Mir ist da heute was aufgefallen: Wenn Freundinnen spontan zu mir zum Teetrinken kommen, verursacht mir das immer ein bisschen Stress. Und heute kam mir die Erleuchtung, warum das so sein könnte. M. wünschte Natreen und ich dachte, wie praktisch, dass das gleich neben den Tassen steht. In diesem Moment trat ich aber eine ganze Gedankenlawine los: Das Natreen befindet sich also neben den Tassen im Küchenschrank mit dem Geschirr, das dauernd benutzt wird (obwohl der Süßstoff selten benutzt wird und sicher schon vier, fünf Jahre alt ist). Das Stövchen befindet sich im selben Schrank, aber ganz oben, und man muss einen Hocker, der in der Garage aufbewahrt wird, benutzen, um dran zu kommen. Die Teekanne ist im Schrank mit den Küchengeräten unten, der Wasserkocher im selben Schrank oben (kein Hocker erforderlich). Der Zucker ist in einer hübschen Zuckerdose beim guten Geschirr im Büfett im Wohnzimmer, die Milch ist im Kühlschrank, das Milchkännchen im selben Schrank, in dem auch das Stövchen war, aber ein Fach weiter unten. Die Zitronen sind im Winter in der Garage im Schrank mit den Äpfeln und Kartoffeln, im Sommer im Kühlschrank. Die Teebeutel sind im Küchenschrank mit den Frühstückssachen, zusammen mit Kaffee, Honig und Nutella.
Wenn ich etwas Gebäck zum Tee reichen möchte, muss ich in den Vorratsraum im Keller, wo ich Kekse aufbewahre, die nicht gleich gefuttert werden sollen. Die Streichhölzer, um das Stövchen anzuzünden, befinden sich zusammen mit ein paar Haushaltskerzen (für den Fall, dass mal der Strom ausfällt) im Schuhschrank bei der Haustür. Ersatzteelichter im Büfett im Wohnzimmer. Teelöffelchen in der Besteckschublade in der Küche. Nachdem ich also wie ein Irrwisch durch's ganze Haus gerannt bin (nein, auf den Dachboden muss ich nicht), kann ich mich endlich gemütlich hinsetzen. Da muss sich was ändern.
Mein Sohn meinte zum Thema: "Wieso? Es ist doch alles schön aufgeräumt und an seinem Platz!" Ja, aber vielleicht wäre es doch möglich, den Prozess Eine Kanne Tee und ein paar Kekse/Pralinen/Plätzchen servieren etwas zu optimieren.
Merke: Weise Lebensführung gelingt keinem Menschen durch Zufall. Man muss, solange man lebt, lernen, wie man leben soll. (Seneca)
Erste Maßnahme: Stövchen und Zucker in den Schrank mit den Frühstückssachen.
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