Ja, ein Tipp, um das Thema "Was soll ich kochen?" in den Griff zu bekommen - und zwar ein für allemal, und zwar von mir. Und jetzt kommt's: Spannung, Trommelwirbel, trrrrrrr .... tatschan! tatschan! ...
Schreibt auf, was Ihr an jedem Tag tatsächlich gekocht habt, dann habt Ihr eine Liste für die folgenden Jahre.
Ja, Ihr dürft mich für diese brilliante Idee feiern. Ich hatte sie im Jahr 1995. Auf dem Foto das Original.
Vorher hatte ich einen Abreisskalender, auf dem Kochempfehlungen für den Tag standen, z.B. Kressesüppchen mit Lachs-Sahne-Häubchen als Vorspeise, dann Kalbsbäckchen an Saint Emilionjus mit getrüffeltem Kartoffelragout als Hauptgang. Und solche Sache gibt's bei uns im Alltag nicht. Ich wollte Sachen, wie wir sie tatsächlich essen. Die Kinder waren klein und unser Speiseplan war damals stark nudellastig. Da kam mir die Idee, das aufzuschreiben, was wir aßen, dann würden wir einen Plan für das folgende Jahr haben. Natürlich - Ihr kennt mich, die Disziplinlosigkeit in Person - zog ich das nicht von Anfang bis Ende des Jahres durch. Ich machte ein paar Eintragungen im Januar, ließ es dann wieder bleiben, machte noch ein paar im Februar, etc. Im folgenden Jahr machte ich einfach weiter und füllte die Leerstellen aus.
Ich meine, wenn Ihr heuer 36,5 Eintragungen schafft und dann im gleichen Tempo weiter macht, ist der Plan in 10 Jahren schon komplett! Und dann habt Ihr für den Rest Eures Lebens einen Speiseplan für jeden Tag. Einen Plan, bei dem automatisch die Jahreszeiten berücksichtigt sind, denn Ihr werdet ja im November keinen frischen Spargel und im August keinen Gänsebraten auf den Tisch gebracht haben. Und wenn Ihr die Leute seid, die nur auftauen und Dosen aufmachen ... dann hilft Euch der Speiseplan bestimmt auch: Ach, eine Thunfischlasagne könnte man mal wieder auftauen ... Ihr könnt auf Wochen im Voraus einkaufen!
Wenn man neue Sachen ausprobiert hat, die toll waren, kann man sich das Rezept ja auf- bzw. abschreiben, es fotokopieren oder ausdrucken, damit es nicht wieder verloren geht.
Also, das ist mein Tipp. Er löst die Frage langfristig, er bietet eine nachhaltige Lösung. Ich verrate ihn Euch absichtlich erst jetzt, nicht, dass jemand auf den Gedanken kommt, ihn als Neujahrsvorsatz zu verwenden. Ich bin kein Freund von guten Vorsätzen für's neue Jahr. "Ich werde im neuen Jahr weniger futtern/weniger trinken/weniger rauchen, mehr Sport treiben/meine Doktorarbeit fertig schreiben/meine Omi öfter besuchen". Nimmt man sich vor. Und wenn man diesen guten Vorsatz unseligerweise einem lieben Menschen anvertraut, der einem dann bei der Umsetzung helfen möchte, "Du wolltest doch weniger futtern/weniger trinken/weniger rauchen, mehr Sport treiben/deine Doktorarbeit fertig schreiben/deine Omi öfter besuchen", und je nachdem, wie lieb uns dieser Mensch hat und wie viel Hoffnung er darein setzt, dass wir uns tatsächlich bessern können, kann es geschehen, dass er uns bis in den Mai hinein jedesmal, wenn wir etwas in den Mund stecken, daran erinnert, dass wir doch eigentlich weniger essen wollten ... nee, nee, nee, bleibt mir weg mit den guten Vorsätzen. Ich halte es an Sylvester mit dem spanischen Spruch: Virgencita, Virgencita, que me quede como estoy.
Es ist ein Anruf an die Muttergottes (la Virgen = die Hl. Jungfrau, Virgencita = Verkleinerungsform davon) mit der Bitte, dass alles bleiben möge, wie es ist.
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