Donnerstag, 29. September 2011

Nachhaltige Herbstdeko mit Kastanien

Juhuu, endlich mal wieder Zeit für einen Blogeintrag.
Hier seht Ihr meine erste Herbstdeko. Meinen IKEA-Bambusteller (keine Ahnung, wie das Modell heißt, womöglich heißt es Bambuustella, aber ich bin mir nicht sicher) habe ich mit Kastanien mit und ohne Schale, Kastanienblättern, Hagebutten und einer Kerze (Modell Åpfelkättsa?) bestückt. Er steht auf dem großen Tisch im Wintergarten/Gartenzimmer. Meinen Lieben gefällt er. Mir gefällt er auch. Die Kombination ist auch interessant anzuschauen: Die Kastanienschalen öffnen sich von Tag zu Tag weiter, die Blätter und die Hagebutten trocknen ... der Teller gibt die Natur gut wieder und die Kombination hat irgendwie was entspannendes. Gut, dass es in unserer Gegend zwei Kastanienalleen gibt, ich hatte nämlich Angst, keine zu finden. Hausfrauen sammeln für die Herbstdeko, Schulkinder sammeln für ihre Basteleien (die eine Allee führt direkt an der Schule vorbei) und spielen Fußball damit.


So sah der Teller übrigens im Sommer aus (das hatte ich Euch gar nicht gezeigt):  
  

Hier noch einmal ein Bild vom Herbstteller (er sieht in Wirklichkeit viel besser aus, echt):

Mittwoch, 14. September 2011

Tiramisu


Unsere Küchenfeen werden immer jünger. Mein gerade mal dreizehnjähriges Patenkind hat uns mit einem wundervollen dreigängigen italienischen Menü überrascht, das sie allein und praktisch ohne Hilfe in meiner Küche zubereitet hat. Höhepunkt des Festmahls war ein Tiramisu nach altem Familienrezept. Altes Familienrezept bedeutet in diesem Fall, dass ich es vor vielen Jahren, als Tiramisu in Mode kam, von einer Löffelbiskuitpackung abgeschrieben habe und dass es seitdem schon oft zubereitet wurde. Ich mache normalerweise die eineinhalbfache Menge, die für meine etwa 26 cm x 17 cm große Form ideal ist. Diese Menge reicht für mindestens sechs bis acht Personen. Mit der einfachen Menge halten wir uns gar nicht erst auf. Außerdem, wenn es am nächsten Tag heißt: "Ist noch was vom Tiramisu von gestern da?" und die Antwort lautet "Nein", wie steht man denn dann als Hausfrau da??? Ich meine, irgendwann ist es natürlich notwendigerweise alle und da es rohe Eier enthält, sollte man es am nächsten Tag schon fertigessen, aber zwei Stücke pro Person müssten drin sein. Also, für die Originalmenge, die 4 recht große (oder 8 kleine) Stücke ergibt, benötigt man 200 g Löffelbiskuit, 250 g Mascarpone, 2 getrennte Eier, 75 g Zucker, 5 Esslöffel Amaretto, 1/2 Tasse starken, kalten Kaffee, 5 g Gelatine, Kakaopulver zum Bestreuen.
Man rührt die Eigelbe mit dem Zucker schaumig, rührt dann den Mascarpone unter, anschließend gibt man den Likör dazu. Die Gelatine bereitet man nach Packungsaufschrift vor und mischt sie mit der Creme (ich weiche die Gelatine mit 2-3 Esslöffeln Wasser gut 5 Minuten in einer Tasse ein und stelle die Tasse dann in ein Wasserbad, bis die Mischung wieder flüssig ist). Dann werden die Eiweiss steif geschlagen und unter die Creme gehoben.
Biskuits im Kaffee wenden, aber nicht durchweichen lassen. Den Boden der Form mit den Biskuits auslegen, die Hälfte der Creme daraufstreichen, zweite Lage Biskuits, zweite Schicht Creme, fertig. Mit Frischhaltefolie abdecken und mindestens 3 Stunden in den Kühlschrank stellen. Mit Kakaopulver bestreut servieren.
Schön, dass Kochen bei der Jugend so in Mode ist. Unsere kulinarische Zukunft ist sicher! 

Montag, 12. September 2011

Praktische Gewürzmischung und Erinnerungen an Paula Deen

Als wir in den USA lebten, schaute ich mir gerne Kochshows des Senders Foodnetwork an. Eine der Starköchinnen war Paula Deen, eine fröhliche, witzige Frau, deren Südstaaten-Akzent ich süss fand. Paula Deen ist eine erstaunlich schlechte Köchin. Ich kochte insgesamt zwei ihrer Rezepte nach: einmal Blaubeerpfannkuchen und einmal Nudeln mit Drei-Käse-Sauce - oder so ähnliche Sachen. Beides war fad und hatte eine unappetitliche Konsistenz.
Einmal verriet sie aber, dass sie in der Küche ihres Restaurants eine Gewürzmischung einsetzt, die man auch für einen Haufen Geld auf ihrer Website kaufen kann, nämlich ihr berühmtes House Seasoning, eine Mischung aus Salz, Pfeffer, Zwiebel- und Knoblauchpulver. Klang interessant. Aber Ihr kennt mich altes Sparbrötchen: ich wollte natürlich für eine derartig simple Sache nicht so viel Geld ausgeben und stellte mir die Mischung selbst zusammen: 2 Teile Salz, 1 Teil schwarzer Pfeffer, 1 Teil Zwiebelpulver, 1 Teil Knoblauchpulver. Ich machte erst mal eine Probemischung, bei der 1 Teil 1 Esslöffel bedeutete. Ein Hit! Superpraktisch. Wenn's schnell gehen soll ist die Gewürzmischung ein kleiner Nothelfer: Sauce ist zu fad geworden, Kinder klingeln schon an der Tür = große Prise Gewürzmischung an die Sauce. Statt nur Salz und Pfeffer Gewürzmischung an die Salatsauce = hei, gut. An gekochtes Gemüse, an Reis ... man verwendet im Endeffekt weniger Salz, da Zwiebel- und Knoblauchpulver ja auch Geschmack bringen. Hier seht Ihr die Mischung, die ich heute gemacht habe. Bevor ich's verrührt habe, sah's toll aus, oder?










Aber zurück zu Paula Deen. Wie soll man ihren Kochstil beschreiben? Kamikaze? Sie kocht ohne jede Rücksicht auf die Gesundheit ihrer Esser. Einmal habe ich sie einen Donut-Burger zubereiten sehen. Dieser bestand aus einem quer halbierten Donut mit Zuckerguss, dem gegrillten Hamburgerfleisch, einem von beiden Seiten gebratenen Spiegelei, darauf zwei Scheiben gebratenem Speck, darauf als Deckel die obere Donut-Hälfte. Wer sich nicht vorstellen kann wie das aussieht (ich werde es ganz sicher nicht zubereiten): Bei Google "Donut Burger" eingeben und auf "Bilder" klicken.
Hier ein Link, da könnt Ihr Paula Deen mal zuschauen, wie sie fritierten Käskuchen zubereitet.


Eigentlich müsste man eine Warnung einblenden: "Nicht zuhause nachmachen! Nicht für den menschlichen Verzehr geeignet!" Sie nimmt ein Stück Käskuchen, legt es auf ein viereckiges Stück Fertigteig, den sie mit einer Milch-Ei-Mischung bestrichen hat. Auf den Käskuchen gibt sie geriebene Schokolade, dann schließt sie das Teigpäckchen und backt es in schwimmendem Fett aus. Sie nimmt es aus dem Fett und wälzt es in Puderzucker. Zum Servieren schneidet sie es entzwei, beträufelt es mit reichlich fertiger Schokoladensauce und ebensolchem Erdbeersyrup. Anschließend bestäubt sie alles wieder mit Puderzucker. Ihr habt das Gefühl, da fehlt noch was? Richtig. Paula Deen serviert das Ganze mit einem großen Löffel voll Schlagsahne.
(Nein, nicht alle Amis sind so.) 

Dienstag, 6. September 2011

Lustiger Wortwechsel II

Unerwünschter Anruf während ich draußen war und Wäsche abhängte. Es ist ein Internetanbieter.
Fremde Dame: "Guten Abend, Frau XY, mein Name ist Blablabla, ich möchte Ihnen ein Internetangebot unterbreiten".
Ich: "Ja?"
Fremde Dame: "Haben Sie Internet?"
Ich: "Nein, wir haben kein Internet."
Fremde Dame: "Haben Sie einen Computer?"
Ich: "Nein, wir haben keinen Computer."
Mein Sohn D. aus dem Hintergrund: "Wir haben noch nicht einmal ein Telefon!"
Hahahaha.
Fremde Dame: "Vielen Dank, auf Wiederhören."
Ich: "Ich danke auch, guten Abend."

Sonntag, 4. September 2011

Schnelle Vorspeisenplatte - Ziel: in 8 Minuten auf dem Tisch

Ich gehöre ja zu diesen Leuten, die auch für die einfachsten Sachen stundenlang brauchen können. Kennt Ihr das Parkinsonsche Gesetz "Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht" oder im englischen Original "Work expands so as to fill the time available for its completion"? So ist es bei mir. Wenn ich für eine Arbeit zwei Stunden Zeit habe, brauche ich zwei Stunden, wenn ich zehn Minuten Zeit habe, brauche ich zehn Minuten (überspitzt dargestellt). Ich überliste mich manchmal selbst, indem ich mir knappe Fristen setzen. Zum Beispiel heute: Ziel war, in 8 Minuten eine mediterrane Vorspeisenplatte auf den Tisch zu bringen. Was drauf sein soll, hatte ich mir selbstverständlich schon vorher überlegt. Tatsächlich brauchte ich zehn Minuten für die Zubereitung. Vorspeise für sechs Personen oder Abendessen für drei:


Eine Melone vierteln, von einem Viertel 6 Scheiben abschneiden. Melonenstücke mit halbierten Schinkenscheiben (Serrano, Schwarzwälder, Parma, o.ä.) umwickeln. Auf die Platte legen. 3 Brotstangen halbieren, jede Hälfte mit einer dünnen Scheibe Salami oder Salchichon o.ä. umwickeln. Auf die Platte legen. Mozarella in 6 Scheiben schneiden, auf die Platte legen, mit Tomatenscheiben belegen, mit Pesto beträufeln ... hier habe ich wertvolle Zeit verloren. Ich hatte ein angebrochenes Glas Pesto im Kühlschrank, das ich zu verwenden beabsichtigte. Als ich das Glas öffnete, war das Pesto verdorben. Ich rannte in den Keller ... nur rotes Pesto ... durchwühlte kurz den Vorratsschrank ... nichts. Ich war in dem Glauben, Pesto verdürbe nicht, weil es so viel Öl hat. Ich hatte unrecht. Also, rasch ein bisschen getrocknetes Basilikum über die Tomaten gestreut und etwas Vinaigrette (die ich immer auf Vorrat zubereite) darüber geträufelt. Pesto plus ein bisschen frisches Basilikum wäre natürlich besser gewesen. Drei Schälchen auf die Platte stellen. In eins Salzmandeln geben, in eins Oliven oder eine Oliven-Gürkchen-Silberzwielbelmischung wie auf den Fotos, ins dritte ein paar Artischockenböden aus der Dose, die ich mit italienischer Gewürzmischung bestreute und mit etwas Olivenöl beträufelte. Dazu frisches Baguette. Fertig! Besser organisierte Hausfrauen kriegen das sicher in 8 Minuten oder weniger hin.


Donnerstag, 1. September 2011

Woman vs. Wild oder die Nacktschneckenplage


Als ich heute morgen an meinen Kompostkasten ging, begegneten mir mehrere (3) Nacktschnecken. Als ich in meinen Kompostkasten schaute, sah ich dort mehrere (5) superfette, riesige Nacktschnecken. In der direkten Umgebung des Kastens entdeckte ich noch mehr (?).
Ich muss Euch ganz ehrlich sagen, ich bin kein Nacktschneckenfreund. Meine Güte, ich füttere diese Dinge mit meinen Salatabfällen! Ich mäste sie! Und dann wundere ich mich über die Schäden, die sie anrichten.
Ich kenne folgende Methoden, sie loszuwerden:
a) Bierfallen: Man gräbt einen mit etwas Bier gefüllten Jogurtbecher in den Boden ein. Schnecken lieben Bier. Sie beugen sich über den Rand, fallen in den Becher und ertrinken im Bier. Theoretisch. Ich habe das schon in anderen Jahren ausprobiert und es funktioniert überhaupt nicht (im Sinne von null Schnecken im Jogurtbecher).
b) Mit Salz bestreuen oder mit kochendem Wasser übergießen: Schon als Kind habe ich folgenden Satz verinnerlicht: Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz. Zwar kann ich mir kein Urteil über die Schmerzempfindlichkeit von Schnecken erlauben, aber ich stelle mir einen Tod durch Überstreuen mit Salz oder durch Übergossen werden mit kochendem Wasser ziemlich schlimm vor.
c) Schneckengift: Neee, ich probier's erstmal ohne.
d) Nacktschnecken mit der Gartenschere in der Mitte durchschneiden:
Letztere Methode erinnert mich an die Feldmausplage, die wir vor vielleicht zehn oder zwölf Jahren hatten. Diese Plage war so extrem ... auf den Straßen liefen Feldmäuse herum und verschreckten die überforderten Katzen. Diese Plage war so extrem und unerklärlich, dass sich sogar eine Legende bildete, die von der Lokalverwaltung dementiert werden musste: In unserer Gegend gibt es ziemlich viele Raubvögel, auch seltene und bedrohte Arten. Die Anwohner gelangten zu der Überzeugung, dass Umweltschützer aus niedrig fliegenden Flugzeugen Säcke mit Millionen von "topillos", "Feldmäusen", abgeworfen hätten, um den Raubvögeln etwas Gutes zu tun. Dadurch wäre die Plage ausgelöst worden. Diese Geschichte stimmt aber wohl nicht. 
Jedenfalls siedelte sich auch in unserer Garage eine Feldmausfamilie an. Fragt nicht. Ich wollte sie auf schonende Weise loswerden, quasi hinauskomplimentieren. Aber wie? Ich traf folgende Entscheidung: Falls ich eine Maus sähe, würde ich einen umgestülpten Putzeimer darüber werfen und sie dann mitsamt dem Putzeimer von meinem Grundstück schieben. Kurze Zeit später gelang auch der erste Teil meines Plans: Ich warf einen Putzeimer über eine Feldmaus. Er landete aber so unglücklich, dass die Maus nur zur Hälfte darunter war und ich ihr das Rückgrat brach! Völlig geschockt starrte ich auf meine gelähmte Maus. Feldmäuse sind so ziemlich die putzigsten Tiere, die es überhaupt nur gibt! Ich rief meinen Gatten im Büro an (er arbeitete damals in etwa 20 Autominuten Entfernung) und bat ihn, sofort nach Hause zu kommen und sich um die gelähmte Maus zu kümmern. "Ganz sicher nicht", antwortete er mir. "¡Remátalo!" befahl er mir. Das ist spanisch und bedeutet "Gib ihr den Gnadenstoß!"
"Kannst Du nicht vielleicht ...?" fragte ich, aber ich glaube, da hatte er schon aufgelegt.
Am ganzen Körper zitternd griff ich mir einen Spaten, ging in die Garage und tötete das Tier, indem ich den Spaten in seinen Nacken rammte. Danach setzte ich mich in eine Ecke und weinte.
Das war am Anfang der Feldmausplage. Ohne vergleichbare Gefühlswallungen tötete ich dann noch mehrere Feldmäuse. So erklärt sich wahrscheinlich die Brutalität auf unserem Erdball. 
Ich legte auch Gift in kleinen Beutelchen aus, das war effektiv. An den beschädigten Beutelchen erkannte man, dass die Mäuse vom Gift gefressen hatten. Irgendwann war die Plage wieder vorbei.
Die Nacktschnecken schnitt ich übrigens mit der Gartenschere durch. Ich denke, das ist die Methode, die die Nacktschnecken selbst wählen würden, wenn sie die Wahl hätten. Ich denke, so leiden sie am wenigsten.