Samstag, 29. Dezember 2012

Weihnachtsdeko

Ich hatte Euch erzählt, dass ich in diesem Jahr keine Weihnachtsdekoartikel hatte kaufen wollen, dass ich dann aber doch etwas gekauft hatte, nämlich einen Stern von Aldi. Er hängt in dem Dreieck über der Haustür. Sieht ziemlich cool aus, stimmt's? 



Ich lasse ihn Tag und Nacht brennen, denn er hat solche LED-Birnchen (kenn' mich da nicht aus), die praktisch keinen Strom verbrauchen (stand zumindest so ähnlich auf der Packung). Da brauche ich nicht dran zu denken, den Stecker abends reinzustecken und morgens wieder rauszuziehen. Der Stern ist eigentlich nicht für den Außenbetrieb, aber da, wo er hängt, hängt er vollkommen trocken.

Freitag, 28. Dezember 2012

Lustiger Wortwechsel - Renovierung unseres Hauses VI: Doch nicht

Wie Ihr wisst, sind wir seit geraumer Zeit dabei, unser Haus zu verschönern und aufzumotzen. Jetzt ging unser Türöffner kaputt (das Telefondingens drinnen) und ich begab mich mit meinen Jungs zum Baumarkt, um einen neuen zu kaufen. Wir schauten uns an, was es im Klingel-/Türöffnerregal so alles gibt. Im Rahmen des Programms "Unser Haus soll luxuriöser werden" waren natürlich die Dinger mit Kamera besonders interessant. So ein Bildschirm am Türöffner macht doch schon schwer was her. "Leute, was meint ihr, sollten wir nicht das komplette System austauschen und eine Gegensprechanlage mit Kamera kaufen?" fragte ich. Mein Sohn P. antwortete: "Weißt du denn, auf welcher Höhe sich die Kamera bei uns befinden würde? An welchem Körperteil erkennst du eigentlich unsere Besucher?" Hahahahaha.


"Crotch shot!" rief sein Bruder. Dieser englische Ausdruck bedeutet "Bild vom Schritt", denn auf dieser Höhe ist unsere Klingel angebracht (siehe Foto). Wir haben dann doch  nur das Telefondingens ausgetauscht (was nicht einfach war, da sich die Hersteller nicht auf einheitliche Verkabelungen einigen können) und haben einen Haufen Geld gespart. Wir brauchen die Kamera auch gar nicht, denn wir können vom Küchen- und vom Arbeitszimmerfenster pfeilgrad auf das Gartentor schauen. Der Bildschirm wäre wirklich nur zum Angeben gewesen.

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Leute: Suuuper lecker - Eggnog


Man kennt dieses Getränk aus amerikanischen Weihnachtsfilmen oder aus den Weihnachtsfolgen amerikanischer Serien: Eggnog. Zum Beispiel im Film "Schöne Bescherung" ("Christmas Vacation") aus dem Jahr 1989 bereitet Vater Griswold diesen Punsch zu und serviert ihn in Gläsern in Elchkopfform mit Geweih, die man übrigens im Internet bestellen kann, nämlich hier Moose Mugs von Amazon (klicken).
Ja, und jetzt war ich halt mal neugierig, wie dieses typische Weihnachtsgetränk schmeckt. Auf der Suche nach einem Rezept war meine erste Anlaufstelle natürlich Martha Stewart, die amerikanische "domestic goddess", die Göttin der Hauswirtschaft. Ich entschied mich für ihr Rezept Martha's Classic Eggnog (klicken). Leute, das Zeug ist sooo gut. Das Rezept auf der Webseite ist für 12 Personen. Ich machte die Hälfte und ich muss Euch berichten, die Hälfte reicht nicht für 6 Personen bzw. sie reicht schon, denn das Getränk ist sehr kalorienreich ... also, sie sollte reichen, denn man muss sich ja nicht unbedingt einen halben Liter davon hinter die Binde kippen. Für 12 Personen benötigt man 6 große Eier, getrennt, 3/4 Tasse Puderzucker (ich habe deutlich mehr genommen und mein Getränk hat dadurch deutlich gewonnen), 2 Tassen Milch (ich nahm 3 Tassen), 3 Tassen Sahne (ich nahm entsprechend 2 x 200 ml Becher, also 400 ml, 3 amerikanische Tassen wären 675 ml, das schien mir doch etwas zu üppig), 1/2 Tasse Whiskey, 1/4 Tasse Rum, 1/4 Tasse Cognac (statt Cognac nahm ich Sherry). Leuten, die nicht soviel verschiedenen Alkohol vorrätig haben und die extra einkaufen gehen müssen, würde ich empfehlen, nur Sherry zu verwenden und beim Zucker zu kürzen, da Sherry viel süßer ist als z.B. Whiskey. So, dann noch ein wenig Muskat zum drüber reiben (oder Zimt wie auf dem Bild, ich habe beim zweiten Mal meine einzige Muskatnuss nicht gefunden). 
Wie geht's? Eier trennen, Eigelbe schaumig schlagen, langsam den Zucker zugeben. Dann Milch und Sahne zugeben (Martha Stewart behält einen Teil der Sahne zurück, schlägt ihn steif und setzt ihn hinterher als Sahnehäubchen obendrauf. Das habe ich beim ersten Mal auch machen wollen, rührte aber dann die steifgeschlagene Sahne auch unter, weil's einfach besser schmeckte. Beim zweiten Mal gab ich gleich die ganze Sahne zu und behielt nichts zurück - das - fast hätte ich geschrieben: das werde ich in Zukunft immer so machen, aber dieses Zeug ist brandgefährlich, das "immer" sollte sich auf zwei-, dreimal im Jahr beschränken. Dann den Alkohol zugeben und alles mischen. Bis zu einen Tag im Kühlschrank aufbewahren (rohes Ei!).Vor dem Servieren die Eiweiße ganz steif schlagen und vorsichtig drunter heben. Fertig. Durch den Eischnee hat das Zeug eine wunderbare Konsistenz. In die Gläser oder Tassen füllen und wenig Muskat darüber reiben. Guuut! Warum ist dieses Rezept so gefährlich? A) es enthält rohe Eier und ist deshalb für Schwangere ungeeignet (das schreibt auch Martha Stewart), B) es ist süß und köstlich und geeignet, Kinder an Alkohol heranzuführen, C) es ist eine Kalorien- und Cholesterinbombe, D) ... so, und jetzt höre ich auf, die Gefahren zu beschreiben und empfehle Euch, njam, njam, njam, es einmal oder zwei- oder dreimal pro Jahr zuzubereiten. Glücklicherweise reicht die angegebene Menge nur für eine kleine Kaffeetasse pro Person. Enjoy!

Dienstag, 25. Dezember 2012

Liebe Leser,
Ich wünsche Euch ein frohes Weihnachtsfest
und alles Gute im neuen Jahr!

Sonntag, 23. Dezember 2012

Lustiger Wortwechsel

Mein Sohn David hat seine SIM-Karte verloren und benutzt nun irgendeine alte mit einer anderen Nummer. Ich wollte ihn anrufen, kannte aber die Nummer nicht. Mein Sohn M. suchte in seinem Telefonverzeichnis und fand eine alte Nummer. Die rief ich nun an und es entspann sich folgendes Gespräch:
Jemand hebt ab. Eine Frauenstimme. "Ja?"
Ich: "David?"
Die Frauenstimme: "Ich bin seine Mutter, David ist mein Sohn."
Ich empört: "Nein! Das kann nicht sein. ICH bin seine Mutter."
Verdattertes Schweigen am Ende der Leitung.
Dann kleinlaut die Frauenstimme: "Ich habe einen Sohn namens David."
Ich: "Ich auch!"
Dann lachten wir beide herzlich über dieses Missverständnis.
(Der andere David ist ein Bekannter meines Sohnes M.)

Samstag, 22. Dezember 2012

Die spanische Weihnachtslotterie

Heute war die Ziehung der spanischen Weihnachtslotterie. Diese gehört zur spanischen Weihnacht wie die Eiersuche zum deutschen Osterfest. Heute wurden mehr als 2,5 Milliarden Euro als Preise ausgeschüttet. Dies waren unsere Lose:
Wir haben nichts gewonnen. Wir hatte Lose im Wert von 90 Euro, vier ganze Décimos (Zehntel), die 20 Euro kosten und einen halben. Das kommt Euch vielleicht viel vor, aber für spanische Verhältnisse ist das nicht viel. Die Leute fangen schon im Herbst an, mal hier ein Los, mal da ein Los zu kaufen. Lose sind ein beliebtes Weihnachtsgeschenk. Häufig teilen sich mehrere Personen ein Los und wohltätige Organisationen verkaufen Anteile mit kleinen Aufschlägen. Arbeitskollegen kaufen gemeinsam, damit alle dieselben Nummern haben. Die Auslosung ist ein Großereignis (2,5 Milliarden Euro!!!). Sie wird im Fernsehen und im Radio übertragen und dauert stundenlang. Der Hauptpreis, "El Gordo", entfiel auf die Nummer 76058. Wer 20 Euro gespielt hat, bekommt 400.000 Euro. Wer sich im Urlaub ein Los gekauft hat, kann im Internet auf vielen Seiten (z.B. bei www.elpais.com oder bei www.elconfidencial.es) nachschauen, ob er zu den glücklichen Gewinnern gehört.

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Zurzeit meine Lieblingsfernsehsendung: Die Geissens – Eine schrecklich glamouröse Familie

So, mit diesem Thema werde ich auch noch meinen letzten Leser verlieren. Schnief, schnief, schnief, tschüss, lieber letzter Leser, tschüss. Danke, dass Du da warst.
Also: Die Geissens - ich bin dieser Serie seit der ersten Folge, soweit möglich, treu. Reichen Leuten beim Reichsein zuschauen, das mache ich sehr gerne, auch im richtigen Leben. Ich bin da auch nicht neidisch, denn ich weiß, wie häufig es im Leben auf und ab geht. Heute große Nachricht in Spanien: Tito Vilanova, der super erfolgreiche Trainer vom FC Barcelona, hat zum zweiten Mal Krebs der Ohrspeicheldrüse. Der würde sicher liebend gerne auch mit dem unbedeutendsten und geringsten seiner gesunden Fans tauschen.
Was gefällt mir an den Geissens? Sie sind eine sympathische, prollige Millionärsfamilie mit großem Familiensinn. Zum Clan gehören der Papa Robert, die Mama Carmen, zwei Mädchen, eins wild, eins brav und still, die Shania (sprich: Schanaia) und Davina heißen, der Opa und die Oma. Sie reisen um die Welt und geben dabei Kohle aus. Für die Geissens ist die ganze Welt ein einziger Freizeitpark. Das finde ich toll. Einfach Spaß zu haben, ohne groß nachzudenken.
Robert ist ein netter Machotyp – leider ist sein schauspielerisches Repertoire mittlerweile aufgebraucht.
Bei den letzten Folgen ist mir auch aufgefallen, dass sie ziemlich lieblos gemacht waren. Zum Beispiel einmal, da befinden sie sich auf den Bahamas oder in Miami oder irgendwo, da kommt ein Panoramabild der weiteren Umgebung, des Meeres im Hintergrund und dazu heißt es: „Dort wohnt Shakira“ oder Nicholas Cage oder irgendwer. Dort?!? Wo? Man blickte kilometerweit in die Ferne. Da hätte man doch hinfahren und das Haus zeigen können.
Die Innenaufnahmen der Wohnungen und Häuser, die die Geissens besichtigen, um sie gegebenenfalls zu kaufen oder zu mieten, sind ebenfalls schlecht gefilmt. Ich denke, Engel und Völkers oder wer auch immer, hat dafür bezahlt, dass da ein bisschen Reklame gemacht wird. Da könnte man doch einen besseren Kameramann engagieren. Ich bin ein Fan schöner Bilder schöner Häuser. Was bei den Geissens gezeigt wurde, war amateurhafter Mist. Man dachte zum Beispiel: „Aha, ein Einbauschrank, aha, eine Küche“, anstatt „Wow, was für ein Luxus, traumhaft, das will ich haben.“ Ich weiß nicht, ob sowas am Regisseur oder am Kameramann liegt, aber es ist irgendwie alles schlecht gefilmt. Wenn Robert Geiss ein Glas Sekt trinkt, dann würde ich mit der Kamera so nah ran gehen, dass man den kühlen Sekt im Glas perlen sehen würde, dass man so richtig Lust bekäme, auch einen Schluck zu nehmen, wie bei einer Sektreklame ... vielleicht besteht das Filmteam aus Praktikanten. Den Eindruck macht’s zumindest.
Auch die Handlung ist langweilig geworden. Manchmal muss der Opa mit irgendwelchen Clownereien die ganze Sendung tragen.
Carmen Geiss ist sympathisch und macht einen positiven Eindruck. Das gefällt mir auch. Sie ist immer gut drauf, immer schick, mit mächtig Holz vor der Hütten. Ich hatte eigentlich gedacht, ihre Brustprothesen befänden sich außerhalb ihres Körpers. Es ist doch viel praktischer, wenn man solche Megamöpse jederzeit ablegen kann, z.B. für die Hausarbeit oder wenn man joggen geht. Da braucht man sie doch echt nicht. Und man könnte verschiedene Modelle benutzen: Für die Sitzung des Elternbeirats wählt man eine geringere Körbchengröße als wenn man nach Las Vegas geht. Ich denke, man schläft auch besser, wenn nicht zwei Kilo Silikon auf einem oder unter einem liegen. Ja, werdet Ihr jetzt vielleicht einwenden, Robert möchte aber doch mit den Titten spielen ... umso besser: Robert spielt mit den Titten, Carmen geht währenddessen einkaufen. Echt, ich weiß nicht, warum jemand einen solchen Atombusen unter seiner Haut wollen sollte.
Letztens sah man Carmen im Badeanzug und da bekam ich doch den Eindruck, dass sie sich das Silikon hat einpflanzen lassen. Als sie a la Baywatch am Strand entlang rannte, wippte gar nichts. Dieses Phänomen, das alle Frauen am eigenen Leib erfahren und alle Männer vom Hinstarren kennen, nämlich dass der Busen hüpft, wenn man rennt, das war überhaupt nicht zu beobachten. Ihr Vorbau ragte auf wie aus Beton gegossen. Das sah ... hmhm ... seltsam aus. Also, um Carmens willen hoffe ich dennoch, dass sich der Plastikmüll außerhalb ihres Körpers befindet.
Der Volksmund sagt, man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Dieser Punkt ist bei der Serie mit den Geissens bereits überschritten. Und das ist zurzeit meine Lieblingssendung!
(Stellt Euch mal vor, in dreitausend Jahren werden Gräber archäologisch untersucht und dann entdeckt man auf den Gebeinen gewisser Frauen diese seltsamen Grabbeigaben, diese Plastiksäckchen, immer auf derselben Höhe des Körpers (wahrscheinlich Amulette, die für guten Milchfluss auch im Jenseits sorgen sollten).)

Sonntag, 16. Dezember 2012

Krippenaufbau in der Kirche

Wie ich bereits in meinem letzten Eintrag erwähnt habe, habe ich beim Krippenaufbau in der Kirche geholfen. Hier sind die versprochenen Fotos. Ich bin eine schlechte Fotografin, ich weiß. Ich müsste mal einen Fotokurs machen.

Ein paar kleine Tische, eine Platte obendrauf, Bänke drauf,
so fing es an. In einer Aussparung ein Blumenkasten,
mit Flusskieseln gefüllt.
Braungrünes Papier wurde zerknüllt und als Felsen
an die Wand geklebt. Zur Krippe selbst
führt eine Rampe.
F., die den Krippenbau leitete, bei der Arbeit.
Beachtet das Gebirge mit den beleuchteten Häuschen.
Die linke Seite der Krippe.
Sehen die Felsen nicht total realistisch aus?
Und die beleuchteten Häuschen, sind die nicht cool?
Die Heiligen Drei Könige ziehen über eine Brücke.
Beachtet den Fluss (der Blumenkasten in der Aussparung,
mit Flusskieseln und zwei Pumpen, die das Wasser in
Bewegung halten. An den Rändern frisches Moos)
und den Gemüsegarten (mein Beitrag!).

Panoramabild Krippe selbst und rechte Seite.
Der Gemüsegarten im Detail.
Die Heilige Familie.
Die Krippe sieht in Wirklichkeit viel besser aus. Die Betrachter staunten und viele machten mit dem Handy Fotos.

Freitag, 14. Dezember 2012

Krise in Spanien - freuen wir uns gemeinsam mit der Bundeskanzlerin

Nachdem ich heute einen Auszug im spanischen Radio gehört hatte, habe ich nach dem genauen Wortlaut von Merkels heutiger Regierungserklärung gesucht, aber ich habe ihn nicht gefunden. Sinngemäß hat sie darin wohl gesagt, die Bemühungen in Spanien und Portugal zeitigten Erfolge, die Lohnstückkosten seien schon gesunken. Toll, ne? "Die Lohnstückkosten sind gesunken", das ist, glaub' ich, Synonym für "die Löhne sind gesunken". Und das stimmt ja auch, ne? Freuen wir uns also gemeinsam.
Der Lohn meines Gatten wurde um 12% gekürzt. Da haben wir gleich mal eine Flasche Sekt aufgemacht, denn wir haben gemerkt: Wir sind auf einem guten Weg.
E., die Putzfrau, hat die ganze Zeit mit ihrer 15-Stundenwoche 500 Euro im Monat verdient (8,30 € Stundenlohn). Mit Tränen in den Augen hat sie mir vor einiger Zeit erzählt, dass sie künftig 40 Stunden pro Woche für 640 Euro im Monat arbeiten müsse (14 Monatslöhne, ergibt 4,60 Euro Stundenlohn). Ja, sie wurde angemeldet. Und da bei 26 % Arbeitslosigkeit Putzpersonal wie Sand am Meer verfügbar ist, ist es auch nicht mehr notwendig, sie so reichlich zu entlohnen.
Ich hatte gedacht, ihre Tränen wären Tränen der Wut gewesen, aber vielleicht waren es ja auch Tränen der Freude: Auch sie konnte einen kleinen Beitrag zur Senkung der Lohnstückkosten leisten.
D. wurde entlassen und sollte für 30% weniger Lohn wieder eingestellt werden. Er nahm das Angebot nicht an und forderte den Arbeitgeber zu etwas sehr Hässlichem auf. Als er nichts anderes fand, womit er seine Familie ernähren konnte, schluckte er seinen Stolz und wollte zu Kreuze kriechen. Der Arbeitgeber hatte aber mittlerweile Pleite gemacht und seinen Laden geschlossen.
So lasst uns denn unser Glas erheben...
Ich weiß, das ist alles ziemlich unweihnachtlich und passt nicht in die festliche Zeit.
Heute war bei Aldi... (wo ich gegen meinen Vorsatz, keine Weihnachtsdeko zu kaufen, verstieß und einen Stern als Außenbeleuchtung kaufte), also, bei Aldi an der Kasse war eine Familie (Vater, Mutter, Kind) hinter mir, deren Einkauf aus einem Kilo Karotten, Fertigkartoffelbrei, einem Brot und zwei Packungen Hot Dogs bestand und die darüber beriet, ob noch eine Dose Erdnüsse ins Budget passte.
Gutes im Advent: Bei uns in der Kirche (wo ich beim Krippenaufbau helfe, Fotos folgen, wir arbeiten zu viert bereits seit drei Abenden daran, expect great things!), in der Kirche also türmt sich ein Berg Nahrungsmittel, die die Leute für die Bedürftigen zu Weihnachten gespendet haben. Bei einer Sammlung für die Armen warfen die Leute so viele Scheine in den Klingelbeutel/die Sammelkörbchen, dass die Ministranten Mühe hatten, die Körbchen zum Altar zu tragen. Sie mussten von oben drauf drücken, damit sie auf dem Weg nichts verloren. So etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen.

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Weihnachtsvorbereitungen

Wir wollen heuer Weihnachten mal wieder in Spanien verbringen (zum zweiten Mal!). Heute ist hier Feiertag und ich habe die Zeit genutzt und mit der Weihnachtsdeko angefangen. Ich hatte ein Vorher-Bild vom Tisch, aber mit zusammen ungefähr 100 weiteren Fotos habe ich es beim Überspielen auf den Computer verloren. Mist!


Der Adventskranz sieht genauso aus wie im letzten Jahr. Eigentlich wollte ich heute auch noch Plätzchen backen. Ich war auf der Seite von chefkoch.de. Ich wollte sehen, wie weit die anderen Leute mit Backen sind. Der Thread ist von 2005. Anfang November waren die Leute schon am Überlegen und auch am Backen. Ich war echt beeindruckt, wie früh die Leute anfangen und wie viele Sorten sie backen! Wenn ich so früh backen würde, hätten wir an Weihnachten nichts, da wäre alles schon gegessen. Naja, gut. Ich kontrollierte meine Vorräte und stellte fest, dass ich nur ein einziges Stück Butter in der Tiefkühltruhe hatte. Also ging ich einkaufen und kaufte Mehl, Zucker, Eier, Kakao, Nüsse, Marzipanrohmasse, Orangeat und Zitrone sowie Zimt. Fehlt was, gell? Das stellte ich auch fest, als ich wieder zuhause war. Die Butter. Mist! 


Das Krippchen habe ich auch schon aufgebaut. Ich weiß, es ist zu früh, aber was gemacht ist, ist gemacht. Ich mache immer alles in letzter Sekunde, ich muss mir echt auf die Schulter klopfen, dass es heuer nicht so ist.
Mein Gatte ist das Gegenteil von mir. Er ist ein Minimalist und macht das, was sich nicht vermeiden lässt, so zeitig wie möglich. Für ihn wäre auch ein Adventskalender einfach eine zusätzliche Belastung: jeden Tag an die Türchen denken zu müssen. Entweder würde er seine Sekretärin beauftragen sich darum zu kümmern und jeden Tag eins zu öffnen oder er würde vorarbeiten und am ersten Tag gleich mal sieben Stück aufmachen, dass er dann eine Woche lang nicht dran denken müsste.
Mein Sohn P. hat einen Adventskalender mit Schokoladenfüllung, einen von den Mittelgiftigen vom Discounter.   
Ja, so fiebern wir dem Weihnachtsfest entgegen.
Meine beiden älteren Söhne wollen am 21. Dezember anreisen. Der eine mit der Fluggesellschaft LAN, der andere mit Iberia. Die Iberia-Angestellten wollen vom 17. bis 21. Dezember streiken. Toll, ne? Dann ist in Madrid-Barajas die Hölle los, egal mit welcher Gesellschaft man fliegt.
Im Radio haben sie letztens erzählt, Iberia hätte in den vergangenen dreieinhalb Jahren (seit sie mit British Airways zusammengegangen sind) 35 Mal gestreikt. Ich weiß nicht, ob da die Generalstreiks, die Streiks des Bodenpersonals und die Streiks der Fluglotsen usw. eingerechnet sind. Ich denke mal nicht. 
Kinder, macht Euch keine Gedanken. Es ist weder das erste noch das letzte Mal, das so etwas passiert (siehe hier). Das Einzige, was zählt, ist, dass man heil ankommt. Hier wird mittlerweile dekoriert und geputzt und gebacken und ganz allgemein das Weihnachtsfest vorbereitet. Alles Gute, Leute! 

Dienstag, 4. Dezember 2012

4. Dezember - Barbaratag

Falls eine Barbara zufällig hier liest - Herzlichen Glückwunsch zum Namenstag!
Blick aus unserem Küchenfenster: Leichter Schnee auf den Büschen, der sich aber nicht halten konnte. Die vergangenen Tage war es eiskalt (bis zu -5º), sonnig und schneefrei, als es dann schneite war es zu warm und taute gleich wieder.

Nachmittags Siesta vorm Kamin (Ja, die größte Freud' ist doch die Zufriedenheit!)


Heute habe ich auch Barbarazweige geschnitten (Forsythien, da ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass da was blüht als bei Zweigen von meinen Obstbäumen). Barbarazweige werden am 4. Dezember geschnitten und sollen am Heiligen Abend blühen (ich sage es gleich: es klappt normalerweise nicht). Woher kommt dieser schöne Brauch?
 Ich habe mich bei Wikipedia kundig gemacht: Die heilige Barbara lebte im 3. Jh. im Nahen Osten. Weil sie dem christlichen Glauben nicht abschwören wollte, sperrte ihr Vater sie in einen tiefen Turm (denkt jetzt nicht "aha, ein Moslem", denn im 3. Jh. gab es noch gar keine Moslems). Durch ein Wunder gelang es ihr zu fliehen. Ihr Vater fand seine Tochter jedoch wieder und ließ sie zum römischen Statthalter bringen. Der Statthalter ließ sie auf die fürchterlichste Weise foltern. Auf dem Weg ins Gefängnis blieb sie mit ihrem Kleid an einem Zweig hängen. Sie stellte den abgebrochenen Zweig in ein Gefäß mit Wasser. Der abgebrochene Zweig blühte genau an dem Tag, an dem sie zum Tode verurteilt wurde. Schließlich wurde sie von ihrem eigenen Vater enthauptet. Ja, die Geschichten der Heiligen Märtyrer sind schon heftig.
Barbara zählt zu den Vierzehn Nothelfern, die wir um ihren Schutz bitten dürfen, insbesondere bei Feuer und Gewittern. Sie wird mit einem Turm als Attribut dargestellt. Sie ist Schutzpatronin der Bergleute, Geologen, von allerhand Handwerksberufen, auch der Elektriker und Architekten, der Kampfmittelbeseitiger und Feuerwehrleute, sowie der Mädchen und Gefangenen.
Wir müssen echt dankbar sein, dass wir in Ländern leben, in denen es Vätern nicht gestattet ist, ihre Töchter zu enthaupten und in denen folternde Statthalter zur Rechenschaft gezogen werden. Heilige Barbara, bitte beschütze uns auch weiterhin!