Mittwoch, 20. April 2011

Torrijas - Spanische Spezialität für die Karwoche

In der Karwoche, wenn man sich ja insbesondere beim Fleischverzehr zurückhalten sollte (Karfreitag!) sind Torrijas eine beliebte Spezialität. Sie ähneln den deutschen Armen Rittern/Kartäuserklößen. Ich bereite sie wie folgt zu: Während ich auf dem Herd einen halben Liter Milch mit 100 g Zucker, einer halben Zimtstange und einem halben Teelöffel Anis (wenn man den leichten Lakritzgeschmack mag, wenn nicht, lässt man ihn weg oder ersetzt ihn durch ein bisschen Zitronenschale) unter gelegentlichem Umrühren zum Kochen bringe, schneide ich ein zwei Tage altes Stangenweißbrot schräg in eineinhalb Zentimeter dicke Scheiben. Die Brotscheiben werden dann auf einen Teller - oder heute in meinem Fall auf eine Fleischplatte - gelegt und mit der heißen Milch übergossen. Während das Brot die Milch aufsaugt, gebe ich ein Ei in einen tiefen Teller und schlage es leicht. Dann mache ich in einer großen Pfanne etwas Olivenöl heiß. Die vollgesaugten Brotscheiben werden durch das Ei gezogen, dann im Öl ausgebacken. Ich machte das Öl erstmal richtig heiss, hatte es dann aber während der mehrminütigen Backphase auf 3 (von 6) stehen. So sahen die Torrijas aus, während sie in der Milch lagen (das braune Zeug sind Reste der Zimtstange und Aniskörner):
  

Und so, als sie fertig waren:


Die Torrijas werden gebacken, bis sie schön angebräunt sind und lecker! aussehen. Wann isst man sie? Warm oder kalt zum Frühstück, als Nachspeise, als Merienda (die spanische Stärkung am späten Nachmittag). Was gibt's dazu? Normalerweise nichts, außer einem Getränk. Während ich gerade meine Torrijas backte, kam meine Nachbarin herein und informierte mich, dass sie diese Spezialität anders zubereitet. Sie gibt weniger Zucker in die Milch, wendet dafür aber die fertigen Torrijas noch einmal in Zucker und Zimt. Okay. Ich kenne das Rezept so, wie ich es beschrieben habe, und ich finde es gut so. Zucker, der nicht außen dran ist, ist Zucker, der nicht hinterher herunterrieselt, wenn jemand die Torrija isst und dabei durch die Küche läuft. Kurzum, der Hauptunterschied zu den deutschen Armen Rittern, dem französischen Pain Perdu und dem amerikanischen French Toast liegt darin, dass das Brot in Olivenöl ausgebacken wird.   

1 Kommentar:

  1. Wow die sehen klasse aus...Kenne zwar die klassischen Armen Ritter u.a aus einem Golfhotel in Österreich wo die spitze sind aber die sind noch mal weihnachtlicher

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