Donnerstag, 30. April 2015

Montreal, die dritte - Reiseblog

Leute, morgen geht's nach Alicante, ich komme kaum noch 'rum (haha)... [sind schon wieder von Alicante da!!!!] Ich lade jetzt einfach mal die Bilder in mehr oder weniger willkürlicher Reihenfolge hoch und schreibe was Kurzes dazu:
Montreal hat eine riesige und sehr beeindruckende Untergrundstadt. Auf dem Bild unten seht Ihr eine überdachte Straße mit einem Zugang dazu. Der wunderschöne Brunnen auf dem nächsten Bild befindet sich auch in dieser Passage. Für wen es interessiert, kopiere ich rasch aus Wikipedia: Die Untergrundstadt Montreal [...] ist ein weit verzweigtes Netzwerk von Fußgängertunneln und unterirdischen Ladenpassagen in der Innenstadt von Montreal in Kanada. [...] Das über 32 Kilometer lange Tunnelsystem gilt als größte Untergrundstadt der Welt und erstreckt sich über eine Fläche von zwölf Quadratkilometern im zentralen Stadtbezirk Ville-Marie. Auf diese Weise werden unter anderem zehn U-Bahn-Stationen, zwei Busbahnhöfe, die beiden Hauptbahnhöfe, Hunderte von Läden, Restaurants und Kinos, Hotels, drei Veranstaltungshallen, ein Eishockeystadion, diverse Büro- und Wohngebäude sowie zwei Universitäten miteinander verbunden. Etwa 80 % aller Büro- und 35 % aller Ladenflächen in der Innenstadt sind an die Untergrundstadt angeschlossen. Fußgänger können sich auf diese Weise vor allem im strengen Winter vor klimatischen Einflüssen geschützt in der Innenstadt bewegen. In Science-Fiction-Filmen sind Untergrundstädte immer hässlich, stimmt's? Diese hier ist schön. 

 Draußen sieht es zwischenzeitlich vielleicht so aus:

Im Sommer ist an dieser Stelle ein Park, ich habe Bilder davon gesehen. Solche Schneeberge sieht man in Montreal viele, logisch, ne? Irgendwo müssen sie ja hin mit dem Schnee, den sie von den Straßen wegschaufeln, und da er den ganzen Winter über nicht schmilzt, sammelt er sich halt irgendwo an. 
Apropos Science-Fiction: Am anderen Ufer des Sankt-Lorenz-Stroms standen diese superhässlichen Gebäude, die man sich gut in einem dystopischen Science-Fiction-Film vorstellen kann.
Die Skulptur "The Illuminated Crowd" in der McGill College Avenue. Dieses Kunstwerk hat mir sehr gut gefallen. Die Leute in der ersten Reihe sehen etwas, was sie begeistert und erleuchtet, und in jeder weiteren Reihe ändert sich die Stimmung und degeneriert am Ende völlig. Wer das Monument genauer sehen möchte, hier klicken.
Von der anderen Seite:
Irgendwo müssen sie ja hin mit dem ganzen Schnee!

Ein Gebäude, das ziemlich überraschend kommt: Oratoire Saint-Joseph. Eine riesige Wallfahrtskirche, eine der größten Kirchen der Welt, auf einem steilen Hügel. Sehr viele Besucher, unzählige Kerzen, beeindruckend! Der lokale Heilige Bruder André ist hier beigesetzt.
Erstaunlich fand ich, dass man in dieser Stadt mit ihren langen und kalten Wintern nur wenige Bilder oder Postkarten sieht, auf denen Schnee liegt. The elephant in the room nennt man das im Englischen, eine wichtige Sache, von der jeder Bescheid weiß, die aber nicht erwähnt werden darf. Nur in Kirchen sah man Bilder von Szenen, in denen es offensichtlich kalt war. Siehe unten: Maisonneuve trägt ein Kreuz auf den Mont Royal zum Zeichen seiner Dankbarkeit, weil seine Mannen den Winter überlebt haben.
Kalt!
Notre-Dame de Montréal. Habe ich Euch eigentlich schon erzählt, dass Celine Dion hier geheiratet hat?
Place d'Armes mit dem Maisonneuve-Denkmal. Maisonneuve gründete 1642 das Fort, aus dem später die Stadt Montreal entstand. An diesem Platz steht auch die Kirche Notre-Dame, also im Rücken. Was das Gebäude auf dem Bild ist, weiß ich nicht, habe es auch nie gewusst. Okay, ich google es: Es ist der Hauptsitz der Bank of Montreal. Wow, ne?
In der berühmten Altstadt von Montreal. Im Sommer gibt es hier viele Straßencafés etc.
In der Altstadt stand auch dieses Denkmal, das ich süß fand:
Blick auf den Dom, der "Marie-Reine du Monde", sprich: Marie-Ränn-dü-Mond, deutsch: Maria, Königin der Welt, heißt. Französisch ist eine schöne Sprache, ne? Der Dom soll ein verkleinerter Nachbau des Petersdoms in Rom sein. So klein ist er aber auch wieder nicht, man kann aufrecht darin stehen, hahaha. 
Blick aus Montreals höchstem Gebäude, 1000 de La Gauchetière, auf den Dom der Königin der Welt. In diesem Wolkenkratzer gibt es unter anderem ein Einkaufszentrum und eine Eislaufbahn. 
Dann waren wir noch im botanischen Garten, der sich auf dem ehemaligen Olympiagelände befindet. Tropische Landschaften unter Glas, mitten im Schnee.
Schön, dieser Bonsai, ne?
Ach ja, da war dann noch die Schmetterlingsausstellung, die mein Sohn empfohlen hatte. Unmengen von großen Schmetterlingen flogen frei in einem der Glashäuser herum, das war beeindruckend. Schön, ne?

Auch auf dem ehemaligen Olympiagelände (Sommerolympiade 1976):
In den verschiedenen Glashäusern waren verschiedene Naturlandschaften nachgebaut, alles toll gemacht: Vor der Landschaft unten, teils Fotowand, teils aufgebaut, haben wir uns natürlich Fotos gemacht:
Im Tropenhaus lagen zwei Alligatoren. Die waren faszinierend, weil sie sich praktisch überhaupt nicht bewegten:
Im Museum der Schönen Künste hatten sie auch ein Werk des beschissensten Künstlers überhaupt:
Aber es gab auch interessante Werke:
Ich glaube, wir können uns ziemlich sicher sein, dass der Schöpfer des Objekts unten Quads nicht mag:
'ne Straße:
Die Biosphäre. Diese Kugel (im Hintergrund) wurde anlässlich der Weltausstellung, die 1967 in Montreal stattfand, errichtet. Sie enthält heute ein Umweltmuseum.
Blick von der Biosphäre auf den Sankt-Lorenz-Strom. 95 % des Stroms, der in Quebec verbraucht wird, kommt aus Wasserkraft. Gut, ne?
Eine sehr große (zig Tausende) Studentendemonstration gegen Austerität und hohe Studiengebühren. Ich wusste gar nicht, dass die Kanadier, die ja auf ziemlichen Mengen Öl sitzen, auch Austerität haben.
Beim zweiten Auto, das man mit diesem schwarzen Kreuz auf dem Dach sieht, gedenkt man vielleicht noch des bzw. der Toten, die im Leichenwagen liegt, aber irgendwann merkt man dann doch, das es sich um das Symbol der Taxis handelt. 
Das Maisonneuve-Denkmal auf dem Place d'Armes aus der Nähe. Schön, ne?
An einem besonders sonnigen, warmen Tag bestiegen wir den Mont Royal, einen bewaldeten Hügel, der sich mitten in der Stadt befindet. Was wir nicht bedacht hatten: sonniges, warmes Wetter bedeutet auch eine ziemlich extreme Schneeschmelze. Überall hatten sich Bächlein gebildet, in denen das Wasser abfloss. So einem Wasserlauf wie unten würde man in Kastilien, wo es einen ziemlichen Mangel an Wasserläufen gibt, bereits einen Namen geben und die Kinder müssten ihn als "Zufluss des Sankt-Lorenz-Stroms" in der Schule auswendig lernen. 
 Blick vom Mont Royal auf das Zentrum der Stadt:
 Verschneite Wege, von Bächlein durchfurcht:
Und zu futtern gab's nix? werdet Ihr Euch jetzt sicher fragen. Doch, man hat ordentlich gegessen. Unten seht Ihr die lokale Spezialität Poutine, sprich Putín, mit Betonung auf der letzten Silbe. Sie besteht aus Fritten (in diesem Fall aus im Ofen gebackenen Süßkartoffeln, die ich lieber mag), bestreut mit einem mozarella-artigen Käse in Stücken, übergossen mit Bratensoße.
Da bei unserer Übernachtung das Frühstück nicht eingeschlossen war und auch kein besonders attraktives Angebot für das erste Mahl des Tages gemacht wurde, gingen wir morgens irgendwohin zum Frühstücken. Z.B. zu Tim Hortons, das ist eine kanadische Fastfood-Kette. Hier seht Ihr meinen Ahornsyrup-Donut und zwei Timbits, das sind ganz kleine Kräppel, das Stück zu 25 kanadischen Cents.
Die berühmte jüdische Wirtschaft Schwartz's am Saint-Laurent Boulevard, die für ihr geräuchertes Fleisch bekannt ist. Wusstet Ihr übrigens, dass auch Celine Dion hier schon gegessen hat?
Das berühmte Sandwich: Das Fleisch war wirklich supergut und sehr, sehr saftig. Sieht man die Brotscheiben oben und unten überhaupt?
Und wir enden, wie es sich gehört, mit dem Nachtisch, einem Pouding chômeur, einem für Quebec typischen Dessert mit viel Ahornsyrup, hier mit einer Eiskugel serviert.
Wir waren in Montreal auch bei einer Ahornsyrupverkostung... es gäbe soviel zu erzählen... hat irgend jemand bis hierher gelesen???

Montag, 20. April 2015

Diese Anekdote ist mir gerade wieder eingefallen

Gregorio, ein Bekannter von uns, ein alter, weißbärtiger Professor, der an der Universität Griechisch unterrichtet, war mit seiner Gattin in den USA. Er war erstaunt, welch hohe Trinkgelder von ihm erwartet wurden: 15-20%! Wenn die beiden für 100 Dollar speisten, sollte er noch einmal 15-20 Dollar drauflegen, dafür, dass ihm der Teller an den Tisch gebracht wurde, was er in einem gehobenen Restaurant für eine Selbstverständlichkeit hielt, die im Preis enthalten sein sollte.  
Das Fass war voll als auf einer Busfahrt der Fahrer darauf hinwies, dass er am Ende der Strecke von seinen Reisenden zum Zeichen ihrer Zufriedenheit ein Trinkgeld erwarte. Als diese ausstiegen, hielt er ihnen ein Kästchen hin. Gregorio sagte: "Ich war mit Ihrer Fahrkunst durchaus zufrieden, gebe Ihnen aber trotzdem kein Trinkgeld, denn ich habe bereits für die Fahrt bezahlt. Wenn Sie möchten, schreibe ich Ihnen ein paar Zeilen, in denen ich meiner Zufriedenheit Ausdruck gebe." Gregorio meint solche Sachen völlig ernst. 

Donnerstag, 16. April 2015

Wir lernen was für's Leben

Eine Kiste mit Altpapier und Büroabfällen ist nicht der ideale Ort zum Aufbewahren äußerst wichtiger Papiere. Dokumentenmappen sind besser geeignet. Und das Schlimme ist: er hat's von mir. Andere Familienmitglieder haben nicht nur ordnungsgemäße Dokumentenmappen, sie haben auch noch alle wichtigen Unterlagen gescannt und im Internet gespeichert, für den Fall, dass die Bude abbrennt. 
Ich gestehe: ich selbst habe damals gleich nach dem Abitur mein Abizeugnis verloren und musste in die Schule und um eine Zweitschrift bitten. Da stand dann groß und unterstrichen Zweitschrift drauf, damit war ich für's Leben gezeichnet als eine Tussi, die nicht in der Lage ist, auf ein Stück Papier aufzupassen. Leute, die bei der Dritt- oder Viertschrift angekommen sind, haben wahrscheinlich nur noch eine Zukunft in der professionellen Vernichtung von Datenträgern, hahaha. 

Montag, 13. April 2015

Montreal, die zweite: FORMEL 1!!!!!!!

(Ich muss mich echt sputen mit dem Montreal-Bericht, ich darf nämlich meinen Gatten später im Monat auf eine Geschäftsreise nach Alicante begleiten, die er um ein, zwei Tage verlängert hat. Wir planen auch einen Tagesausflug von Alicante nach Benidorm, da ich anscheinend der einzige Mensch auf der Welt bin, der noch nie in Benidorm war.)
Also, jetzt nur mal rasch: Während wir in Montreal waren, stießen Freunde aus New York zu uns vor, um ein paar Tage mit uns zu verbringen. Das hat uns sehr gefreut, dass sie unseretwegen diese lange Fahrt (7 Stunden) und diese Mühen auf sich genommen hatten. Was brachten sie mit? Tatataschan! Ein Auto. Was lag nun näher, als die Formel-1-Strecke zu suchen und zu versuchen, dort ein paar Runden zu drehen? "Das kostet bestimmt ein Schweinegeld," vermutete die Schreiberin dieser Zeilen. Vor unseren geistigen Augen erschien der komplette Formel-1-Zirkus: Schnelle Boliden, Zuschauermassen auf den Tribünen, gefährliche Strecken, Werbeplakate ohne Ende, Hektik in der Boxengasse, Boxenluder, Champagnerduschen, bunte Vielfalt. Formel 1, eben. 
Wir machten uns auf die kurze Fahrt über eine Brücke auf die Île Notre-Dame, wo sich die Rennstrecke befindet. Wir hielten eifrig Ausschau nach den bunten Plakaten, die uns ganz sicher die Richtung zeigen würden. Wir fuhren auf einem asphaltierten Weg zwischen verschneiten Feldern/Wiesen/Äckern, das GPS meldete nichts mehr, außer uns war keine Sau unterwegs. Langsam dämmerte es uns: Das ist die Formel-1-Strecke!!!!! Wir befinden uns bereits auf dem heiligen Boden der Rennsportfans! Unten seht Ihr die Boxengasse:
Ahaaa! Wir waren angekommen. Jeder von uns fuhr eine Runde. Höchstgeschwindigkeit 30 km/h, ja, km/h, nicht Meilen, die Kanadier verwenden Kilometer und Grad Celsius, etc. Man fühlte sich ein bisschen wie im Verkehrsgarten. Für meinen Sohn war die Runde besonders interessant, weil er noch nie zuvor ein Automatik-Auto gefahren hatte. Und für C. war es interessant, weil sie gerade mal erst 4 Fahrstunden gehabt hat und hier ungestört durch andere Verkehrsteilnehmer eine Runde drehen konnte. Auf dem Bild unten seht Ihr meinen Sohn auf der Pole Position!!! Mein Sohn auf der Pole Position!!!!! Rrrrnnnn, Rrrrrnnnn, hört Ihr es mit Eurem geistigen Ohr? 
Ich habe vergessen, von der Strecke allgemein ein Bild zu machen. Ist aber leicht zu beschreiben: Stellt Euch einen weitläufigen Park vor. In diesem Park befindet sich ein breiter geteerter Weg. Das ist alles. Fertig. Tribünen gab es keine, die werden wohl nur für das Rennen aufgestellt. Aber was für eine großartige Erinnerung, nicht wahr? W.E., G., P., C. und C. haben alle eine Runde auf dem Circuit Gilles Villeneuve gedreht! P. auf der Pole Position!!! Denkt an uns, wenn am 7. Juni der Große Preis von Kanada stattfindet. (Ich werde noch mehr aus Montreal berichten).
P.S.: Halt, haaalt. Ich habe mir mittlerweile Bilder von der Strecke im Sommer angeschaut. Unter dem Schnee befanden sich gar keine Felder/Wiesen/Äcker - oder nicht nur, sondern hauptsächlich Wasserflächen. Die Insel Notre-Dame wurde in einem Watt künstlich aufgeschüttet und zwar mit Aushub vom U-Bahnbau. Interessant, ne? Das war um 1965. 1967 fand hier die Weltausstellung statt. Eine der Wasserflächen unter dem Schnee war die Ruderstrecke der Olympiade von 1976, an die sich die Ältesten von uns vielleicht noch erinnern werden. So, das war's jetzt aber wirklich von der Formel 1-Insel.

Sonntag, 12. April 2015

Wir waren wo - und zwar in Montreal

Auf vielfachen (zwei) Wunsch jetzt endlich der erste Bericht über unsere Reise nach Kanada. Wir haben die letzte März- und die erste Aprilwoche in Montreal verbracht. Mein Gatte und ich haben unseren jüngsten Sohn besucht, der dieses Jahr dort studiert. Es gibt sooo viel zu erzählen. Womit soll ich anfangen? Da man von Madrid aus nicht direkt nach Montreal fliegen kann, flogen wir mit Air France über Paris, das war absolut okay, die Sitze im Airbus standen auch nicht mörderisch eng. 
Was mich vorher beschäftigt hatte: Sprechen die in Montreal wirklich französisch? Wie soll man sich das vorstellen? Ist das so wie mit Zweitsprachen an anderen Orten, die zwangsernährt und künstlich beatmet werden müssen, um nicht einzugehen? Für mich überraschend sprechen die dort tatsächlich (alle) französisch. Also, wenn jemand den Mund aufmacht, kommt Französisch raus, wie in einer französischen Stadt. Und wenn sie dann merken, dass man sie nicht gut versteht, dann fangen sie an Englisch zu sprechen. Aber nicht alle sprechen gleich gut Englisch, manche sogar überhaupt nicht. Sie sprechen den Namen ihrer Stadt auch nicht Montreal, so, wie wir, sie sprechen ihn Mong-reall. Die Gegend, wo mein Sohn wohnt, heißt Côte-des-Neiges, sprich Kod-de-Nähsch. Französisch ist eine schöne Sprache. Dies ist ein Blick aus seinem Fenster, aufgenommen am 27. März. Ja, das Weiße auf dem Boden ist Schnee.
Es war frisch, aber nicht sooo kalt wie mitten im Winter, als das Thermometer nachts schon mal auf minus fünfundzwanzig Grad fiel, wie mein Sohn erzählte.
Am ersten Tag, als wir das Hotel verließen, schneite es uns waagrecht ins Gesicht, aber die Leute waren fröhlich, denn der Schnee blieb nicht liegen und das ist dort schon mal was. Montreal liegt auf einer Insel im Sankt-Lorenz-Strom. Als wir dort waren, war der Fluss in diesem Aggregatzustand: 
 So sahen die Parks dort um diese Jahreszeit aus:
 Das Bild zeigt den Park La Fontaine, der im Sommer recht schön sein soll.
Oben seht Ihr den Blick aus unserem Hotelzimmer. Das Hotel war das Hilton Garden Inn, mit dem wir rundum zufrieden waren. Der Berg im Hintergrund ist der Mont Royal mit dem nachts wunderschön beleuchteten Kreuz, das Ihr auf diesem Foto wohl nicht erkennen könnt. Die Gebäude im Hintergrund, die man auch nicht gut sieht, gehören zur berühmten McGill-Universität. Wollt Ihr wissen, wie es praktisch zeitgleich in Spanien aussah, also jahreszeitlich/pflanzenentwicklungsmäßig? Hier ein Blick auf unseren Vorgarten:
 Und ein Blick hinten raus. Die Nachbarn haben so viele Bäume gepflanzt, man meint, man stünde im Wald.
Wenn Ihr aber meint, wir hätten in Kanada gefroren, dann irrt Ihr Euch. Man muss sich einfach warm anziehen. Ich habe mir zum Beispiel diese Stiefel gekauft, die warme Füße bis minus dreißig Grad garantieren (steht auf dem Etikett). Das sind typische Stiefel, wie sie dort die meisten anhaben. Da die Saison sich dem Ende zuneigte, habe ich sie zum halben Preis bekommen. Die Verkäuferin war jemand, der kein Englisch sprach, nur Französisch. Ich trug meinen North-Face-Daunenmantel, den ich in New York im Winter anhatte, damit steckte ich warm. Mein Gatte trug seine dicke Lederjacke mit Schaffellfütterung. Wir haben echt nicht gefroren.
Hier modelt mein Sohn seinen Wintermantel, ein Modell der kanadischen Armee. Man hat ihm gesagt, mit diesem Mantel könnte man bei minus vierzig Grad draußen schlafen (cum grano salis, gell?). Innen ist eine Trageanleitung eingenäht: Unterwäsche, Flanellhemd, Wollpullover, Mantel. Der Mantel besteht aus zwei Teilen, nämlich der winddichten Außenhaut und einem Innenmantel, der sich anfühlt wie eine gesteppte Bettdecke. Da mein Sohn auf diesem Bild so dünn aussieht, nehme ich mal an, dass er den Innenmantel nicht anhatte.
Dieser Mantel hat riesige Taschen, deshalb nenne ich ihn den Ryan-Air-Mantel. Ich schätze, dass man in den Taschen gut und gern 5 Kilo zusätzliches Handgepäck unterbringen kann.
 Unten seht Ihr seine Schuhe. Die waren zu Beginn des harten Winters neu.
Okay, ich will Euch nicht nur mit meinen persönlichen Eindrücken und Erinnerungen langweilen und gebe Euch schon mal einen Ausblick auf die Sehenswürdigkeiten und die Kirche Notre-Dame de Montréal.
In dieser Basilika hat Céline Dion geheiratet. Ich werde auch noch ein Bild von einer Wirtschaft hochladen, in der Céline Dion gegessen hat und in der wir auch gegessen haben. Wir waren auch in einem Kaufhaus, in dem Céline eingekauft hat. Von allen Zeitschriftenständern rief es uns entgegen, dass Céline nun Angst um ihren Mann René hat, der sehr, sehr krank ist. Ich glaube, ganz Québec leidet mit ihr. Céline Dion ist wohl so eine Art Heilige hier. Wünschen wir ihr und ihrem René von hieraus alles Gute. Kommt noch mehr von unserer Reise nach Montreal...