Rasch
für alle, die nur mein Rezept für Leche Merengada sehen
wollen: 1 Liter Milch mit 4 Esslöffel Milchpulver verrühren, anschließend mit 200 g Zucker, 1 Stück
unbehandelter Zitronenschale und 1 Zimtstange zum Kochen bringen. 2
gehäufte Esslöffel Speisestärke mit 4 Esslöffeln kalter Milch
verrühren, dann in die inzwischen kochende Milchmischung geben, unter Rühren
kurz aufkochen (als würde man einen Pudding machen), vom Herd nehmen, abkühlen
lassen. Die Mischung ist immer noch ziemlich flüssig. Wenn sie vollständig
erkaltet ist, z.B. weil sie die Nacht im Kühlschrank verbracht hat, die Zimtstange und die Zitronenschale herausfischen, zwei steif
geschlagene Eiweiss (von möglichst großen Eiern) darunter heben und in die Eismaschine geben. Wer sein Eis etwas fester gefroren möchte, gibt die Mischung anschließend noch
zwei Stunden in den Gefrierschrank, fertig. Man reicht diese Delikatesse mit etwas Zimt bestäubt, dazu gibt’s Waffelröllchen. Löööcker!
Wer eine kleinere Eismaschine
hat, macht nur die Hälfte. Ich benutze 1,5 % Milch und Magermilchpulver. Die Leche Merengada enthält keine Sahne und kein Eigelb, ist also besser
für den Cholesterinspiegel. Trotzdem ist sie supergut und findet bei Groß und
Klein riesigen Anklang. Beim Zucker kann man sicher auch noch ein paar
Abstriche machen, ohne dass der Geschmack leidet. So, Rezept fertig.
Und
wer jetzt noch ein bisschen Geschwätz dazu hören möchte: Dieses Rezept für den spanischen Eis-Traum Leche Merengada (Baiser-Milch) habe ich vor vielen Jahren (mehr als 20?) der Wochenendbeilage der Zeitung "El País" entnommen. Wer dieses Rezept gesucht hat, verbindet sicher schöne Erinnerungen damit, an entspannende Urlaube und la buena vida in Spanien. Zum Beispiel so wie hier, auf der Plaza Mayor in Salamanca in einer heißen Sommernacht:
Gibt es etwas Herrlicheres? Natürlich, gell? Aber das ist schon mal was Gutes.
Dieses Bild wurde, wie Ihr leicht auf der Uhr an der Rathausfassade sehen könnt, wenn Ihr das Bild stark vergrößert und eine Lupe benutzt, um 23.30 Uhr aufgenommen wurde. Der Platz ist an solchen Abenden um diese Zeit noch voll von Einheimischen, auch von Kindern. Die alten, golden leuchtenden Steine speichern die Hitze des Tages und geben sie langsam ab. Entspannung total. Das hat schon fast therapeutischen Wert.
Mein Neffe gönnte sich zur Leche Merengada eine Portion Pommes-Frites mit Ketchup. Eine anspruchsvolle Kombination für geschulte Gaumen.
Und wegen der Trockenmilch ... wenn Ihr jetzt denkt: hu, wegen einmal Eis machen, wo noch nicht einmal garantiert ist, dass es gut wird, weil das Rezept von irgendeiner Tussi stammt, die’s aus irgendeiner fremdländischen Zeitung hat ... Leute, man sollte grundsätzlich Trockenmilch im Haus haben. Sie ist Teil jedes Notversorgungspaketes. Stellt Euch vor, es kommt ein nuklearer Winter oder die Scheichs drehen uns den Ölhahn zu und es können keine Lkw mehr fahren ... oder Ihr vergesst schlicht und einfach, Milch zu kaufen ... mit Trockenmilch seid Ihr fein aus dem Schneider. Einfach ein paar Löffel davon in Wasser einrühren. Und das Zeug ist lange haltbar. Also, falls jemand die Leche Merengada nachmachen sollte: ¡Que aproveche! ("Que aproveche", sprich keh aprowetsche, ist "Guten Appetit" auf Spanisch).
Hmmmmmm das war echt lecker! :D
AntwortenLöschenDas waren noch Zeiten !!! ;)
Danke für Deinen Kommentar, Bester.
AntwortenLöschenViele Grüsse von Deiner Tante