In dem Gang, der unsere Küche mit der Waschküche und dem Garten verbindet, habe ich einen Dekokranz hängen, den ich vor vielen Jahren von meiner Patin geschenkt bekommen habe. Fällt Euch an diesem Kranz etwas auf? Er sah vor einer Weile noch anders aus. Es waren zum Beispiel zwei etwa handtellergroße orangene Holzblumen daran befestigt. Und so grünes Mooszeug. Dann fand ich eines Tages Fetzchen vom Mooszeug auf dem Boden. Am nächsten Tag noch ein paar Fetzchen. Dann lag die eine Holzblume am Boden - und dann die andere. Ich dachte, hm, der Kranz fällt auseinander, da muss ich ihn halt irgendwann doch einmal fortschmeißen. Und als ich zur Tat schreiten wollte, entdeckte ich unten in der Mitte ein Vogelnest!!! Damals noch leer.
Ein paar Tage später lagen Eier darin:
Und von nahem:
Die Mutter ist eine Hausrotschwänzin, der wir den Namen "Renate" gegeben haben. Das Problem ist nun, dass Renate sehr, sehr schreckhaft ist und ich den Gang sehr, sehr häufig benutze, insbesondere jetzt, in der Gartensaison. Ich versuche, mich ganz vorsichtig an ihr vorbei zu schleichen, aber sie fliegt jedesmal fort, wenn ich mich nähere. Und dann setzt sie sich erst auf den Holunderbusch und schaut, was ich mache, wenn ich länger in der Nähe bleibe, setzt sie sich auf das Dach des Gartenhäuschens. Ich mache mir dann Sorgen um die Eier, denn die müssen ja warm gehalten werden, oder? Mein Sohn kommentierte: "Du kannst dich ja selbst draufsetzen!" Hahahaha. Ja, echt, ich darf mir nicht auch noch um Renate und ihre Brut Gedanken machen. Ich versuche halt, das hin und her auf ein Minimum zu beschränken, aber ich habe auch keine Lust, die Gartenerde durch's Wohnzimmer zu tragen. Wikipedia - siehe Hausrotschwanz - habe ich entnommen, dass die Brutdauer 12-17, im Mittel 14 Tage beträgt. Eine Brutbeteiligung des Männchens kommt nur in Ausnahmefällen in vernachlässigbarem Umfang vor, steht da. Renate ist definitiv alleinbrütende Mutter. Die Eier liegen da, seit wir von Alicante zurück sind (letztem Montag), von dieser Reise will ich Euch auch noch erzählen. Es wäre schön, wenn Renate sich an mich gewöhnen könnte, also daran, dass ich immer wieder vorbeilaufe, aber das wird wohl nicht klappen. Ich bin auf die Jungen gespannt!
Guckt mal, wie schön unsere Azaleen blühen:
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