Ich stand mit meinen Nachbarn auf der Straße und wir unterhielten uns. Das Gesprächsthema war die neuerliche Einbruchsserie. Es war eine Weile Ruh', jetzt geht es wieder los. Der private Sicherheitsdienst ist verstärkt worden. Ein Wagen des Wachdienstes kam vorbei, während wir uns unterhielten, der Wachmann stieg aus und erzählte und gab Tipps.
Der letzte Einbruch fand vor ein paar Tagen in einem Haus in unserer Straße statt. Die Einbrecher waren über den Garten eingedrungen, während niemand zu Hause war. Nach einer Weile kamen jedoch die Besitzer vorn zur Türe herein. Die unmaskierten Einbrecher, zwei Männer und eine Frau, flohen nicht, sie gingen einfach. Von solchem Verhalten habe ich jetzt schon mehrfach gehört. Letzten Sommer wurden in unserer Siedlung ein Opa und sein kleiner Enkel sehr von einem Mann erschreckt, der durch das offene Wohnzimmerfenster hereinhüpfte. Als der Einbrecher die Bewohner sah, ging er einfach wieder durch die Haustüre hinaus.
Meine Nachbarin (T.) sagte, wir müssen uns eben daran gewöhnen, dass unser Privateigentum nicht mehr so privat ist. Sie hätte manchmal Angst gehabt, einen Einbrecher vorzufinden, wenn sie nach Hause käme, aber durch diese neuen Sitten hätte sich ihre Angst etwas gelegt. Die Diebe gehen, wenn die Besitzer nach Hause kommen. Sie fliehen nicht, sie entfernen sich in aller Ruhe. Manchmal nehmen sie Diebesgut mit und manchmal nicht, je nachdem, was sie in der Zeit, die ihnen zur Verfügung stand, gefunden haben.
Die Polizei kümmert sich um Einbrüche gar nicht, sagte uns der Wachmann. Man solle gleich die Guardia Civil rufen, die käme wenigstens, wohl aus Höflichkeit, denn dann wird nichts weiter unternommen. Bei meiner Freundin, die massiv beraubt wurde, kam die Polizei und sagte: "Das waren Rumänen, da können wir nichts machen". Das mit den Rumänen sagen sie häufig, unabhängig davon, ob es tatsächlich Rumänen waren oder nicht, um ihr Nichtstun zu rechtfertigen. Die Diebe haben gar nichts zu befürchten. Das ist es vielleicht, was für diese Ruhe sorgt, die letztlich auch den Opfern zu Gute kommt. In keinem der Fälle, von denen ich gehört habe, waren die Täter maskiert, von Waffen weiß ich auch nichts.
Bei einem Vortrag habe ich letztens gehört, dass wir den Übergang von einer Kultur der Konfrontation zu einer Kultur des Miteinanders und des Dialogs vollziehen sollen. Und ja, da ging es ausdrücklich auch um Straftaten. Unser Nachbar Luis hat jedoch erklärt, dass er künftig sein Jagdgewehr geladen neben sein Bett legen wird. Er scheint kein Interesse an friedlicher Konfliktlösung im Dialog und in beiderseitigem Einvernehmen zu haben. Den Menschen, die womöglich nachts maskiert sein Schlafzimmer betreten, wird es nur schwer möglich sein, ruhig ihre Beweggründe zu schildern und auf ihre Notlage aufmerksam zu machen, wenn Luis ein Gewehr auf sie richtet. Luis untergräbt die Bemühungen der Polizei, durch Nichtstun und Gewährenlassen für Abrüstung auf beiden Seiten und eine neue Art von Ordnung zu sorgen.
Bei einem Vortrag habe ich letztens gehört, dass wir den Übergang von einer Kultur der Konfrontation zu einer Kultur des Miteinanders und des Dialogs vollziehen sollen. Und ja, da ging es ausdrücklich auch um Straftaten. Unser Nachbar Luis hat jedoch erklärt, dass er künftig sein Jagdgewehr geladen neben sein Bett legen wird. Er scheint kein Interesse an friedlicher Konfliktlösung im Dialog und in beiderseitigem Einvernehmen zu haben. Den Menschen, die womöglich nachts maskiert sein Schlafzimmer betreten, wird es nur schwer möglich sein, ruhig ihre Beweggründe zu schildern und auf ihre Notlage aufmerksam zu machen, wenn Luis ein Gewehr auf sie richtet. Luis untergräbt die Bemühungen der Polizei, durch Nichtstun und Gewährenlassen für Abrüstung auf beiden Seiten und eine neue Art von Ordnung zu sorgen.
Der Wachmann empfahl uns dringend, unser Zuhause besser zu sichern.
Falls Euch echte Zahlen interessieren: In unserer gesamten Straße ist bereits in jedes dritte oder vierte Haus eingebrochen worden. In unserem Straßenabschnitt (Ja bedeutet es wurde eingebrochen): 1. Haus: Kameras, Alarmanlage und vergitterte Fenster: Nein. 2. Haus: Alarmanlage und Gitter: Nein. 3. Haus: früher ungesichert: Ja, jetzt Fake-Alarmanlage und Gitter. 4. Haus: Alarmanlage: Ja. 5. Haus (unseres) ungesichert: Nein. 6. Haus: Gitter: Nein. 7. Haus: Fake-Kameras, Alarmanlage, Gitter, bewaffnet (Luis): Nein. Die Häuser gegenüber: 8. Haus: hohe Mauer, ungesichert: Nein. 9. Haus: hohe Mauer, ungesichert: Nein. Weiter unten in der Straße kommen noch ein paar mit Gittern, hohen Mauern und Alarmanlagen und ein paar, bei denen eingebrochen wurde. Fällt Euch was auf? Wer sind die Ungeschütztesten? Die Familie der Schreiberin dieser Zeilen. Bei wem wird am ehesten eingebrochen? Beim Ungeschütztesten. Wir spielen Vabanque!!!!!!!!! Heute nachmittag werde ich mir einen Kostenvoranschlag für Fenstergitter geben lassen.
Falls Euch echte Zahlen interessieren: In unserer gesamten Straße ist bereits in jedes dritte oder vierte Haus eingebrochen worden. In unserem Straßenabschnitt (Ja bedeutet es wurde eingebrochen): 1. Haus: Kameras, Alarmanlage und vergitterte Fenster: Nein. 2. Haus: Alarmanlage und Gitter: Nein. 3. Haus: früher ungesichert: Ja, jetzt Fake-Alarmanlage und Gitter. 4. Haus: Alarmanlage: Ja. 5. Haus (unseres) ungesichert: Nein. 6. Haus: Gitter: Nein. 7. Haus: Fake-Kameras, Alarmanlage, Gitter, bewaffnet (Luis): Nein. Die Häuser gegenüber: 8. Haus: hohe Mauer, ungesichert: Nein. 9. Haus: hohe Mauer, ungesichert: Nein. Weiter unten in der Straße kommen noch ein paar mit Gittern, hohen Mauern und Alarmanlagen und ein paar, bei denen eingebrochen wurde. Fällt Euch was auf? Wer sind die Ungeschütztesten? Die Familie der Schreiberin dieser Zeilen. Bei wem wird am ehesten eingebrochen? Beim Ungeschütztesten. Wir spielen Vabanque!!!!!!!!! Heute nachmittag werde ich mir einen Kostenvoranschlag für Fenstergitter geben lassen.
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