Der Frühling hat dieses Jahr sehr früh Einzug gehalten. Die Geranien, die eigentlich in der Waschküche ihren Winterschlaf halten sollten, sind schon vor Wochen erwacht und verlangen regelmäßig Wasser. Aber als wir heute früh aufstanden ... Schneehee! Hier ein paar morgendliche Impressionen aus unserem Garten:
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Blüte am Aprikosenbäumchen |
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Die Osterglocken blühen schon seit Tagen |
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Der Hartriegel macht seinem Namen alle Ehre |
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Wie heißt dieses Ding? Namen vergessen. Ist es eine Winterhyazinthe? |
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Die Primel aus dem letzten und vorletzten Jahr sind wieder gekommen und blühen ganz toll. Wieso? Weiß nicht. An der Pflege kann's nicht liegen. |
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Und eine tiefgefrorene Kamelienblüte. |
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Heute Nacht müssen die Temperaturen um 10 Grad gefallen sein, denn gestern schüttete es noch wie aus Kübeln. Ich war ohne Schirm in der Stadt (ich hatte gedacht, es hätte endlich aufgehört) und kam völlig durchnässt und durchfroren nach Hause. Hoffentlich habe ich mich nicht erkältet. Ich legte mich gleich mit einer schönen warmen Decke und einer Wärmflasche auf die Couch und schaute mir "Der Minister" auf Sat1 an. Der Film hat mir sehr gut gefallen, obwohl ich nur eine Stelle so richtig zum Lachen fand, nämlich als die Kanzlerin ihren Schrank aufmachte und da hingen lauter gleiche Jacken in verschiedenen Farben, bruhahahaha. Wenn man's recht bedenkt, muss es in ihrem Schrank wohl tatsächlich so aussehen. Überhaupt war die Kanzlerin so dargestellt, wie ich sie mir vorstelle. Das mit dem Guttenberg stelle ich mir auch so ähnlich vor, wie es gezeigt wurde. Es war mehr eine zusammengefasste Wiedergabe seines Aufstiegs und Falls mit künstlerischen Freiheiten, denn satirische Überhöhung ist angesichts dessen, was die Herrschaften selbst abgeliefert haben, wohl kaum noch möglich. Wahnsinn - und ein bisschen erschütternd -, dass solche Leute so hoch kommen.
Ich hatte den Herrn von und zu Guttenberg eigentlich nie beachtet. Die Bilder aus Afghanistan fand ich in Anbetracht des Leids der Menschen dort zynisch. Ansonsten war mir dieser Mensch völlig wurscht bis zu dem Tag, als ich ihn von der "mühevollsten Kleinarbeit" beim Abfassen seiner Dissertation sprechen hörte. Da war meine Aufmerksamkeit geweckt. Mein Gatte war ebenfalls berufstätig, während er seine Doktorarbeit schrieb, und wurde in dieser Zeit auch zweimal Vater. Ich glaube, das ist nichts Ungewöhnliches, denn das Alter, in dem man Vater oder Mutter wird, und das Alter, in dem man seinen Doktor macht, ist doch mehr oder weniger dasselbe. Für viele Akademiker ist dies sicher eine Zeit der Entbehrungen, in der viele Opfer gebracht werden. Papa oder Mama brütet am Schreibtisch, während künftige BeitragszahlerInnen über den Boden robben oder in der Wiege schlafen. Diese jungen Familien haben Respekt verdient. Sollte sich der Herr Baron tatsächlich erdreistet haben ...? Ich glaube, er hatte wirklich nicht die leiseste Ahnung, was in seiner Dissertation stand. Er wusste nicht, dass es in großen Teilen ein Plagiat war und war entsetzt, als er davon erfuhr. Also, das ist meine Meinung.
Der Film war jedenfalls gut und wie ich da so mit meiner Wärmflasche auf dem Sofa lag, wurde mir auch wieder warm. Ich denke mal nicht, dass ich mich erkältet habe.
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