Donnerstag, 28. Juni 2012

Lustiger Wortwechsel

Mein Sohn D. und ich haben vor drei Tagen das neue Auto abgeholt. Der Verkäufer erklärte uns eine Stunde lang technische Einzelheiten und übte zuerst mit meinem Sohn und dann mit mir das Fahren (Automatik!). Unter anderem erklärte er auch das/den??? Bluetooth und stellte ihn/es auf das Handy meines Sohnes ein. "Du sagst "Mama anrufen" und dann kannst du mit deiner Mutter sprechen," fasste er die Bluetooth-Funktion zusammen.
Heute ist mein Gatte zum ersten Mal mit dem neuen Auto gefahren und ich erklärte ihm die technischen Einzelheiten, an die ich mich noch erinnerte.
"Bluetooth, was ist das eigentlich?" fragte er.
"Bluetooth ist eine Verbindung, da sagst du "Mama anrufen" und dann kannst du mit deiner Mutter sprechen", antwortete ich.
"Wenn das stimmt, was du da sagst, dann wäre es ein wunderbares Gerät", antwortete er. (Seine Mutter ist vor 20 Jahren gestorben.)

Sonntag, 24. Juni 2012

Aufregung in unserer Siedlung in Spanien

Vor ein paar Stunden: Ich war im Badezimmer und zog gerade meinen Badeanzug an, als ein Hubschrauber sehr niedrig am Fenster vorbeiflog. Es kommt hier gelegentlich vor, dass Flugzeuge niedrig fliegen, aber das war schon extrem. Ich schaute genauer: es war der Rettungshubschrauber. Er landete auf einer Wiese hinter den Häusern, die unseren Häusern gegenüber stehen. Ich zog mich fertig an, schnappte meine Badetasche und machte mich auf den Weg ins Schwimmbad, das sich neben der Wiese, etwa 3 Gehminuten von unserem Haus, befindet. Schon von weitem sah ich, dass viele Kinder auf dem Dach des Maschinenhäuschens in einer Ecke des Schwimmbads standen und über die Hecke auf die Wiese starrten.   
Die allgemeine Aufregung war für einen gewöhnlichen Herzinfarkt o.ä. eigentlich zu groß. Schon hörte ich die ersten Gerüchte: Jemand hat sich mit der Motorsäge ins Bein gehackt. Das nächste Gerücht: Jemand hat sich mit der Motorsäge in den Hals gehackt! Das dritte Gerücht, das nicht mehr korrigiert wurde und bei dem es dann blieb: Jemand hat sich mit einem Winkelschleifer den Arm abgeschnitten. Unfassbar. Sofort brannte sich dieses Bild in unsere Hirne ein. Meine Freunde und ich versuchten angestrengt, über andere Dinge zu reden und kamen doch immer wieder auf das Thema. Nach einer Weile kam auch noch ein Krankenauto. Es muss jemand aus den Häusern, die unseren Häusern gegenüber stehen, gewesen sein. Aber wer? Pepe war es nicht, der sitzt gerade auf seiner Terrasse und schaut mit seiner Familie Fußball. Aurelio war es nicht, der ist ein Intellektueller und weiß wahrscheinlich nicht einmal, was ein Winkelschleifer ist. Die im nächsten Haus kommen nur im Sommer und sind noch nicht da. Der nächste, Carlos, heimwerkelt, glaube ich, ein bisschen. Gerardo kann's nicht gewesen sein, der war selbst im Schwimmbad. Die Leute im nächsten Haus kenne ich nicht, dann kommt ein Megaheimwerker. Da heute Sonntag ist, glaube ich nicht, dass es ein Arbeiter war, der bei jemandem tätig war.
Der Sonntag ist der Tag des Herrn, am Sonntag ruh' und bete gern, haben wir als Kinder gelernt. 
Der Hubschrauber flog dann weg, der Mann wurde im Krankenauto mitgenommen, berichteten die Kinder. Es wurde vermutet, der Hubschrauber sei losgeflogen, Ärzte zum Wiederannähen einzusammeln. Die medizinische Fürsorge ist wirklich beeindruckend. Ich schätze, die Flugzeit von unserer Siedlung zur Uniklinik beträgt 5 Minuten. Ich weiß, wovon ich spreche, wir haben ein paar Jahre lang in einer Wohnung mit Blick auf einen Hubschrauberlandeplatz gelebt. Die Autofahrt dauert etwa 15-20 Minuten.
Schrecklich, schrecklich. Man muss für jeden Tag dankbar sein, an dem man gesund ist. Wie schnell kann aus fröhlichem Heimwerken eine Tragödie werden.

Update vom nächsten Tag: Was tatsächlich geschah und warum der Rettungshubschrauber kam: Es war der Megaheimwerker. Während er mit einem Winkelschleifer arbeitete, zersprang die Schleifscheibe. Ein Stück schnitt ihm tief in die Hand, zwischen Daumen und Zeigefinger. Die Beobachtungen der Kinder "der Arm hing weg" oder "der Arm wurde separat in einer Kühltasche transportiert" waren falsch. Ein Stück der Schleifscheibe landete in seinem Hals. Die Frau des Heimwerkers rief den Intellektuellen, der von Beruf Arzt ist. Er stellte fest, dass man das Metallstück nicht entfernen konnte, weil die Gefahr bestand, dass das Blut aus der Halsschlagader schießen würde. Deshalb wurde der Rettungshubschrauber gerufen. Die Crew stabilisierte den Verletzten, dann wurde er ins Krankenhaus gefahren. Das Metallstück wurde chirurgisch entfernt, die Hand wurde genäht. In drei, vier Tagen darf er wieder nach Hause, bleibende Schäden werden nicht erwartet. Wahnsinn, wie nah unser Nachbar dem Tod war. Ein schöner Schreck für die ganze Siedlung.    

Dienstag, 19. Juni 2012

Unser Versicherungsvertreter in Spanien

Ja, ich muss mir mal wieder was von der Seele schreiben. Wie in einem anderen Eintrag kurz angedeutet, hat unser lieber, treuer, achtzehnjähriger Packesel (Passat) nach einem Auffahrunfall einen Totalschaden. Gott sei Dank wurde keiner verletzt, das ist das einzige, was wirklich zählt.
Wir sind die Geschädigten, ich musste bereits fünfmal persönlich beim Versicherer antreten, um die Sache voranzubringen, dazu kommen ungezählte Telefonanrufe. Wobei der Vorgang eigentlich völlig klar ist. Dazu will ich auch gar nichts sagen. Ich lasse das jetzt einfach ruhen und wenn sie irgendwann die 1000 Euro bezahlen, die sie uns zugesagt haben, dann ist das recht (ich will den Namen des Versicherers gar nicht nennen, da wir mit ihm nicht besonders unzufrieden sind und da ich auch nicht glaube, dass die anderen besser sind). Wir haben einen neuen Wagen gekauft und versuchen nun, von eben diesem Versicherungsvertreter einen Kostenvoranschlag für eine Vollkaskoversicherung zu bekommen. 
Leute, ich bin die allerletzte, die anderen Menschen gute Ratschläge gibt, da ich mir meiner eigenen Mängel sehr bewusst bin. Gerade eben konnte ich aber doch nicht länger an mich halten. Der Versicherungsheini ist ein dicker Bub, der mit irgendwem verwandt sein muss, anders kann ich mir nicht erklären, warum er da sitzt. (Okay, sein Körpergewicht und sein Alter hätte ich nicht erwähnen dürfen, da sie für seine Unfähigkeit sicher irrelevant sind, auch dünne Menschen im mittleren Alter können völlige Versager sein. Ich wollte nur, dass vor Eurem geistigen Auge irgendwas erscheint (vergesst das durchgeschwitzte Hemd nicht!).) Gestern hatte ich ihn angerufen und ihn einmal mehr um einen Kostenvoranschlag gebeten. Er versprach einen Rückruf, der nicht kam. Ich sprach auf seinen Anrufbeantworter und bat um einen Rückruf ... siehe oben. Ihr denkt jetzt vielleicht, wir sind gewohnheitsmäßige Versicherungsbetrüger und keiner will uns als Kunden. Weit gefehlt. Mein Gatte ist seit dreißig Jahren Kunde dieser Firma und hat noch keinen einzigen Schaden verursacht. In dreißig Jahren wurde sein Wagen einmal abgeschleppt. Dann war mal die Frontscheibe kaputt. Das ist alles. Wir sind der Traum eines jeden Versicherers. Hausrat seit zwanzig Jahren beim selben Laden - noch nie etwas gemeldet.
Heute früh rief ich also nochmal an und bat nochmal eindringlich um einen Kostenvoranschlag. "Ich ruf' dich dann zurück und sag' dir was", antwortete das Bubele. "Nein, du rufst mich nicht zurück und sagst mir was", fuhr ich ihn an. "Du schickst mir eine E-Mail an die Adresse, die du hast. Darin machst du mir ein ausführliches Angebot, auch mit verschiedenen Selbstbeteiligungen. Dabei bedenkst du, dass ich schon andere Angebote habe, die du unterbieten musst. Deine Angebote müssen verbindlich sein. Deinen Anrufbeantworter hörst du entweder ab und bearbeitest, was darauf gesagt wird, oder du schaltest ihn aus. Den Anrufbeantworter einfach zu ignorieren macht einen ganz schlechten Eindruck. Ebenso wie dauernd zu versprechen, zurückzurufen und es nicht zu tun. Versprich nichts, was du nicht halten kannst. Wenn dir jemand seine Telefonnummer gibt, schreib' sie so auf, dass du sie wiederfindest und frage nicht jedesmal neu, nur um dann doch nicht zurückzurufen." Das war's, glaube ich, was ich ihm geraten habe. De nada (das ist spanisch und ist die Antwort auf Gracias, aber bedankt hat er sich natürlich nicht). McKinsey hätte für diese Beratung 1000 Euro genommen.
Nachtrag: Ihr wollt vielleicht wissen, wie das mit unserer Vollkaskoversicherung weiterging: Das Bubele rief irgendwann zurück und sagte mir was.
Sein Angebot lag 50 Euro unter dem nächsten Angebot, das uns in einer schönen, übersichtlichen, ausführlichen E-Mail zugesandt worden war. "Ich weiß gar nicht, warum du mich so angeschnauzt hast", sagte er, "Ich war doch immer nett zu dir, wenn du kamst. Ich war auch nett zu deinen Kindern, als die da waren." (Stimmt! Das hatte ich ja ganz vergessen, D. war einmal dort, weil er als Unfallopfer unterschreiben musste, P. war dort, weil er die Original-Fahrzeugpapiere hintrug, damit der Versicherungsvertreter sie noch einmal fotokopieren konnte, weil er seine ersten Fotokopien verschlampt hatte.). "Ich war auch am Telefon immer nett zu dir," sagte er. "Weißt du was, R.", sagte ich zu ihm, "ich möchte gar nicht mit dir sprechen, ich will auch nicht immer wieder hierher kommen müssen, auch wenn du noch so nett bist, bearbeite unseren Vorgang, überweise die Kohle und fertig, mehr will ich nicht von dir," sagte ich. "Und der Anrufbeantworter, da sind wir nicht schuld, wir wissen einfach nicht, wie er funktioniert," sagte er. Nichts von dem, was ich ihm gesagt hatte, war angekommen. Aber er bemüht sich sehr. Mejor malo conocido que bueno por conocer, dachte ich. Das ist ein spanisches Sprichwort. Übersetzt würde es heißen: Besser das Schlechte, das man schon kennt, als das Gute, das man erst kennenlernen muss. Er ist nett, er bemüht sich. Der Grund, warum die Unfallgeschichte noch nicht geklärt ist, ist folgender: Das Nummernschild des Fahrzeugs, auf welches der Passat meines Sohnes geschoben wurde (also des zweiten Geschädigten), gehörte nicht zum Auto, die Handynummer, die der Fahrzeugführer angab, existierte nicht, usw. Er hatte sich auch von der Unfallstelle entfernt, bevor die Polizei kam, sein kleiner Schaden war ihm egal. "Vielleicht war das Auto gestohlen," vermutete ich. "Na, wir wollen doch nicht gleich etwas Schlechtes denken," sagte unser Versicherungsvertreter. Er hat ein gutes Herz. Die anderen sind auch nicht besser, nehme ich mal an. Also habe ich bei ihm abgeschlossen.

Sonntag, 17. Juni 2012

Immobilien in Spanien: Das Mysterium der Preisfindung

Ich weiß, meine Einträge zum Thema "Immobilien in Spanien" sind bei meinen Lesern unbeliebt, ebenso wie die Einträge zur Krise in Spanien. Ich schreib's halt mehr oder weniger für mich, damit ich später nachschauen kann, wann was los war.
Okay, wie üblich vom Allgemeinen zum Besonderen: Preisrückgang in ganz Spanien seit der Spitze im Mai 2007: knapp über 30 %. Derzeitige Fallgeschwindigkeit 8,4 % pro Jahr. Die Zahlen stammen, wie immer, von www.fotocasa.es.
Neulich war ich in der Stadt und ging spaßeshalber in eines der übrig gebliebenen Maklerbüros. Höflich fragte ich, ob es irgendwelche gute Angebote gäbe. Die Maklerin sah in mir einen üblen Schnäppchenjäger und erklärte, häufig kämen Leute in ihren Laden, die meinten, es gäbe irgendwas geschenkt. Es gibt aber nichts geschenkt. Gute Wohnungen in der Innenstadt haben ihren Preis. Da hat sich noch nichts bewegt, da sinkt nichts und wird auch nichts sinken [sic!!!!!].
"Okay", antwortete ich.
"Die Leute hören da irgendwas im Fernsehen oder im Radio und schon meinen sie, die Preise sinken", schimpfte sie, "die sinken nicht, höchstens in einsamen Gegenden und an der Küste".
"In unserem Ort aber schon", sagte ich.
"Ja, dort vielleicht", antwortete sie, "dort will ja auch keiner hin".
"Okay", sagte ich.
Die Leute wollen in die Stadt und in der Stadt ist es teuer. Gerade erst habe sie an einen Herrn, der eine Wohnung in einem bestimmten Gebäude in einer bestimmten Straße wollte, ebendiese zu einem horrenden Preis verkauft. Wer etwas will, muss dafür bezahlen, informierte sie mich.
Der Durchschnittspreis in der Innenstadt liegt bei 3500 Euro pro Quadratmeter, es gibt gut 400 Wohnungen im Angebot.
Ich zuckte mit den Schultern. Mir ist es recht. Und tschüss.
Wer kauft zurzeit eigentlich? Schnäppchenjäger werden praktisch rausgeworfen, die Tochter von unserem Freund (der, der hofft, dass er Enkel bekommt, wenn seine Tochter in ein großes Haus zieht, dessen Tochter aber eine Wohnung in der Stadt möchte, wie ich Euch in einem anderen Post geschildert habe), die ernsthaft kaufen möchte und über die nötige Kohle verfügt, hat die Suche aufgegeben, da die Preise in der Innenstadt echt und ehrlich NICHT fallen. Es würde mich nicht wundern, wenn das durchschnittliche Lebensalter der Innenstädter deutlich über sechzig liegen würde. Keine junge Familie kann sich die Preise dort leisten. Ich frage mich, ob die Preise irgendwann mal einfach zusammenbrechen oder ob sie runtertröpfeln werden.
Spanien befindet sich im freien Fall. Die Löhne fallen auf eine Art und Weise, die man vor zwei Jahren noch für unmöglich gehalten hätte. Gestern erst hat mir eine Frau erzählt, dass in der Firma, in der ihre Tochter arbeitet, alle Mitarbeiter entlassen wurden (alter Nettolohn: 1200 Euro) und zum Teil für 800 Euro wieder eingestellt wurden. Ihre Tochter hat sich für's erste in die Arbeitslosigkeit begeben, da stellt sie sich finanziell günstiger. Mitarbeiter mit Familie und/oder Hypothekenjoch haben das Angebot angenommen. Nein, das ist kein Schauermärchen und auch kein seltener Fall, das ist das tägliche Brot hier. Und, Leute, warum soll ich denn jemandem 1200 Euro zahlen, wenn sich auch bei 800 Euro die Leute um den Job kloppen? Tja.
So, und nun zu unseren Versuchstierchen: Die Reihenhäuschen, die ich am 24.10.2011 beschrieben habe, deren Preis von 345.000 Euro auf 245.000 Euro gesenkt wurde, sind nicht auf den Radarschirm zurückgekehrt, verkauft wurde auch keins. Nehmen wir also an, dass sie sich im Eigentum einer Bank befinden und diese sich noch nicht dazu aufgerafft hat, die Häuschen auf den Markt zu bringen.
Die drei Häuser in unserer Straße: Das von der feinen Dame - sie kam persönlich bei mir vorbei, um mich in Kenntnis zu setzen, dass sie den Preis ihres Anwesens von 420.000 Euro auf 360.000 Euro heruntergesetzt hat. Das ist lieb, nicht wahr? 360.000 Euro deshalb, weil das letzte Haus, das in unserer Straße verkauft wurde, zu ungefähr diesem Preis den Besitzer wechselte. Ich dachte mir, sagte aber nichts, weil ich diese gute Verkäuferin, die sich in einer schwierigen Situation befindet, ziemlich bewundere: Wenn das Haus vor über einem Jahr zu diesem Preis verkauft worden ist und die Preise seit dem um mindestens 8,4 % gefallen sind, müsste der neue Preis eigentlich 330.000 Euro betragen. Ich sagte aber nichts. Es entspann sich folgendes Gespräch: 
Sie: "Weißt du, das mit den Preisen, dahinter steckt die unsichtbare Hand."
"Welche unsichtbare Hand?" fragte ich.
Sie: "Weißt du das nicht? Die unsichtbare Hand? Adam Smith?"
Sie setzte dann zu einem wissenschaftlichen Diskurs an, von dem ich nichts mitbekam, weil ich vor Entsetzen die Ohren zu machte. 
Mein Sohn klärte mich später darüber auf, dass Adam Smith der von "Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht" ist. Ich habe keine Ahnung von Wirtschaftswissenschaften und aufgrund meiner Unaufmerksamkeit habe ich auch nicht mitbekommen, warum Adam Smith dafür verantwortlich ist, dass sie den Preis für ihr Haus nicht weiter senkt.
Dann sind mittlerweile noch zwei weitere Häuser in unserer Straße im Angebot, eins zu 360.000 und eins zu 450.000 Euro, beide identisch, beide schlechter als das der feinen Dame. Wisst Ihr, was ich mir mittlerweile gedacht habe? Ich meine, es ist doch echt hirnrissig, für einen identischen Gegenstand 90.000 Euro mehr zu verlangen als der Wettbewerber ... vielleicht sind die Verkäufer Freunde und das eine Haus steht gar nicht zum Verkauf, es soll nur das andere billiger aussehen lassen. Das ist die einzige Erklärung, die mir einfällt. Nun ja, die Preise stehen alle unter meiner Beobachtung. Einfach so, spaßeshalber. Wenn ich noch einmal jung wäre und Wirtschaftswissenschaften oder Psychologie studiert hätte, würde ich zu diesem Thema forschen. Naja, macht bestimmt irgendwo irgendwer, wir werden es nur nicht zu lesen bekommen. Man könnte ja mal suchen, im Internet ...

Montag, 11. Juni 2012

Lustig, oder?

Spanischer Bekannter mit deutschem Migrationshintergrund: "Wenn das so weiter geht mit der Krise, gehe ich mit meiner Familie nach Deutschland ... mein Geld ist eh schon dort."

Samstag, 9. Juni 2012

Krise in Spanien - Von starken Mächten unterstützt


"100 Milliarden Euro für die Banken - und damit hat sich's dann aber auch. Ganz sicher." Uahahahahahaha, hihihihihihihihi- (Schenkel klopf) - bruhahahahahahah - (Tränen aus den Augen wisch) - hihi. Ähemm.
100 Milliarden Euro für die Banken - die sind aber mit Auflagen verbunden, nur für die Banken natürlich, der Staat darf weiter wirtschaften wie bisher.
Was könnten diese Auflagen sein? Ich vermute mal, die folgenden Dinge sind es nicht
- Die alten Leute, denen die Banken ihre Lebensersparnisse durch Verkauf von "preferentes" gestohlen haben, erhalten ihr Geld zurück (Participaciones referentes sind Papiere, für die die Banken nur Zinsen zahlen, wenn sie Gewinne in gewisser Höhe erzielen, ansonsten nicht, Laufzeit endlos. Den Kunden wurde erzählt, sie könnten ihr Geld jederzeit zurückbekommen.) 
- Die Familien, die die Hypotheken für ihre völlig überteuert gekaufen Wohnungen nicht bezahlen können, weil ein Familienmitglied arbeitslos geworden ist, werden nicht mehr zwangsgeräumt (zurzeit werden aus diesem Grund allein in Madrid 500 Familien pro Monat vor ihre eigene Wohnungstür gesetzt, habe ich im Radio gehört). Es wird eine gerechte Lösung gesucht. Es ist mir schon klar, dass man den Leuten die Wohnungen nicht schenken kann. 
- Die Menschen, die durch den Verkauf von Bankia-Aktien betrogen wurden ... okay, die haben es nicht anders gewollt, aber konnten die ahnen, dass sie innerhalb eines Jahres 70 % ihrer Geldanlage verlieren? Okay, wenn sie 70 % Gewinn erzielt hätten, hätten sie auch nicht gejammert.
- Die Bankmanager, die das Chaos verursacht haben und jetzt mit Abfindungen in Millionenhöhe heim gehen dürfen, erhalten diese Abfindungen nicht.
- Die Banken werden gezwungen, die hunderttausende von Wohnungen, die sich mittlerweile in ihrem Besitz befinden, zu Preisen, die die Menschen bezahlen können, zu verkaufen (hihihihihihi, hahahahahaha, nein, ich bin nicht auf Drogen).
Usw., usw., usw., all diese Auflagen sind es natürlich nicht. Ehrlich gesagt ist es ist mir völlig wurscht, was die Auflagen sind. Ich finde es nur erstaunlich, wie frech man uns belügt. Stellt Euch mal vor, Ihr hättet jemanden in der Familie, der so lügt wie ein Politiker ... das Zusammenleben wäre unmöglich. Für die Spanier ist jede finanzielle Planung unmöglich. Alles, was einem der spanische Bankberater empfiehlt, kann ein Versuch sein, das Geld des Kunden zu stehlen. 
100 Milliarden ist ganz schön viel, oder? Man hat gar kein Maß bei solchen Summen.
Werden die Südländer aus dem Euro fliegen? Ich glaube ja. Wann? Hoffentlich nicht mehr in diesem Jahr. Echt schade, was im Moment abgeht. Warum erklärt man uns nicht, was wirklich los ist? Ich würde es gern wissen. Ich habe keine Ahnung. Ich lese gerade das Buch "This Time is different"/"Dieses Mal ist alles anders" von Carmen Reinhart und Kenneth Rogoff - für Hausfrauen nicht einfach zu lesen, aber ich möchte versuchen zu verstehen, was los ist. Diese beiden Wissenschaftler haben Krisen der vergangenen 800 Jahre untersucht und zeigen anhand der Geschichte so allerhand auf. Es ist für mich als Bürgerin beleidigend, von den Politikern und Medien so belogen zu werden.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Lustiger Wortwechsel

Heute hatte ich mit meinem fast erwachsenen Sohn, der auch nicht durch den Anfangsbuchstaben seines Namens identifiziert werden möchte, folgenden Wortwechsel:
Er: "Wie lange dauert eigentlich die Fußball-Europameisterschaft?"
Ich: "Ich glaube, vier Wochen."
Er: "Vier mal sieben ... das sind fünfzig ... das sind drei Wochen."
?!?

Sonntag, 3. Juni 2012

Unsere Reise durch England und Schottland - Stratford-upon-Avon

Stratford-upon-Avon hat, wie gesagt, unsere Erwartungen weit übertroffen. Wir waren gar nicht mal so sicher, ob wir überhaupt hinfahren sollten, weil wir es uns total überlaufen vorstellten, aber dann dachten wir: Nee, wir können England nicht verlassen ohne uns die Shakespeare-Stadt angeschaut zu haben. Sie ist einfach ein Muss, ob man will oder nicht. Auf dem ersten Foto seht Ihr Shakespeares Geburtshaus. Es war Mitte Mai. Seht Ihr, wie überlaufen es war?


Und das Wetter war ausgezeichnet. So sehen in Stratford-upon-Avon die Straßen aus:


In diesem Haus hat Shakespeare ebenfalls gelebt:


Was wir heutzutage häufig nicht beachten, insbesondere Schüler, die mit Shakespeare gequält werden, ist, dass Shakespeare zu seiner Zeit gar kein klassischer Autor war. Er schrieb in der Sprache seiner Zeit, seine Stücke waren keine Bildungsliteratur, sondern dienten der Unterhaltung. Die Rezeption zu seinen Lebzeiten war ganz anders als heute, wo man schon vor Bildungswut strammt steht und ein ehrfürchtiges Gesicht aufsetzt, wenn man nur seinen Namen hört. 


Das Städtchen war so ruhig und ... peaceful. Seht Ihr, wie krumm und schief das Gebäude ist, in dem die Polizeistation untergebracht ist?


Einfach nur schön:




 Ann Hathaways Cottage: In diesem Haus wuchs Shakespeares Frau auf, hier hat er sie besucht. Es liegt etwas außerhalb des Städtchens, man kann gemütlich hinspazieren.


Stratford war unsere letzte Station, bevor wir nach London zurückkehrten.

Jubilee!

Your Majesty, if thou, by any chance, readest these lines: Congratulations!

First things first, gell?
Wie Ihr wisst, war ich vor kurzem in England/Schottland. Ich war beeindruckt, was es da alles mit der britischen Flagge drauf gab. Hier ein paar Beispiele:

Teegeschirr, Gebäckdosen, ein Tablett, das vor dem Tablett ist ein Kofferradio, das rechts daneben eine Thermoskanne, das längliche Kissen ist für unten an die Türe, damit die Kälte nicht rein kommt (ob das wohl als Dämmung subventionsfähig ist?).
Von links nach rechts: Feuerzeug, Spielkarten, Kugelschreiber, Golfbälle, Regenschirme ... wer das küssende Paar auf dem einen Teller ist, will mir gerade nicht einfallen, ich meine die beiden aber schon öfter gesehen zu haben.
Schnapsgläschen, Keksdosen, die Pfundzeichen mit der Flagge drauf sind Salz- und Pfefferstreuer, Minitellerchen, auf denen man seine gebrauchten Teebeutel ablegen kann, Marmelade.
Taschentücher (Toilettenpapier mit dem Union Jack drauf habe ich nicht gesehen, aber wenn man seine Nase hinein schneuzt, ist das anscheinend okay), Kühlschrankmagneten, bei den silbernen Kästchen dachte ich, sie enthielten Kondome, stimmt aber nicht, sie enthielten Minzpastillen, naja, wenn sie leer sind, kann man ja hinein tun, was man will. Das ganz rechts sind Labellos.  
Teegeschirr, Muffinförmchen. Die Muffinförmchen (aus Papier) und noch mehr England-Backdeko habe ich gekauft. Der Laden in Stratford-upon-Avon hieß "Lakeland". Er hat ein tolles Sortiment. Außerdem habe ich noch krönchenförmige Ausstechförmchen gekauft. Süß! Mein Gatte wartete draußen und hörte einem Straßensänger zu, der das berühmte Lied  "Hallelujah" von Leonard Cohen zum Besten gab. Welches mein Gatte dann für den Rest des Nachmittags vor sich hin summte. Und auch mir als Ohrwurm einpflanzte. Meine Lieblingsversion ist diese hier von Rufus Wainwright: http://www.youtube.com/watch?v=kB67HO8tkQs  Die gekauften Sachen sind noch in England. Ich werde sie Euch bei Gelegenheit zeigen. Ich will damit mal so einen richtigen High Tea mit allem Luxus machen.
Papierteller ... und der Grund, warum ich dieses Schaufenster fotografierte: Face Paint in den Nationalfarben.
Ratet mal, was dieser Laden verkaufte? Richtig, es war ein Optiker.

Ich habe noch mehr Fotos, aber ich will Euch nicht allzu sehr langweilen. Weitere Dinge, die man nicht sofort mit dem Union Jack assoziieren würde, die aber dennoch davon geziert wurden: Wärmflaschen, Bettwäsche, Ober- und Unterbekleidung (Bikinis, BHs, Unterhosen, T-Shirts, Jacken...), Handtücher, Möbel, Kissen, Teppiche ... ich glaube, wenn man möchte, könnte man seine Wohnung und sich selbst ausschließlich mit Union Jack-Sachen ausstatten.