Diese Nachspeise hat für unsere Familie besondere Bedeutung: Es sind die berühmten "Gelben Motzis". Mein ältester Sohn war etwa zwei, als er den Wunsch äußerte, seine Mutter möge "Motzis" zubereiten. Ich wollte meinem Ein und Alles seinen Wunsch natürlich erfüllen, dies gestaltete sich jedoch unmöglich, da ich nicht wusste, was Motzis sind.
"Was meinst Du denn mit "Motzis"?" fragte ich ihn.
"Motzis", antwortete er (er war zwei).
"Ich kann Dir aber keine Motzis kochen, wenn ich nicht weiß, was Motzis sind."
"Nur Motzis."
"Nudeln? Kartoffeln? Hackküchelchen?"
"Nein, nein, nein, nur Motzis."
"Gelberüben? Blumenkohl?"
"Gelbe Motzis."
Er begann zu weinen, mir blutete das Herz.
"Irgendein Süßkram?"
"Nahihihin, Motzis."
Ich konnte ihm seinen Wunsch nicht erfüllen.
"Gelbe Motzis! Buhuhuhuuu."
Er war untröstlich. Und wenn ein Kind "gelb" sagt, bedeutet das ja auch nicht unbedingt "gelb", es kann auch rot oder grün oder knusprig gemeint sein. Ich versuchte es trotzdem mit dem Gelbsten, was mir einfiel: "Ich weiß, was Du meinst: Vanillepudding mit Bananen."
Erschöpft von unserer anstrengenden Konversation stimmte er zu. Mit dem Ergebnis war er zufrieden. So kamen die gelben Motzis auf unseren Speiseplan. Für die Zubereitung von 6 Portionen benötige ich 1 Päckchen Dr. Oetker Vanillepudding zum Kochen, 1/2 l Milch, knapp 3 Esslöffel Zucker, 1 Ei und drei große oder vier kleine Bananen. Ich bereite den Pudding nach Packungsanleitung zu, füge der Zucker-Puddingpulvermischung jedoch noch ein Eigelb hinzu, bevor ich sie mit Milch anrühre. Wenn der Pudding ein bisschen abgekühlt ist, gebe ich die in kleine Würfel geschnittenen Bananen dazu und hebe das zu Schnee geschlagene Eiweiß unter. Zum Abschluss reibe ich etwas Schokolade darüber. Lecker! Fast hätte ich es vergessen: Diese Speise genießt man lauwarm. Es gibt auch die Variante "Lilane Motzis", bei der die Bananenstückchen durch ein, zwei Hände voll Brombeeren ersetzt werden. Lilane Motzis isst man kalt.
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