Mittwoch, 3. August 2011

Tagesausflug von London aus: Hampton Court

Ein Ausflug nach Hampton Court ist uneingeschränkt zu empfehlen. Wir nahmen den Zug von der Waterloo Station (Preis 3,20 Pfund mit der Oystercard, Fahrzeit etwas über eine Stunde). Vom Bahnhof aus ist es noch ein kurzer Spaziergang, bei dem man die Themse überquert. Der wunderschöne, atemberaubende, herrliche Palast besteht eigentlich aus zwei Palästen: der erste wurde von Heinrich VIII. (dem mit den vielen Weibern) ab 1514 gebaut, der zweite ab 1690 von Wilhelm III. Der Eintritt ist mit 15,95 Pfund natürlich wieder teuer, aber der Besuch lohnt sich total. Man erhält einen fantastischen Audioguide (im Preis eingeschlossen, auch auf Deutsch), der macht, dass man am liebsten drei Tage im Palast bleiben und sich alles erklären lassen möchte. Der Rundgang beginnt in der Küche und schon hier erklärt der Audioguide Spektakuläres: Lebensmittelhistoriker erklären dem Interessierten jedes Detail der Kücheneinrichtung, der damaligen Lebensmittelaufbewahrung, der Speisenzubereitung. Das ist äußerst interessant. Die Wissenschaftler haben alles nachgestellt und haben zum Beispiel an der unten abgebildeten, sicher über zwei Meter hohen Feuerstelle ganze Ochsen gebraten, um zu sehen, wie man das damals wohl gemacht hat (und wie die Küchenjungen geschwitzt haben).


Man ließ antikes Koch- und Essgeschirr nachbauen, wie das Zinnzeug, welches auf dem folgenden Foto zu sehen ist:


(Wen das mit den Lebensmittelhistorikern interessiert, hier habe ich gerade einen ausführlichen Link gefunden:)

Dann geht es in die Gemächer Heinrichs VIII. Über den Audioguide erfährt man vieles aus der hochinteressanten Lebensgeschichte dieses Mannes. Hier ein Blick aus dem Thronsaal in den wunderschönen Garten:


Die Anlage ist immens ... schaut Euch ruhig im Internet noch ein paar Bilder von besseren Fotografen an. Ich kann hier nur minimale und eigentlich nichtssagende Bruchstücke wiedergeben. Auf den großen Wiesen darf man picknicken. Wir hatten uns belegte Brote von zu Hause mitgebracht, Wasser haben wir vor Ort gekauft, weil wir es nicht stundenlang herumschleppen wollten.


Ja, Gärten, Blumen, Stauden ... das können sie, die Engländer. Der Irrgarten von Hampton Court (The Maze) ... naja, wir kennen den Irrgarten im Schönbusch in Aschaffenburg, wir sind in Sachen Irrgarten schwer zu beeindrucken und waren dann auch nicht enttäuscht, weil unsere Erwartungen nicht sehr hoch waren.

Wow, gell?
Vom 1768 gepflanzten Weinstock, der bis zu 910 Kilo blaue Trauben im Jahr spendet, hatten wir uns auch nicht allzu viel erwartet, waren dann aber schwer beeindruckt.


So schöne Ansichten gibt es in Hampton Court in praktisch endloser Zahl:



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