Samstag, 10. August 2013

Die passende Küchenuhr

Modell A
Modell B













Leute, echt, was soll ich sagen ... ich wollte eine Küchenuhr, die so aussieht wie die obigen. Ich weiß, ich weiß, ich weiß. Modell A ist eine Uhr von Manufactum. Es handelt sich um ein Produkt der Firma Jäckle. Dieser Chronograph hat ein mechanisches Uhrwerk (muss also einmal die Woche aufgezogen werden) und ein Gewicht von 1,7 kg. Sein Durchmesser beträgt 31,5 cm. Er kostet 450 Euro. Modell B ist eine Uhr von IKEA. Sie heißt Pugg. Sie ist Made in China. Sie muss nicht aufgezogen werden. Sie hat ein Gewicht von 800 g. Ihr Durchmesser beträgt 32 cm. Sie kostet 19,99 Euro. Ja, Leute, ja, ich weiß.
In einem alten Katalog zitierte Manufactum den englischen Schriftsteller John Ruskin (hab's im Internet gesucht, der Satz war mir so ungefähr in Erinnerung geblieben): "Es gibt nichts Gutes, das nicht irgend jemand ein bisschen schlechter und ein bisschen billiger machen könnte." Und es stimmt, wir besitzen heutzutage kaum noch Dinge, die später gute, alte Stücke sein werden. Dieser Gedanke stammt auch aus dem Manufactum-Katalog. Ich bin kein Freund von chinesischem Schrott und versuche normalerweise vor Ort hergestellte Qualitätsware zu kaufen. Ich habe schon öfter Dinge bei Manufactum gekauft, z.B. meinen allseits bekannten Mülleimer, meine Kupferwärmflasche und Leinengeschirrtücher als Geschenk für eine Bekannte, die so etwas sehr würdigt. Mein Gatte hat Schreibgerät gekauft ... naja, wie gesagt, wir sind diesem Laden grundsätzlich zugeneigt. 
Nun spazierten wir aber vorgestern durch IKEA und in einem der Modellräume hing die oben gezeigte Uhr und ich dachte mir: "Diese Uhr ist schön." Wir gingen weiter und da hing sie wieder und gefiel mir wieder. "Diese Uhr ist schön," sagte ich zu meinem Gatten. "Ja, das stimmt," antwortete er. Und dann sahen wir sie nochmal und wieder gefiel sie uns. Das mit dem Aufziehen ist so eine Sache, da wir uns oft länger nicht in unserem Haus in Spanien aufhalten und dann müssen die, die dort sind, nicht nur mit dem Induktionsherd kämpfen (so Gott will, irgendwann mal mehr zu diesem Thema) und Blumen gießen und, und, und, sondern auch noch die Uhr aufziehen, und zwar vorsichtig.
Das IKEA-Ding kostet 20 Euro, das kann man mal bedenkenlos wegschmeißen, wenn's kaputt ist und muss keinen Uhrmacher suchen, der es repariert.
Andererseits: Man guckt dauernd auf die Uhr. Dies wurde uns insbesondere in den vergangenen Wochen bewusst, als unsere alte Uhr im rustikalen Stil, die nicht mehr zur neuen Küche passte, weg war und keine neue da. Wie oft wir auf diese Stelle glotzten und da war nix, hahaha. Man schaut doch lieber auf 450 Euro als auf 19,99 Euro, oder? Und ich muss sagen, am meinem 146 Euro Mülleimer erfreue ich mich jedes Mal, wenn ich etwas wegschmeiße.
Leute, Ihr ahnt es, wie der innere Kampf ausging: Das Billigere, Schlechtere siegte. Die Differenz war einfach zu groß, das IKEA-Ding hat uns gefallen, das mit dem Aufziehen ist bei unserem Lifestyle suboptimal. Also, seit gestern hängt Pugg in unserer Küche.

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