Und tatsächlich: Die Quarantäne ist bis auf den 9. Mai verlängert worden. Die Ausgangssperre für Kinder unter zwölf Jahren wird ab dem 27. April gelockert.
Obwohl wir jetzt schon 35 Tage eingesperrt sind, stecken sich immer noch jeden Tag Leute an. Von gestern auf heute sind in Spanien 565 Menschen gestorben, die haben sich ja auch alle während der Quarantäne angesteckt.
Ein Bekannter meines Gatten hat sich infiziert. Das ist aber total geheim. Die Familie möchte nicht, dass die Leute davon erfahren. Da aber alle ihre Nachbarn ans Haus gefesselt sind, war es unvermeidlich, dass jemand sah, wie ein Krankenauto vor dem Haus hielt und die Männer in Weiß den Bekannten abholten. Unter dem Siegel der Verschwiegenheit verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer. Bei uns stand das Telefon den ganzen Nachmittag nicht still.
Man fragt sich aber doch: Wenn man immer zuhause ist und nur zum Einkaufen mit Handschuhen und Maske geschützt das Haus verlässt, wie kann man sich denn da anstecken? In Salamanca sind 13 Briefträger infiziert, das stand heute in der Zeitung. Man muss vorsichtiger sein, wenn man die Post aus dem Briefkasten holt.
Ich verstehe nicht, warum dieser Bekannte seine Ansteckung geheimhalten will. Der Typ wohnt in unserer Siedlung! Er gefährdet die anderen. Es ist doch total wichtig zu wissen, ob er zum Beispiel die Gemeinschaftsmülltonne benutzt und berührt hat. Auf kaltem Metall lebt das Biest tagelang! Ist er Bus gefahren? War er in der Apotheke? Es sind mittlerweile wohl so viele infiziert, dass es wurscht ist. In Salamanca sind 276 Menschen gestorben. Das sind mehr als in Korea oder in Japan.
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