Ja, Leute, die Krise in Spanien ist vorbei. Endlich! Die größte spanische Bank, die Banco Santander, hat im vergangenen Jahr einen Reingewinn von 4,37 Milliarden Euro erzielt. Ich darf mal rasch aus einem Artikel im manager magazin online zitieren: "Gestützt wurde das Ergebnis [...] vom guten Geschäft mit spanischen Staatsanleihen. Die Banken des Landes profitieren davon, dass sie billig Geld von der Europäischen Zentralbank bekommen, das sie dann in höher verzinste Anleihen ihres Heimatlandes stecken." Hier ist der Link. Die zweitgrößte spanische Bank, BBVA, hat es auch auf 2,22 Milliarden Gewinn gebracht. Wahrscheinlich mit derselben Methode. Als Laie in wirtschaftswissenschaftlichen Sachen fragt man sich, warum die EZB das Geld nicht direkt dem spanischen Staat gibt, warum die Banken Milliarden dafür kassieren, dass sie das Geld weiterreichen. Mit Politikern oder ihren Verwandten und Bekannten in Bankenaufsichtsräten kann das nichts zu tun haben, oder? Naja, iss egal.
Auch von der Beschäftigungsfront gibt es gute Nachrichten: Im Januar ist die Zahl der Arbeitslosen in Spanien um 184.000 gestiegen. Das ist der niedrigste Anstieg in einem Januar seit sieben Jahren. Es geht überall aufwärts. Auch unsere Stromrechnung ist mittlerweile in schwindelerregende Höhen gestiegen. Für die vergangenen zwei Monate haben wir 175 Euro bezahlt. Für Spanien ist das sehr hoch, denn im Jahr 2008 haben wir für zwei Monate noch 70 Euro bezahlt (ich habe mir extra die Mühe gemacht und eine alte Stromrechnung gesucht). Ich habe mit ein paar Bekannten über die Höhe ihrer Stromrechnung gesprochen und sie wussten alle genau was sie bezahlt hatten, alle waren geschockt gewesen, als sie die Rechnung gesehen hatten. Sie haben zwischen 112 Euro (alleinstehende Witwe) und 200 Euro (Vater, Mutter, zwei Kinder) bezahlt. Bitte bedenkt, dass diese Leute seit 2008 deutliche Einkommenseinbußen hingenommen haben, bei deutlicher Erhöhung aller Steuern und Gebühren. 2014 soll der Strom nochmal teurer werden. Die Renten sollen um 0,25 Prozent steigen. Wie gesagt, es geht an allen Fronten doooiiitlich aufwärts. Vielleicht sollten wir uns auch mal ein paar Milliarden für 0,25 Prozent bei der EZB leihen und dann für 4,25 Prozent an den Staat weiterverleihen ... das wär' doch was, oder? Okay, Milliarden sind zu viel, aber bei einer Million wäre das auch schon ein Gewinn von 40.000 Euro pro Jahr...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen