Okay, ich hatte versprochen, nichts mehr über die Krise in Spanien zu schreiben bis es mal wieder richtig große Zahlen gibt, also irgendsowas ab 100 Milliarden, für die Banken oder so. Oder die endgültige Rettung (¡EL RESCATE!). Aber gestern habe ich in den Nachrichten dann andere Zahlen gehört, die ich auch ziemlich faszinierend fand: Die Stadt Madrid hat 615 Stellen für Verwaltungsgehilfen ausgeschrieben und in diesen Tagen finden die Einstellungsprüfungen statt. An drei Tagen. In 2 Messehallen. Für die 615 Stellen haben sich nämlich über 40.000 Menschen beworben. 39.400 werden leer ausgehen. Einstellungsvoraussetzung ist der Graduado Escolar, was vielleicht dem deutschen Hauptschulabschluss entspricht. Die meisten Bewerber verfügen natürlich über höhere Bildungsabschlüsse, viele sind Akademiker, Juristen zum Beispiel, und haben sich jahrelang auf diese Prüfung vorbereitet (ohne Scheiß, schaut Euch das Video an, da sieht man auch schön die dicht bestuhlten Messehallen: Video Antena 3). Die 40.000 Prüflinge müssen in 70 Minuten 70 Fragen beantworten. Die 615 Auserwählten erhalten dann 1000-1200 Euro Lohn im Monat. Findet Ihr das viel?
Als im Sommer in Sabadell ein neuer IKEA eröffnet wurde, bewarben sich 55.282 Menschen auf 380 offene Stellen (ein Pressebericht hier).
Es müssen nicht immer Milliarden sein, oder? Zigtausende können auch mal interessant sein.
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