Montag, 29. März 2010

Frohe Ostern!



ICH BIN DIE AUFERSTEHUNG UND DAS LEBEN

Dieses Foto mit dem Titel "Bendita Luz" von José Ángel Barbero wurde heuer für das offizielle Plakat der Karwoche in Salamanca ausgewählt und hängt nun überall in der Stadt. Man kann José Ángel Barbero nur gratulieren, er hat den Geist der Karwoche perfekt eingefangen. Ebenso erfreulich ist, dass sich die Stadtverwaltung für dieses Meisterwerk entschieden hat. Schaut es Euch im Internet mal größer an, es ist beeindruckend.  

Flan


Hier serviere ich den Flan mit ein paar Erdbeeren, die ich vorher mit Zucker bestreut und mit etwas Zitronensaft beträufelt habe und etwas Saft habe ziehen lassen.

Bei der Herstellung eines Flans, dieser spanischen Nachspeise por excelencia, kommt es auf das richtige Handwerkszeug an. Ich benötige einen Schnellkochtopf mit Einsatz und ein Metallgefäß oder ein ofenfestes Gefäß aus anderem Material, das hineinpasst. Ich beginne damit, dass ich das hineinpassende Gefäß dünn mit Karamell auskleide. In Spanien ist fertiges flüssiges Karamell im Handel erhältlich (keine Karamellsoße, sondern richtiges Karamell, verbrannter Zucker mit etwas Wasser). Wo man Karamell nicht kaufen kann, kann man es selber machen, Rezept siehe unten.

Ich setze fülle zwei Finger hoch Wasser in den Schnellkochtopf und stelle den Einsatz hinein. Nun beginne ich mit der Herstellung des Flans an sich: Ich schlage vier große Eier in eine Schüssel und vermische sie mit drei Esslöffel Zucker. Dabei rühre ich möglichst keine Luft unter, weil ich sonst unschöne Bläschen im Flan habe. Dann gebe ich noch einen halben Liter Milch dazu und rühre weiter, bis alles homogen ist. Fertig! Die Mischung kommt in das hineinpassende Gefäß auf das Karamell. Wer eine Puddingform mit Deckel hat, macht diesen nun zu, wer nicht, deckt mit Alufolie ab, die er mit einem Gummi befestigt, wer keinen passenden Gummi hat, nimmt eine Schnur. Das Gefäss kommt nun in den Schnellkochtopf. Ich möchte Eure Vorstellungskraft nicht über Gebühr strapazieren, deshalb hier ein Bild:

So. Nun 10 Minuten bei vollem Druck kochen. Beiseite stellen, noch fünf Minuten im geschlossenen Schnellkochtopf abkühlen lassen, dann abdampfen, öffnen und das Gefäss entnehmen. Flan im Gefäss abkühlen lassen, idealerweise über Nacht. Nach dem völligen Erkalten stürzen. Das Karamell hat eine leckere Soße gebildet.

Der Schnellkochtopf ist nicht schmutzig geworden (im Gegenteil, Autoklav!). Ich wische ihn aus und räume ihn wieder weg. Wenn man einmal erfolgreich einen Flan gemacht hat, wird man diese einfache Nachspeise (Karamell, 4 große Eier, 3 Esslöffel Zucher, ½ l Milch) immer wieder machen wollen.

Karamell

Die Herstellung von Karamell ist sehr einfach, aber dennoch eine Herausforderung. Im Fernsehen hörte ich letztens im Rahmen einer Diskussion über das Thema Glück, dass niemand die Frage nach dem Sinn des Lebens stellt während er voll auf eine Tätigkeit konzentriert ist. Also, Sinnsucher, hier ist Eure Chance, volle Konzentration. Man verfährt wie folgt: In einem hohen Milchtopf erhitzt man drei Esslöffel Zucker. Man wird beobachten, dass der Zucker nach einer Weile flüssig wird. Anschließend beginnt er, braun zu werden und nun ist maximale Aufmerksamkeit erforderlich, denn der Schritt von hellem Braun zu Verbrannt! ist eine Sache von Millisekunden (okay, ich übertreibe, aber nicht sehr). Wenn das Karamell also schön braun ist, nehme ich den Topf vom Herd und gebe sofort zwei Esslöffel Wasser hinzu. Geschmolzener Zucker ist extrem heiß (Gruß in unsere Gießereien) und wenn man Wasser hinzu gibt, entwickelt sich viel sehr heißer Dampf. Damit ich mir nicht die Finger verbrenne, verwende ich für die Wasserzugabe einen Schöpflöffel oder einen anderen langen Löffel und trete vom Herd zurück. Dies alles klingt gefährlich, ist es aber überhaupt nicht, wenn man gut aufpasst. Die einzige Gefahr besteht darin, dass der Zucker zu dunkel und damit bitter wird.

Ich rühre mein Karamell nach der Wasserzugabe um, damit eventuell hart gewordene Elemente sich wieder auflösen und fertig. Ich gieße meine Form mit dem Karamell aus, auch dabei heißt es, rasch und sorgfältig handeln, denn das Karamell wird schnell wieder fester. Die Form ist nun mit einer leckeren und klebrigen Masse ausgekleidet. Den Milchtopf reinige ich, in dem ich darin Wasser aufkoche, wodurch harte Anhaftungen wieder flüssig werden. Den verwendeten Löffel kann man mitaufkochen, dann wird er auch gleich sauber.

Blumenschmuck

Ich habe im Herbst in verschiedenen Gefäßen ein paar Blumenzwiebel in die Erde gesteckt, die ich nun als Deko im Innenraum verwende. Im ersten sind Krokus und Hyazinthen. Die Krokus blühen schon, die Hyazinthen sind noch nicht so weit.

In der Zinkvase sind drei Tulpen. Ich habe sie auch im Herbst direkt in die Erde gesteckt und sie sind wunderschön geworden. Man schaut so den Blumen nicht nur beim Verwelken zu, sondern auch beim Wachsen und Werden. Gerade für Kinder ist dies interessant. Die Blüten öffnen und schließen sich und wenden sich dem Licht zu. In den kleinen Töpfchen sind Krokusse.

                                  

Und so gut macht sich das Ganze auf dem Frühstückstisch:

Der Frühling hält Haus und Garten weiter fest im Griff

Samstag, 27. März 2010

Potaje de Bacalao y Garbanzos oder Fastenspeise der Kastilier

Dieser Kichererbseneintopf ist ein traditionelles spanisches Gericht, das an den Freitagen der Fastenzeit gegessen wird. Da es am nächsten Tag, wenn es richtig durchgezogen ist, eigentlich noch besser schmeckt und bei uns sehr gerne gegessen wird, mache ich eine größere Menge, die etwa neun Tellern entspricht.
Für die Zubereitung benötige ich 400 g gesalzenen und getrockneten Kabeljau (als Bacalao oder Klippfisch bekannt, das Wort Klippfisch hatte ich allerdings noch nie gehört, bevor ich googelte, wie Bacalao auf deutsch heißt), eine Tasse kleine Kichererbsen (wenn ich keine kleinen Kichererbsen habe, tun es große selbstverständlich auch), drei große – aber nicht riesige – Kartoffeln, eine kleine oder eine halbe große Zwiebel, 300 g frischen Spinat (Tiefkühlspinat ist auch okay), zwei Hände voll Rosinen, drei Lorbeerblätter, Olivenöl und zwei hartgekochte Eier.
Am Vorabend spüle ich unter fließendem Wasser soviel Salz wie möglich vom Fisch ab, danach lege ich ihn in eine Schüssel mit Wasser, wechsle das Wasser ab gleich wieder. Im frischen Wasser bleibt er dann über Nacht. Die Kichererbsen koche ich mit reichlich Wasser (einem guten Liter) und den Lorbeerblättern im Schnellkochtopf kurz auf, dann bleiben sie ebenfalls über Nacht im Wasser stehen. Am nächsten Morgen muss das Wasser des Fischs wieder gewechselt werden.
Am Mittag, bevor ich mit dem Essen machen beginne, wechsle ich es noch einmal. Die Kichererbsen koche ich fünfzehn Minuten im Schnellkochtopf. Wenn sie fast weich sind, fülle ich sie in eine Schüssel um, um den Schnellkochtopf freizumachen und schnell auszuwischen (ich versuche, so wenig Töpfe wie möglich schmutzig zu machen, da Geschirrspülen nicht zu meinen großen Leidenschaften zählt).
Dann schneide ich die Kartoffeln in kleine Würfel, hacke die Zwiebel fein und brate beides im Schnellkochtopf in etwas Olivenöl an. Nun kommen die Kichererbsen mit ihrem Wasser dazu. Wenn ich es eilig habe, kommt hier noch einmal die Schnellkochfunktion für fünf Minuten zum Einsatz, ansonsten köchelt alles eine halbe bis dreiviertel Stunde vor sich hin, bis alles weich, aber nicht matschig ist. Während dessen kontrolliere ich, inwieweit der Bacalao entsalzt ist. Er sollte okay sein, wenn nicht, wasche ich ihn noch einmal ab. Dann wird er in kleine – aber nicht winzige – Stücke zerteilt und kommt ebenfalls in den Topf. Nun wird der Spinat gewaschen, sehr große Blätter werden einmal durchgeschnitten. Kleinschneiden ist nicht nötig, da der Spinat sowieso stark zusammenfällt. Er kommt mit zwei Händen voll Rosinen zusammen in den Topf. Jetzt dauert es noch etwa fünf Minuten, bis der Spinat gar ist und die Rosinen sich mit der Suppe vollgesogen haben. Die Kombination von Bacalao, Kartoffeln, Spinat und Rosinen ist köstlich! Vor dem Servieren streue ich auf jeden Teller etwas gehacktes Ei, so will es die Tradition.

Mein Kräutergärtlein


Links hinten steht Thymian, das Lieblingsgewürz meiner Familie, das auch noch an mehreren anderen Stellen im Gärten wächst. Bei uns kommt Thymian an die meisten Suppen und Soßen. Ich verwende die ganzen Ästchen. Die Blättchen fallen beim Kochen ab, die Stiele fische ich wieder heraus. Rechts daneben steht Rosmarin, der Lammgerichten und Ratatouille seine besondere Würze gibt. Entweder ich hacke die Nadeln sehr fein und lasse sie im Essen oder ich verwende ganze Ästchen, die ich hinterher komplett entferne, weil niemand an einer Rosmarinnadel ersticken soll. Das vorn links ist Salbei, den ich für manche italienischen Gerichte benötige. Ich schätze ihn aber auch sehr als gesunden Tee. Ich koche einen dünnen schwarzen Tee und gebe pro Tasse drei Salbeiblättchen dazu. Mit Honig gesüßt wirkt dieses Getränk hervorragend gegen Erkältungen. Vorn rechts steht der Klassiker, Basilikum, den ich mit seinem hübschen Töpfchen auch als Tischdeko verwenden kann. Er ist heutzutage in Kombination mit Tomaten und Mozarrella ein Muss.

Unser Wintergarten im Frühlingsgewand

Freitag, 19. März 2010

Pimp my Bratapfel oder Bratapfel Deluxe

Der spanische Fernsehkoch Arguiñano (superberühmt) hat letztens ein Rezept für Bratäpfel gezeigt, das ich originell fand und schon zweimal nachgemacht habe. Man benötigt vier verschieden farbige Äpfel, einen Granny Smith, einen von den orange-gelben, deren Namen ich nicht kenne, einen Golden Delicious und einen von den kräftig roten, die bei uns im Moment aus Südtirol kommen (ja, Leute, das ist Europa). Man schneidet die Äpfel horizontal in vier Scheiben und setzt sie so wieder zusammen, dass jeder Kombiapfel eine Scheibe in jeder Farbe hat. Ihr werdet lachen, aber das mit dem Zusammensetzen ist gar nicht so einfach. Ich hatte beim ersten Versuch am Ende zwei Deckel und beim zweiten zwei Scheiben Granny Smith. Wenn es einem dann schlussendlich gelungen ist, die Äpfel korrekt zusammenzusetzen, fixiert man sie, in dem man ein halbes Schaschlikspiesschen durch ihre Mitte stösst. Zu den Backzeiten und -temperaturen sage ich nichts, denn ich denke, idealerweise schiebt man die Äpfel mit einem Kuchen, einer Lasagne oder sonst irgendetwas zusammen in den Ofen, damit nicht soviel Strom vertan wird. Ich brate sie, bis sie ganz weich sind, also praktisch Apfelbrei, der von der Schale zusammengehalten wird. Lecker! So, nun noch ein paar Bilder.

Der Frühling ist da!

Der Frühling ist da! Und mit dem Frühling kommt mein erster Blogeintrag. Ich weiss nicht, ob ich zum bloggen geeignet bin, aber ich lese sehr gerne die Blogs anderer Leute, von fleissigen und stolzen Hausfrauen, von Deko-Künstlerinnen, Reiseberichterstattern und vielen mehr. Also, lasst es mich auch mal versuchen ...
Ich beginne mit zwei Bildern aus unserem Garten. Das erste wurde im Januar aufgenommen, das zweite heute. ¡Esto es España, chicos!