Freitag, 22. Juli 2011

Immobilien in Spanien: Im Südwesten nix Neues

Ja, doch, es landen gelegentlich Leute auf meinem Blog, die Informationen zum Thema Immobilienpreise in Spanien suchen. Daher als allgemeine Info: Der Preisrückgang seit dem Höchststand 2007 oder 2008 (je nach Ort) beträgt bisher (je nach Quelle) zwischen 15 und 20 %. Die derzeitige Fallgeschwindigkeit liegt bei 5,1 % pro Jahr. Und damit Ihr seht, dass ich mir diese Zahlen nicht aus dem Finger sauge, hier ein Link:
www.elpais.com/articulo/economia/precio/vivienda/sigue/ajuste/cae/51/abril/junio/tasa/interanual/elpepueco/20110718elpepueco_4/Tes
So, nun aber vom Allgemeinen zum Besonderen, nämlich dem Haus in unserer Strasse, dessen Preisfindung ich (und die gesamte Nachbarschaft) beobachte. Ich habe die Sachlage in meinem Eintrag vom 8. April 2011 beschrieben, wenn Ihr rechts auf "Immobilien in Spanien" klickt, könnt Ihr ihn leicht finden. Was gibt es also Neues? Nix. Der geforderte Preis liegt unverändert bei 420.000 Euro. 
Es gibt aber interessante Stimmen zum Thema:
Bei einem Abendspaziergang mit einem Bekannten, seines Zeichens Dozent an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, kommen wir am in Rede stehenden Haus vorbei. Er sieht das "Se vende"-Schild und fragt: "Wisst ihr, was die dafür wollen?" Ich antworte ihm: "420.000 Euro. Findest du das zu viel?" Er nach kurzem Überlegen: "Nein, das finde ich genau richtig ... zu diesem Preis wird es aber niemand kaufen."
Gespräch mit einem lieben Freund, Lehrer im Ruhestand, dessen Tochter sich mit ihrem Mann in der Stadt eine kleine Wohnung kaufen möchte. Er hätte aber gern, dass sie ein grosses Haus ausserhalb kauft  (würde ungefähr gleich viel kosten), da er meint, dass die Wahrscheinlichkeit, dass er einmal Enkel bekommt, höher ist, wenn seiner Tochter mehr Wohnraum zur Verfügung steht. Er fragte mich also: "Was kostet denn das Haus, das bei euch in der Strasse verkauft wird?" Ich: "420.000 Euro. Findest Du das viel?" Er: "Nein, das ist okay, soviel kostet so ein Haus. Die Wohnungen in der Stadt kosten auch soviel." Ich: "Meinst du nicht, dass deine Tochter warten sollte? Die Preise fallen doch." Er: "Nein, die fallen nicht. Die Preise für die guten Wohnungen nicht. Ausserdem sind hier in der Gegend alle Häuser abbezahlt und die Leute haben es nicht eilig mit dem Verkaufen. Die haben genug Geld. Die gehen mit dem Preis nicht runter. Das Angebot wird nur immer grösser. Die warten einfach, bis die Preise wieder steigen."
Häh??? Wann war das eigentlich, als das Gesetz von Angebot und Nachfrage ausser Kraft gesetzt wurde? Ich hab's irgendwie nicht mitbekommen. Die Logik hier ist einfach grauenvoll. 
Stimme der Vernunft: unsere liebe Nachbarin M., deren Mann früher Metzger war und dann im Rahmen des Booms Bauunternehmer wurde (nee, da hat er keine Zusatzausbildung benötigt). Sie meinte: "420.000? Ich glaube nicht, dass sie mehr als 300.000 für ihre Hütte bekommen werden."
Also, ich tippe auf 350.000. Ihr braucht nicht gespannt auf der Stuhlkante sitzen und an den Nägeln kauen. Es kann lange dauern, bis sich da was bewegt - dann kann es aber sehr schnell gehen. Ich werde Euch, so Gott will, informieren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen