Dienstag, 30. Oktober 2012

Alles fließt (Ergänzung zum Eintrag von gestern)


Dieses Bild und das unten habe ich gestern auf meinem Abendspaziergang gemacht. Schön, ne? Mal was anderes als Männer in Löchern. Auf dem Spaziergang geschah auch Folgendes (bevor ich zum Loch kam): 
Ich kam beim Haus einer Bekannten vorbei, die eine große Marienverehrerin ist. Sie hatte mir vor einiger Zeit ein Bildchen der Muttergottes geschenkt, das sie von einer Pilgerreise mitgebracht hatte. Ich hatte das Bildchen an die Pinnwand in unserer Küche gehängt, neben diverse Telefonnummern, die Speisekarte des Pizzadienstes, den Busfahrplan und ein Bild eines Schutzengels, das ich schon einmal verwendet habe, um einen Blogeintrag zu illustrieren. Da hing das Marienbildchen gut, bis es eines Tages unerklärlicherweise verschwunden war.
Als ich gestern auf der Höhe ihres Hauses war, kam sie gerade von einer Quelle zurück, wo sie Wasser geholt hatte, um ihre Kinder vor dem Zubettgehen zu waschen. Nein, sie transportierte das Wasser nicht in einem Krug auf dem Kopf, sondern in Plastikflaschen im Kofferraum ihres Wagens. Ich erzählte ihr, dass ich das Bildchen verloren hätte und fragte sie, ob sie wohl noch welche hätte. Sie eilte in ihr Haus, um mir ein neues zu holen. Sie hatte nur noch eins, nämlich ihr eigenes, das sie in hohen Ehren hielt, das wollte sie mir geben. Ich weigerte mich, es anzunehmen. So ging das eine Weile hin und her, dann kam ihr Schwiegervater dazu und sagte, er hätte noch mehr von diesen Marienbildchen zu Hause, ich sollte das von M. annehmen, er würde ihr ein neues geben. Da M. so sehr darauf bestand, nahm ich das Bild an mich und setzte meinen Weg fort. Ich hatte das Bild in meiner Jackentasche und fühlte mich sofort gekräftigt. Eine eigenartige Stärke ging davon aus. Und dann kam ich ans Loch, wo anscheinend die Arbeit getan war. Es ist mir schon klar, dass zwischen meinem Besuch am Morgen und meinem Besuch am Abend ein Kompetenzteam da gewesen sein musste, das sich auf die Reparatur von Wasserleitungen für 20.000 Menschen verstand und über die erforderlichen Gerätschaften verfügte. Es hatte rasch gearbeitet und war wieder verschwunden, fast ohne Spuren zu hinterlassen. So muss es gewesen sein. Ich hatte bei meinen Besuchen nur Arbeiter gesehen, die nasse Erde von links nach rechts und von rechts nach links schaufelten, bzw. gar nichts taten. Es hatte also doch etwas Wunderbares, als abends wieder Wasser aus der Leitung kam.  

Alles fließt 

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