Zuerst die Zahlen des Tages: In Salamanca bis heute insgesamt 110 Tote. Das sind 330 pro Million. (330.000 Einwohner in der Provinz, mal 3 etc.). S., die erkrankt ist und heute hätte getestet werden sollen, wurde auf "Wir rufen Sie an" vertröstet. Anderen Leuten, die das Informationstelefon angerufen haben, wurde gesagt: "Ja, Sie werden es wohl haben, nehmen Sie Paracetamol". Es werden nur ganz wenige Leute getestet. Das wird sich aber bald ändern, denn heute ist ein Flugzeug aus China mit einer Million Testkits an Bord in Madrid gelandet.
Ich denke, wir sehen schon das Licht am Ende des Tunnels. Es erkranken weniger Leute, weil wir ja fast alle - oder zumindest sehr viele - zuhause eingesperrt sind.
Ich hatte mir überlegt, morgen einkaufen zu gehen, aber mein Gatte hatte Angst, dass ich das Virus ins Haus bringe. Ich habe also online bestellt. Der einzige Laden in Salamanca, bei dem man online einkaufen kann und die Waren geliefert bekommt, ist der Corte Inglés. Da ich die Website noch nie benutzt hatte, brauchte ich über zwei Stunden, bis ich meine Bestellung eingegeben hatte - nein, ich übertreibe nicht. Eine Freundin wollte auch ein paar Sachen, die ich für sie mitbestellen sollte, deshalb musste ich zwischendurch ein paar Mal mit ihr telefonieren. Wie teuer Fisch geworden ist! Meine Freundin meinte, das wäre, weil die Logistik durch die Quarantäne so kompliziert geworden ist, dass fast kein Schiff mehr ausfährt. Das Gemüse kam mir auch teuer vor, aber der Corte Inglés ist eh teuer, dafür bietet er aber eben auch einen hervorragenden Service. Naja, noch habe ich mein Zeug nicht.
Man hört, dass es bei der Ernte zu Schwierigkeiten kommt und kommen wird, weil die ausländischen Arbeiter nicht herein dürfen, deshalb wird auch alles teurer.
Lange Rede, kurzer Sinn: heute in einer Woche gab es einen Slot, in dem ich meine Einkäufe abholen kann. Am 6. April zwischen 16 und 18 Uhr. Vorher war nichts frei. Ich bekam eine Benachrichtigung, die ich der Polizei vorzeigen kann, falls ich auf dem Weg angehalten und gefragt werde, mit welchem Recht ich unterwegs bin. Ich habe einen ganzen Berg Obst und Gemüse bestellt.
Als wir um 20 Uhr mit unseren Nachbarn zum Klatschen draußen waren, fuhren der Zivilschutz durch unsere Straße, um den Beifall in Empfang zu nehmen: vorne weg ein Motorrad, dann die Autos mit Blaulicht und Sirenen. Hoffentlich haben die Fahrer unsere kleine Gruppe gesehen. Wir sind eben nicht mehr!
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