Dienstag, 26. Februar 2013

Spanischer Witz zum 1. Mai

In diesem Jahr mal etwas früher:
Zwei junge Männer unterhalten sich.
"Gestern, auf dem Heimweg von der Arbeit, habe ich ein Einhorn überfahren."
"Waaas?!? Du hast einen Job?"

Montag, 25. Februar 2013

Petrus Romanus - Kardinal Bertone

Gestern konnte ich nicht einschlafen und um die Ankunft des Sandmännchens zu beschleunigen, fiel mir nichts Besseres ein als mir ein Podcast der Sendung von Iker Jiménez vom vorvergangenen Samstag reinzuziehen. Iker Jiménez macht ein Programm im spanischen Radiosender Cadena Ser, das sich mit paranormalen Phänomenen, UFOs, Verschwörungstheorien und so weiter beschäftigt. Es wird samstags von 1.30-4.00 Uhr (nachts) ausgestrahlt. 
Nach Aufzählungen der vielen UFO-Sichtungen, die es auch diese Woche wieder gegeben hat (wer's glaubt...), kam Iker Jiménez auf die Weissagungen des Malachias zu sprechen, denen zufolge auf den derzeitigen Papst nur noch ein Papst folgt, nämlich Petrus der Römer. Ich kenne diese Prophezeiung schon seit meiner Kindheit. Im leider meist recht langweiligen Kirchenleben waren Prophezeiungen und Weissagungen - ich will nicht sagen, das Salz in der Suppe, aber doch ein bisschen ein faszinierendes Gewürz.
Man hätte nun gedacht, dass die Weissagung, dass auf den Papst mit der Bezeichnung "Gloria Olivae", nämlich Benedikt XVI, ein "Petrus Romanus" folgen würde, unmöglich in Erfüllung gehen könne, denn welcher Stellvertreter Christi wäre schon so exzentrisch, diesen Namen tatsächlich anzunehmen??? 
Und jetzt kommt's: Iker Jiménez sagt, die Prophezeiung wird sich automatisch und unwiderruflich erfüllen, und zwar aus folgendem Grund: Sobald Benedikt XVI. sein Amt tatsächlich niederlegt, übernimmt Kardinal Tarcisio Pietro Evasio Bertone bis zur nächsten Papstwahl die Geschäfte. Er stammt aus dem Ort Romano Canevese. Pietro Romano. Da hätten wir's. Egal wer der nächste Papst wird, auf Benedikt XVI. folgt Petrus Romanus. Wahnsinn, oder?

Donnerstag, 21. Februar 2013

Ente vom Lidl - Ente in Orangensoße

So, liebe Leser, hier kommt das Rezept für Ente in Orangensoße - Canard à l'orange -, das ich schon vor Ewigkeiten angekündigt hatte.
Das Ausgangsprodukt ist eine tiefgefrorene Ente vom Lidl. Die Lidl-Tiefkühlsonntagsbraten sind echt gut, die Fasane, Lammkeulen ... alles. Auf der Packung steht als Rezeptempfehlung, das Tier einfach 70 Minuten bei 220º C zu backen. 
Wir essen aber total gerne Ente in Orangensoße und ich erzähle Euch, wie ich dieses Gericht zubereite. Als Erstes wird die Ente aufgetaut und auf Raumtemperatur gebracht, z.B. indem man sie über Nacht in einer Schüssel außerhalb des Kühlschranks stehen lässt. Dann koche ich die Ente vor. Ich fülle meinen größten Topf zur Hälfte mit Wasser, schmeiße zwei Hühnerbrühwürfel und einen Teelöffel Salz hinein und bringe das Wasser zum Kochen. In der Zwischenzeit pikse ich die Haut der Ente (nur die Haut, nicht bis ins Fleisch stechen, sonst läuft zuviel Saft heraus) an ein paar/vielen Stellen mit einem Rouladenspießchen an. Wenn das Wasser kocht, kommt die Ente hinein. Falls das Wasser nicht reicht, um die Ente zu bedecken, fülle ich noch etwas kochendes Wasser nach. Kein kaltes Wasser nachfüllen, denn durch das kochende Wasser schließen sich die Poren der Ente sofort und der Saft bleibt drinnen, in kaltem Wasser würde sie total auslaugen.
Nun darf das Tier 1 Stunde köcheln. Köcheln bedeutet, dass im Wasser nur wenige, kleine Bläschen aufsteigen. Nach Ende der Kochzeit wird die Ente wieder entnommen und auf eine Platte oder in ein Sieb gelegt, wo sie abtrocknen kann, eine halbe Stunde oder so (gegebenenfalls mit einem Küchentuch nachtrocknen). Vom Kochwasser eineinhalb Gläser abnehmen und kaltstellen (Kühlschrank oder im Winter vor dem Fenster), damit sich das Fett absetzt. 
So, und jetzt beginnt der Orangen-Teil. Ich hatte mir im Internet Rezepte für Ente in Orangensoße angeschaut, aber keins schien mir orangenschmackig genug. Was jetzt kommt, ist also meine eigene Kreation, die Zubereitungsanleitung mit dem Vorkochen stammt aber schon aus dem Netz. Denkt bitte nicht: "Was macht sie da wieder für einen Mist!", das Rezept war bei allen, die es bisher gekostet haben, ein Riesenerfolg!

Also: Ich heize nun den Backofen auf 250º C vor. Die vorgekochte Ente wird außen und innen gesalzen und gepfeffert. Anschließend schmiere ich sie sehr großzügig mit Bitterorangenmarmelade ein (Minimum ein halbes Glas, eher mehr. Im Glas waren 375 g, das wären also gut 200 g.) Nun kommt sie in den Bräter. Ich gieße zwei Gläser Orangensaft, ein Glas vom möglichst entfetteten Kochwasser und eine gewisse Menge Cointreau hinzu. Wie groß war die Menge Cointreau? Da ich direkt aus der Flasche schüttete und zwischendurch dachte "ach komm, noch ein bisschen", kann ich das schlecht sagen. Sagen wir mal 50-75 ml. Ich mag das auch nicht, wenn das Essen übermäßig nach Alkohol schmeckt. Nun kommt noch eine Orange, in Scheiben geschnitten, hinzu. "Ente in vierfacher Orangensauce": Marmelade, Saft, Cointreau und die Orange selbst. Ja, das wird o-schmackig genug.
Ab damit in den Ofen. In der Bratanleitung im Internet stand 30 Minuten bei 250º C, aber das war nicht genug, da war das Tierchen noch nicht schön gebräunt. Ich hatte die Ente 45 Minuten im Ofen. Aber das sieht ja jeder Nachkocher selbst. So, fertig. Die Soße wird wahrscheinlich zu dünn sein. Während die Ente unter Alufolie ein wenig ruht, füllt man sie in ein Töpfchen, das man auf den Herd stellt. Etwas Mehl (max. ein Esslöffel) mit etwas Orangensaft oder Kochflüssigkeit verrühren, in die heiße Soße einrühren, aufkochen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Lecker!!!
Noch ein Wort zu der Orange in der Soße. Ich entferne die äußere Schale mit einem Kartoffelschäler und zwar aus folgendem Grund: Ich kaufte einmal in einem Bio-Laden Bio-Orangen für einen Orangenkuchen, für den man auch die Schale benötigte. Auf einem Schild im Laden hatte gestanden, dass die Orangen mit essbarem Wachs behandelt worden waren und dass die Schale für den Verzehr geeignet sei. Okay, dachte ich mir, das bedeutet aber nicht, dass ich das Wachs essen muss
Aufgrund meiner reichlichen allgemeinen Lebenserfahrung ist mir bekannt, dass Wachs bei Hitze schmilzt. Ich beschloss also, Wasser auf dem Herd zum Kochen zu bringen, meine (3 oder 4) Orangen kurz hineinzulegen und das Wachs so zu entfernen. Leute, auf dem Wasser schwamm nach kurzer Zeit eine dicke (2 mm?) Wachsschicht. Okay, ne? Ich rieb meine Orangen ab und verwendete sie rezeptgemäß. Die Überraschung kam, als ich meinen Topf wieder sauber machen wollte, ich bekam nämlich diese widerliche Masse (essbares Wachs!!!) kaum ab. Fleischfett bekommt man mit Spüli und heißem Wasser weg, dieses Zeug war viel hartnäckiger! Ich hatte meine liebe Not, meinen Topf wieder sauber zu bekommen. So leid es mir tut, ich rate auch im Falle von unbehandelten, aber gewachsten Bio-Orangen und -Zitronen vom Verzehr der äußersten Schale ab. Die Babberle-Draufmacher sind einfach nicht glaubwürdig. Wenn ich unbedingt die Schale von Zitrusfrüchten zum Kochen benötigte, würde ich unbehandeltes Bio-Zeug kaufen und es, wie beschrieben, ein Weilchen in heißes Wasser legen, um festzustellen, ob Wachs drauf ist und dieses gegebenenfalls zu entfernen.

Ja, meckert ruhig. Rotkraut wäre zu Ente mit Klößen ein Muss gewesen, ich hatte aber keins. Deshalb gab es Zucchinigratin, den außer mir bei uns leider keiner mag; den muss ich, schweren Herzens, von meiner Liste streichen. Die Ente, Klöße und Soße waren aber, wie immer, der Burner.

Freitag, 15. Februar 2013

Lustiger Wortwechsel

Mein erwachsener Sohn hat in den letzten Monaten viel Zeit mit seinen Großeltern verbracht und schwärmt davon, wie sehr sie ihn verwöhnen.
Ich sage: "Da behandeln sie dich genau wie ein eigenes Kind."
Er: "Nein, sie behandeln mich richtig gut."

Donnerstag, 14. Februar 2013

Frühjahrsputz - Feng Shui-Reinigung

Ich wollte mir für die Fastenzeit etwas vornehmen - nicht rauchen kann es nicht sein, weil ich eh nicht rauche, nicht trinken ist auch ziemlich sinnfrei, da ich nur sehr wenig Alkohl trinke (vielleicht hätte ich mir im Gegenteil vornehmen sollen, jeden Tag ein halbes Glas Wein zu trinken, denn das soll der Gesundheit zuträglich sein), keinen Süßkram oder kein Fleisch essen, oh, das würde schwierig, da würde ich wahrscheinlich einknicken und dann würde ich mich total schlecht fühlen und ein übermäßig hohes Selbstwertgefühl zählt sowieso nicht zu meinen Problemzonen.
Mir ist aber jetzt etwas eingefallen, was ich tun könnte: Aaauuufffräumen! Ein Frühjahrsputz, eine Feng Shui-Reinigung des ganzen Hauses. Ja, ich weiß, auch dieses Vorhaben ist zu gigantisch. Ich werde niemandem davon erzählen. Sonst heißt's wieder: Aha, da fängt sie wieder etwas an, das sie nicht zu Ende bringt.
Ich habe da so einen inneren Widerstand gegen das Aufräumen, ich weiß nicht, wieso. Es ist etwas Psychologisches. Es ist, als müsste ich sterben in dem Moment, in dem alles perfekt aufgeräumt ist, als hätte ich dann meine Mission erfüllt. Es hat irgendwas mit meiner Oma zu tun. Ein Psychoanalytiker könnte mir wahrscheinlich die Zusammenhänge erklären. 
Naja gut, wurscht. Mein Plan für die Fastenzeit ist also: Feng Shui-Reinigung des ganzen Hauses. Das ist der Plan. Zufriedenheitsschwelle: wenn ein Drittel davon umgesetzt ist. Ich habe schon mit dem Bad begonnen ...

Dienstag, 12. Februar 2013

Krise in Spanien: Gruselig

In unserer Siedlung in Spanien komme ich häufig an einem Reihenhaus vorbei, an dem seit ein paar Wochen ein "Se vende"-Schild hängt ("Se vende", sprich: "Seh wendeh", bedeutet "Zu verkaufen", wie meine regelmäßigen Leser wissen). 
Die Rollläden sind immer heruntergelassen, abends sieht man kein Licht. Die Leute sind weggezogen.
Eines Tages sagte ich einer Bekannten, die Wand an Wand mit diesem Haus wohnt: "So, da sind eure Nachbarn also weggezogen."- "Nein", antwortete sie mir überrascht, "die sind da, ich höre sie doch." Na gut, dachte ich, es wird Zufall sein, dass alles immer so verrammelt ist, wenn ich vorbeikomme. 
Im Laufe der Zeit hat sich herausgestellt, dass die Bewohner tatsächlich noch drin wohnen. Sie fahren das Auto immer in die Garage, lassen es nie auf der Straße stehen und verlassen das Haus nie zu Fuß. Wenn jemand klingelt, machen sie nicht auf. Ich will den entsetzlichen Satz nicht schreiben, aber es scheint so, als ob sie sich vor Gläubigern versteckten. Gutwillige Menschen meinen, dass sie alles verrammeln, um Heizkosten zu sparen. Deshalb haben sie wahrscheinlich auch dicke Vorhänge aufgehängt. 
Dass abends kein Licht nach draußen dringt, das muss man erstmal schaffen.

Samstag, 9. Februar 2013

Krise in Spanien: Eurovegas

Wie Ihr wisst, ist die Arbeitslosigkeit in Spanien sehr hoch (allgemein 26,6 %, Jugendarbeitslosigkeit 60 %) und da ist es natürlich angebracht zu versuchen, ausländische Investitionen anzuziehen. Das scheint nun auch zu glücken. Es handelt sich zwar nicht um Hightech-Unternehmen, aber doch um irgendwas, das irgendwie den Anschein erweckt, als gäbe es hier noch etwas anderes als fortschreitende Verarmung, und etwas, das es nach den unverkäuflichen Wohnungen, den verwaisten Einkaufszentren und den bankrotten Themenparks ermöglicht, die Bauindustrie und das damit verbundene Korruptionssystem am Laufen zu halten: Eine Investition in Höhe von 17 Milliarden in Spielkasinos.
Ich nehme mal an, dass Ihr diesen Artikel (hier klicken) nicht gelesen habt und dass Ihr nichts davon gehört habt, dass in der Nähe einer Vorstadt von Madrid das europäische Las Vegas errichtet werden soll. Ich zitiere aus dem Artikel auf faz.net: "In den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren sollen in Alcorcón "vier Casino-Komplexe, zwölf Hotels mit einer Kapazität von 36.000 Zimmern, drei Golfplätze und diverse Tagungszentren gebaut werden ... Sie [die Regionalregierung] erhofft sich durch das Gesamtprojekt 200.000 neue Arbeitsplätze."  
Kann man noch tiefer sinken??? Natürlich. Und ich hätte da auch schon eine Idee: Ich würde in einer strukturschwachen Region (Spanien) eine riesige Anlage bauen und ein Mega-Bordell eröffnen. Ich würde es "Europuff" nennen. Hotels, Golfplätze, etc. siehe oben. In einer ersten Phase würde ich 20.000 Sexarbeiterinnen und 2000 Sexarbeiter einstellen (idealerweise 1-Euro-Kräfte), dazu Security, Mitarbeiter für die angeschlossene Gastronomie, Reinigungskräfte und Verwaltungspersonal sowie Techniker zur Wartung der 3 Hektar großen Saunalandschaft. Angehenden Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern würde ich unbezahlte einjährige Praktika anbieten (Frauen und Behinderte würden bei gleicher Eignung bevorzugt eingestellt). Ich glaube, ich könnte 50.000 Arbeitsplätze schaffen. Müsste ich auf Gender-Quoten achten? 
Und wenn der Europuff dann (völlig unerwartet) pleite ginge, wäre er too big to fail und würde zuerst mit EU-Milliarden gestützt und anschließend jahrzehntelang subventioniert, damit die Technologien dieser Schlüsselindustrie nicht verloren gehen.
Im Kampf gegen Arbeitslosigkeit muss uns jedes Mittel recht sein.

Donnerstag, 7. Februar 2013

Ein Kessel Buntes

Gut, ich beginne mit einem Loch.


Was ist das für ein Loch? werdet Ihr Euch jetzt mit brennender Neugier fragen. Ich stille Euren Wissensdurst: Es ist ein Loch in einem Vorsprung unter der Decke in unserer Küche. 
Warum wurde es geschlagen? rätselt Ihr nun. Ich liefere die Antwort: Um zu schauen, ob sich darunter Rohre befinden. 
Ja, Leute, es geht los. Wir renovieren die Küche in unserem Haus in Spanien. 
Haben die keine Pläne, die zeigen, wo die Rohre verlaufen? wundert Ihr Euch nun.
Ich lächle bitter (oder resigniert oder abgeklärt oder de vuelta de todo, jedenfalls lächle ich). Als wir das Haus vor nunmehr fast zwanzig Jahren kauften, fragte ich nach einem Plan, der die Leitungen zeigte. "Wofür?" fragte mich der Bauunternehmer. "Damit ich weiß, wo die Leitungen verlaufen", antwortete ich. "Ich habe einen Plan mit Leitungen", antwortete der Bauunternehmer, "aber der nützt Euch nichts, die Leitungen verlaufen ganz woanders." Olé, ne?
Was geschah bisher? Ich fasse stark vereinfacht zusammen:
Wir haben beschlossen, die Küche zu renovieren und Wasser und Strom in die künftige Waschküche zu legen (bisher steht die Waschmaschine in der Küche).
- Handwerker kamen und schauten sich die Sache an. Wir fanden vertrauenswürdige Handwerker.
- Die Küche wurde grob vermessen und ein Kostenvoranschlag gemacht.
- Der Kostenvoranschlag wurde angenommen. Die Küche wurde genau vermessen. 
- Zeitplan für das Schreinern der Küchenmöbel: 2 Monate
- Hinweis des Küchenbauers: "Unternehmt nichts, bevor wir nicht mit Schreinern fertig sind ..." (in Gedanken führten wir den Satz zu Ende: " ... weiß Gott, wie lange wir brauchen" und dankten für den Tipp).
- Wenn dann also die Möbel fertig gebaut sind, kommen die Herren, die die Fliesen vom Boden und den Wänden reißen ...
In Wirklichkeit ist die Sache natürlich viel komplexer. Dies ist nur mal eine Schnuppereinführung. Ich gewinne langsam den Eindruck, eine Küchenrenovierung ist nichts für kleine Mädchen.   
Weitere Themen: Gestern waren wir bei IKEA und ich habe NIX gekauft, nicht einmal ein paar lumpige Kerzchen. Natürlich bin ich aber wieder ziemlich inspiriert und plane, unser Bad einer Feng-Shui-Reinigung zu unterziehen. Unser Bad ist der am häufigsten Feng-Shui-gereinigte Raum im Haus, aber dadurch, dass die Sachen von England gekommen sind ... okay, ich schiebe es rasch ein: In London gab es häufig Besuch von Leuten, die mit Ryanair kamen. Wir sagten: "Außer Eurer Zahnbürste braucht ihr keine Toilettenartikel mitzubringen, wir haben alles und ihr dürft es benutzen." Die Leute hörten anscheinend: "Ihr braucht keine Toilettenartikel mitzubringen. Kauft am Tag nach eurer Ankunft Berge davon und lasst dann alles bei uns." Leute, in unseren Umzugskisten waren 30 Flaschen Haarpflegemittel! Das Shampoo für trockenes Haar in der rosafarbenen Flasche habe ich weggeworfen, hier hat niemand trockenes Haar. 
Dann ließen noch meine Nichte und Freunde meiner Kinder, die nach einer Weile in England zurück nach Deutschland oder Spanien gingen, ihre sämtlichen Toilettenartikel bei uns, damit ihre Klamotten in ihre Koffer passten. 
Auf unser komplett ausgestattetes Bad in Spanien traf also nun der Kram von uns selbst und von x weiteren Leuten. Mein Gatte packte die Kiste mit den Badsachen (ich: "Lass' bloß diese Kiste zu!!!) wie folgt aus: an einem Tag stellt er drei Flaschen Shampoo ins Bad. Am nächsten Tag eine Flasche Spülung. Nach einer Woche zwei Flaschen Duschgel. Dann stand plötzlich eine Flasche Nagellackentferner unbekannter Herkunft zwischen meinen Sachen. Ich weiß nicht, ob er meint, ich würde das nicht bemerken (Neee, richtig gutes Zeug - teure Anti-Falten-Creme, Luxus-Make-Up etc. - war nicht dabei, es war aber auch kein Billigkram, normale Markenware eben.)
Nun plane ich also, durch eine Feng-Shui-Reinigung wieder die Kontrolle über unser Bad zu bekommen.  
Für die nächste Zeit habe ich dann noch ein paar gute Rezepte, die ich Euch vorstellen wollte. Unsere Freunde, die Jäger, haben uns in der Weihnachtszeit zwei riesige Hirschkeulen geschenkt. Da war unser Tiefkühlschrank bereits für die Feiertage zum Bersten gefüllt. Ich werde Euch berichten.
Dann möchte ich noch was von den Chinesen erzählen, die das Lädchen in unserer Siedlung haben.
"Die Geissens" habe ich nach dem Tag, an dem ich mich über Carmens Brust ausließ, nicht mehr geschaut.
Vom spanischen Wohnungsmarkt ... naja, der ist schnell beschrieben ... er ist tot. Derzeitige Fallgeschwindigkeit weiterhin etwa 10 % im Jahr.
Dann wollte ich Euch von der Krise in Spanien berichten. Auf der Webseite www.elconfidencial.es hat neulich eine Frau geschrieben: "Wenn Spanien ein menschlicher Organismus wäre, dann würde der Arzt ein möglicherweise irreversibles multiples Organversagen diagnostizieren." Spanien implodiert, ein Staat, der seinen Bürgern um die Ohren fliegt. In Deutschland hört Ihr davon nichts. Auf Spiegel-Online wird fast nichts über Spanien berichtet und wenn doch, dann ist es einfach Müll. Zum Beispiel: Letztens gab es einen Artikel, in dem stand, dass die spanischen Erasmus-Studenten Unterstützung in Höhe von 1000 Euro im Monat erhalten. Das stimmt nicht. Mehrere Foristen wiesen darauf hin, dass diese Zahl falsch ist. Da hätte man doch den Artikel löschen oder ändern können. Der Spiegel nicht. Denen ist das so wurscht. Der Artikel blieb mehrere Tage stehen. Was soll ich denn vom Wahrheitsgehalt der anderen Artikel halten, wenn ich einmal, wie mehrere andere Leser auch, die tatsächlichen Zahlen kenne und das, was die "¿Journalisten?" des Spiegel schreiben, ist aus der Luft gegriffen? Warum hat der Autor denn keine Beweise für seine Aussagen angeführt? Da wird auf einen Streich Stimmung gegen Spanien und gegen das Erasmus-Programm gemacht. Und dann gibt es diese Foristen, die dann gleich drauf anspringen. "Jaja, so sind sie, die Spanier" und "Weg mit diesem verschwenderischen Orgasmus-Programm".
Ich könnte schreiben: "Leute, bitte, lasst Euch nicht verarschen", aber ich finde es einfach nur traurig. Wenn das Erasmus-Programm abgeschafft wird, dann sind es die Kinder der Unter- und Mittelschicht, die nicht mehr im Ausland studieren können. Den Reichen geht das sowas von am Allerwertesten vorbei. Und später gibt es für sie weniger Konkurrenten um die Arbeitsplätze, für die Auslandserfahrung erforderlich ist. Für die Wohlhabenden win-win.  Für alle anderen: Ätsch.
Tatsächliche Beträge, die spanische Erasmus-Studenten erhalten: Vor drei Jahren 3300 Euro, aufgrund der Sparmaßnahmen heuer nur noch 1400 Euro. Im Jahr, wohl gemerkt.
Besser: www.faz.net. Für diese Zeitung berichtet Leo Wieland aus Madrid und was er schreibt stimmt eigentlich immer. Ist nicht viel, ist nicht umfangreich, aber wenigstens ist es wahr. In unserer heutigen Zeit kann man nicht mehr verlangen.  
Ich will auch noch was über die Korruption in Spanien schreiben, z.B. über den interessanten Fall der Amy Martin. Meine spanischen Leser, die den Fall schon kennen, grinsen jetzt. Und sie tun gut daran. Man muss es mit Humor nehmen.
Es bleibt spannend.