht und ihrem hohen Anspruch gerecht wird. Danach dürfen die Straßen fünf - oder waren's drei? Ich weiß es nicht mehr - Jahre lang nicht mehr aufgerissen werden. Ich glaube, wenn die Rohre erwartungsgemäß bersten, werden sie doch schon vorher aufreißen müssen. Es bleibt spannend und Prepping bleibt nötig (das muss ich mir selber hinter die Ohren schreiben - im übertragenen Sinne). 

Samstag, 6. September 2014

Ich war wo - und zwar auf einer Landwirtschaftsmesse

Und zwar in Salamanca, wo eine der größten landwirtschaftlichen Ausstellungen Südeuropas stattfindet. Ich war mit dem Gatten meiner Freundin dort. Er wollte auf die Landwirtschaftsmesse, aber sie nicht, ich wollte auf die Landwirtschaftsmesse, aber mein Gatte nicht, da sind wir beide eben zusammen losgezogen. Und es war toll, wir haben uns gut unterhalten. Unten seht Ihr einen jungen Stier der Rasse "Limusin", die hier in Spanien häufig ist.
 Und hier seinen Papa:
Fällt Euch an diesen Kuh- bzw. Stierpopos etwas auf?
Zum Beispiel, wie sauber die sind? Die Hüter laufen dauernd mit Bürsten und Lappen und Frufrus rum, um die Tiere sauber zu halten, und draußen gibt's eine Duschstation, wo die Tiere nach größeren Zwischenfällen gereinigt werden können. Das ist das Schöne, wie supersauber und gepflegt die Tiere sind.
 Dies ist eine Kuh der Rasse "Bambi", ihr Name ist "Sissi" (Spässle).
 Fällt mir jetzt nix dazu ein. Sind einfach wunderschöne Kühe.
 Dalmatinerkühe (auch Spässle).
Bei dieser Kuhrasse, auf deren Namen ich mich nicht mehr besinne, stand, wie bei mancher anderen, dass sie vom Aussterben bedroht ist. 
 Wie diese Rasse heißt, weiß ich auch nicht mehr. Sieht aber gut aus, ne?
Das ist die für Salamanca typische einheimische Rasse "Morucha". Der Vorteil der Morucha-Kühe ist, wie gut sie an das Leben draußen auf extensiven Weiden angepasst sind und dass sie sehr gut und ohne Hilfe gebären können. In der Werbung im Supermarkt wird das nicht erwähnt, da wird immer mit ihrem Wohlgeschmack Reklame gemacht. Ich finde ihr Fleisch manchmal ein bisschen zäh. Auf so einer Messe wird man sich eben auch der anderen Seite der Medaille bewusst, nämlich der Interessen der Landwirte, die Interesse an Kühen haben, die möglichst wenig Arbeit machen, und dieses Interesse muss mit dem der Verbraucher, die zartes, wohlschmeckendes Fleisch wollen, unter einen Hut gebracht werden. Macht man sich normalerweise gar keine Gedanken darüber, stimmt's? Man denkt einfach, das Steak kommt aus der Steckdose. 
Es wurden auch viele landwirtschaftliche Produkte aus der Region, aus Castilla y León und aus Portugal, ausgestellt und in einer der Hallen konnte man sie auch kaufen.

Fast alle iberischen Schweine in der Schweinehalle hielten gerade Siesta.
 Es gab auch Federvieh. Diesen Hahn und die wuscheligen Hühner unten fand ich toll.
Es gab auch noch Pferde und Schafe, Ziegen und Esel, auch seltenere und vom Aussterben bedrohte Rassen, wie diesen ehemals für Zamora typischen Esel.
Die Kühe und Stiere der Rasse "Charoles" finde ich am schönsten. Schaut Euch den Hinterschinken unten an. Boah, ey! 
Der Stier, den Ihr unten so schön verziert seht und der 1700 kg wiegt, ist der spanische Meister im Charoles-Stier-Sein.
Neben den Tieren wurden noch landwirtschaftliche Geräte ausgestellt, die für das Laien-Publikum natürlich nicht so interessant sind, mit Ausnahme der riesigen Reifen des einen Traktors, neben denen sich die Leute fotografieren ließen. Die Messe war sehr, sehr gut besucht, viele Leute vom Land, aber auch sehr viele Familien und junge Leute aus der Stadt, die Spaß daran haben, sich die Tiere und Waren anzuschauen. Damit war auch das ideale Publikum für den Stierkampf am Abend versammelt, nämlich Einheimische, die ein Minimum an Sachverstand mitbringen und Freude an den Tieren und an den Toreros haben. Die Toreros waren Schüler der Stierkampfschulen, die Stiere novillos, also junge und damit kleinere Tiere als die, die bei den Corridas verwendet werden. Die Stierkämpfer waren erstaunlich gut und boten viel, fast zu viel, die Zuschauer waren begeistert. Ein gelungener Abschluss eines schönen und interessanten Tages.
(Natürlich ist irgendwann mal Schluss mit Stierkampf. Die ganze Welt wird kulturell auf Miley-Cyrus-Niveau eingeebnet und vereinheitlicht. Eine Welt, ein Markt. Bei der Jugend ist das doch schon gelungen: Justin Timberlake und Konsorten sind auf der ganzen Welt Idole. Da müssen nur noch die Alten, die differenziertere Vorlieben haben, wegsterben und schon genügen zwei, drei Dutzend Kulturschaffende, um alle Länder und ehemaligen Kulturen mit demselben Schrott zu beglücken.)

Freitag, 5. September 2014

Ahhh, la Rentrée

"Rentrée" nennen die Franzosen die Rückkehr nach den langen Sommerferien. Mein Gatte und ich sind zum ersten Mal seit 26 Jahren "kinderlos". Ja, das ist für uns ein bedeutender Einschnitt. Seit geraumer Zeit hat mein Gatte auch beruflich stark zurückgeschaltet... Während ich nach dem Urlaub so ganz langsam begann, mir Gedanken über eine mögliche Feng-Shui-Reinigung des Hauses zu machen, stürmte er auf den Dachboden und machte dort Ordnung, dann widmete er sich der Garage. 
Was soll bloß aus uns werden, nicht wahr? Ich habe vor mich hin gelacht, während ich den letzten Satz schrieb, also kein Grund, sich Sorgen zu machen. Wir haben keine Probleme damit, uns anderweitig zu beschäftigen. Aber was, eben, soll das Anderweitige sein? Als junger Mensch habe ich sehr viel gehandarbeitet, z.B. habe ich zuerst für mich selbst und später für meine Kinder Jacken und Pullover gestrickt und so. Dann kam eine Zeit, in der ein Reißverschluss oder vier Knöpfe mehr kosteten als eine komplette gekaufte Jacke! 
Ich häkelte gerne komplizierte Tischdeck(ch)en, mit relativ teurem Material und sehr vielen Arbeitsstunden... bis ich ähnliches Zeug wie meines für ein paar Mark auf Ramschtischen liegen sah! Made in the Philippines! Im Zeichen der Globalisierung waren auch meine Handarbeiten nichts mehr wert. Also hörte ich auf mit dem Handarbeiten. Natürlich waren die von mir gearbeiteten Sachen ein bisschen besser und ein bisschen schöner, aber dieses "ein bisschen besser und ein bisschen schöner" wurde ziemlich teuer erkauft. Jetzt, wo der Winter kommt, könnte ich mal wieder was handarbeiten.
Dann habe ich noch was im Kopf, von dem ich Euch vielleicht noch erzählen werde...
Außerdem wollen wir in Zukunft mehr reisen, deshalb kommt auch eine regelmäßige Arbeit außer Haus für mich nicht in Frage, denn da kann man nicht sagen: So, nächste Woche komme ich mal nicht, ne?
Einen Hund haben wir schon, und zwar in Gestalt von Fido, den regelmäßige Leser kennen. Ein Hund wie Fido ist ideal für Leute, die nicht immer zuhause sind.
Wie meine Leser, die mich persönlich kennen, wissen, lungere ich bei gutem Wetter nachmittags mit etwa gleichaltrigen Freundinnen im Schwimmbad herum. Gestern brachte ich das Gesprächsthema auf: Was macht Ihr mit den Kinderzimmern, wenn die Kinder weg/ausgezogen sind? Häufigste Antwort: Rolladen runter, Türe zu, einmal die Woche wird gelüftet, gesaugt und Staub gewischt (T's Variante: Türe offen)Zweite Antwort: So tun, als wären sie da, also täglich reingehen und lüften, einmal die Woche blablabla. Dies ist das erste Mal, dass mich dieses Thema betrifft. Solange ein Kind noch zuhause lebt, werden irgendwie auch die Räume der Geschwister benutzt. Mein ältester Sohn, z.B., bewahrt in seinem Zimmer die beste Schreibwarenausstattung auf: Tippex in allen Formen, Lineale aller Art etc. Der zweite hat die beste Elektronikausstattung, also im Sinne von Kabelzeug und so, und Bücher, die der Jüngste lesen will. Solange also einer da ist, werden alle Zimmer benutzt. Ach ja... Ich werde mich für die Variante "gründlich sauber machen, Rolladen runter, Türe zu" entscheiden. Und um mit einer heiteren Note zu enden: Bis ich fertig bin mit "gründlich sauber machen" ist der erste wahrscheinlich schon wieder da, haha.