Das erste Mal ist es mir gleich bei unserem Frühstück am ersten Tag unserer Asienreise in Hongkong aufgefallen: Wir saßen da in dieser Straßenwirtschaft, ich habe schon andernorts davon erzählt, wir saßen da also an diesem biertischartigen Tisch und frühstückten unsere Suppe, als sich zwei Asiaten neben uns setzten. Sie studierten die Speisekarte, die in Chinesisch und Englisch gehalten war wie das anscheinend in Hongkong Vorschrift ist, sie deuteten und diskutierten, überlegten… ich dachte mir, warum bestellen die denn nicht einfach? Das sind doch Chinesen, die wissen doch, was Sache ist. Nein, die beiden zogen Wikipedia zurate, betrachteten Bilder von Speisen, bis sich endlich entschlossen, zu bestellen, in dem sie mit dem Finger auf die Speisekarte deuteten. “Warum war denn das jetzt so schwierig für die?” fragte ich meinen Sohn. “Es sind Koreaner,” antwortete er mir. Ach sooooo! Der Gedanke, dass sie auch Ausländer sein könnten, war mir gar nicht gekommen. Das Bestellen war für die genauso schwierig wie für uns! Ach sooooo!
Das zweite Mal war in Hanoi. Wir standen im Empfangsbereich des Hotels, zwei asiatische Gäste sprachen mühevoll Englisch mit den Angestellten, die unter ebenso großen Mühen antworteten. Du meine Güte, dachte ich, warum sprechen sie denn nicht einfach in ihrer Schlitzaugensprache miteinander? Gleichzeitig durchfuhr es mich: Die können gar nicht miteinander sprechen! Die vom Hotel waren Vietnamesen und die Gäste, weiß Gott, wo die herkamen. Reisen bildet, sagt man, für mich war diese Reise erleuchtend.
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