Samstag, 30. August 2014

Edeka

Ich liebe diese Läden. Was es da alles gibt!!!!! Mehr oder weniger alles, eigentlich. Also an Lebensmitteln. Bei meinem letzten Besuch fiel mir unter anderem "Dr. Oetker Backin mit Safran" ins Auge. Hm, dachte ich mir, hm. Ich habe noch nie mit Safran gebacken. Ich kenne es nur von spanischen Reisgerichten, wo es der Paella Farbe und, wenn man viel davon verwendet, eine leichte Kartonnote verleiht. Safran ist ja ein Gewürz, aber ich muss Euch ganz ehrlich sagen, ich schmeck' da nix, außer vielleicht die Kartonnote. Aber als ich das Backin (Backpulver) mit Safran sah, erinnerte ich mich an den alten Kinderreim "Backe, backe Kuchen, der Bäcker hat gerufen. Wer will guten Kuchen backen, der muss haben sieben Sachen: Eier und Schmalz, Zucker und Salz, Milch und Mehl, und Achtung, jetzt kommt's: Safran macht den Kuchen gel'." Hm, dachte ich mir, hm. Und griff natürlich zu. Das Rezept für den Kuchen mit den sieben Sachen lokalisierte ich auf der Webseite von Dr. Oetker, nämlich hier klicken, mit dem Namen "Schneller Kastenkuchen". Den Namen finde ich unnötig abwertend, klingt irgendwie nach "faule Tussie, hat keinen Bock die Holunder-Williamsbirnen-Schnitten oder den Cranberry-Schoko-Mandel-Hupf zu machen", für die Dr. Oetker ebenfalls Rezepte bereit stellt. Ich habe den Kuchen genau nach Anleitung gemacht (abgesehen davon, dass ich das ganze Päckchen Backpulver rein habe und nicht nur 4 gestr. TL, wie es im Rezept heißt, denn was soll ich mit dem winzigen Restchen, das zurückbleibt, anstellen). Das ist dabei herausgekommen:
Löcker! Ideal zum Eintauchen in Milchkaffee! Die Konsistenz ist perfekt. Ein perfekter Kuchen, an dem ich nichts auszusetzen habe und den ich auf jeden Fall noch mindestens zweimal machen werde, denn das Backin mit Safran wird im Dreierpack verkauft.
Was habe ich noch bei Edeka gefunden? Cumberland Sauce!!! Danach suche ich schon so lange. Als wir Kinder waren, gab es an Geburtstagen manchmal Fondue und dazu gab es diese Sauce. Du meine Güte, wie lange haben wir schon kein Fleisch-Fondue mehr gemacht. Nun sah ich in einem Kaufhaus ein Fondueset aus Edelstahl der Marke Schulte Ufer für 19 Euro, heruntergesetzt von 99 Euro. "Warum ist denn das so billig?" fragte ich die Verkäuferin. "Es ist ein Ausstellungsstück, wir haben nur noch dieses eine und da fehlen die Gabeln." Da die Gabeln separat nur wenige Euro kosteten, griff ich zu. Die Verkäuferin ging ins Lager, den Kasten holen und da lagen die Gabeln drin. Ts. "Kriege ich es trotzdem für 19 Euro?" fragte ich. "Ja," antwortete sie. So kam ich sehr günstig in den Besitz eines hochwertigen Fonduesets. Aber ohne Cumberland-Sauce? Jetzt bin ich bei Edeka fündig geworden und der Fondue-Abend kann beginnen. (Da es echt schwierig ist, an diese Sauce zu kommen, werde ich ein Rezept dafür suchen und versuchen, den Geschmack, den ich ja jetzt vor mir habe, zu kopieren.)

Sonntag, 17. August 2014

Wir waren wo - und zwar in Laredo

Wir waren wo - und zwar in Laredo, einem Dorf an der spanischen Nordküste, in Kantabrien. Ein Ort, den ich sehr gerne mag.
Auf dem Foto unten seht Ihr den Teil des Dorfes, wo die Leute ganzjährig wohnen.
Im Hintergrund des nächsten Bildes seht Ihr den touristischen Teil. Vom Hafen bis zur Spitze des touristischen Teils führt eine mehr als vier Kilometer lange Strandpromenade. Ideal für Spaziergänger und Radfahrer. Lustig: Zwischen relaxten Urlaubern marschiert gelegentlich eine zweite Spezies: schweißgebadet, rotgesichtig, Bergschuhe und dicke Socken statt Flipflops, riesige Rucksäcke, strähniges Haar im erschöpften Gesicht. Der nördlichste Jakobsweg führt direkt am Strand von Laredo entlang, bis zum Puntal, wo die Pilger die Fähre nach Santoña nehmen. Wie Marsmenschen laufen sie dort herum, von den Sommerfrischlern taktvoll ignoriert. Aber wer ist am Ende des Urlaubs spirituell maximal gepimpt? Eh? Eh? Der, der sich am ersten Arbeitstag noch die letzten Sandkörner aus dem Bauchnabel pult, bestimmt nicht. 
Ein Blick auf den Strand (Textilstrand). Voller wird's nicht. Laredo ist ideal für Familienurlaube. Das Meer ist warm (es hatte 22 Grad als wir dort waren), es geht sehr flach und langsam rein, dadurch ist das Wasser am Ufer noch viel wärmer. Die Wellen sind schwach und werfen auch kleine Kinder nicht um. Für kleine Kinder ist es sowieso ein Paradies. Schaut Euch den breiten Streifen mit nassem Sand an! Der schreit nach Eimerchen und Schippchen. Leider gibt es hier nicht viele Hotels, weil die Badesaison am Atlantik eben doch kurz und das Wetter nicht sehr zuverlässig ist. Dafür gibt es Ferienwohnungen en masse.
Das Wasser ist absolut sauber.
Früher gab es hier nur einen Fischereihafen. Im Rahmen der Blase wurde auch ein Jachthafen gebaut.
Blick durch das Tor der wunderschönen Kirche aus dem 13. Jh. auf die Altstadt.
Die Altstadt ist zugleich das Kneipenviertel. Hier stehen sehr viele Immobilien zum Verkauf, auch Herrenhäuser aus dem 15. oder 16. Jahrhundert. Damit es bei Tag ein bisschen belebter aussieht, wurden in manche Fenster Figuren gemalt. Die davor stehenden Blumen sind echt. Diese Fenster sehen ganz toll aus.
Kennt Ihr den Spruch: "Hier möchte ich nicht einmal begraben sein"? Für Laredo trifft das bestimmt nicht zu. Hinter der alten Kirche auf dem Berg ist ein wunderschöner, sehr gepflegter Friedhof, mit angenehmer Musik vom Band. Wer hier die ewige Ruhe findet, ist zu beneiden!
Der Hof unseres Hotels. Schön, ne?
Bei den Urlaubern handelt es sich zu 95%, schätze ich mal, um Spanier (Basken) und Franzosen. Spanier und Franzosen können am selben Ort urlauben, denn sie sind sich darin einig, dass ein Croissant und ein Milchkaffee ein leckeres und nahrhaftes Frühstück darstellen (für die Spanier das Croissant gerne auch vom Grill - Cruasán a la plancha, und mit Marmelade bestrichen). Ja, die Spanier essen ihr Hörnchen gerne mit Messer und Gabel.
Ich warne: Laredo hat keine deutsche Zone! Das Speiseangebot ist auf Spanier zugeschnitten, siehe die Platos combinados unten, Franzosen finden ihr Steak Frites. Wer seinen Veggie Burger bzw. Grünkernbratling braucht, der wird hier wahrscheinlich nicht fündig!
Unten seht Ihr ein Bild der Patisserie "Elysees". Für Euch ist dieses Bild wahrscheinlich irrelevant, aber wir haben hier vor 26 Jahren zum ersten Mal köstliche Butterhörnchen gekauft, seitdem kontrollieren wir alle paar Jahre mal, ob der Laden noch da ist und die Hörnchen noch so lecker sind. 2014: Laden ist noch da, Hörnchen sind noch so lecker, Bedienung ist auch noch dieselbe, leider ist aber die Ladeneinrichtung, insbesondere der Bezug der Stühle, auch noch derselbe, was irgendwie schade ist. Ja, man möchte, dass sich bei den anderen Leuten nie etwas verändert, dass man Urlaubsorte immer so vorfindet, wie man sie in träumerisch verklärten Erinnerungen sieht... aber einen Stoffbezug!?!?!?! Also, bei Verschleissartikeln verzeihe ich kleinere Neuerungen. Naja, irgendwann werden wir hinkommen und der Laden wird zu sein.
Dieses Foto widme ich meinem Bruder. ¡Sólo sabe a agua! (Solares ist ein kantabrisches Quellwasser, das sich damit brüstet, dass es nur nach Wasser schmeckt.)
Es gibt auch Restaurants, in denen fangfrischer Fisch serviert wird. Bei La Marina Company hatten wir ein leckeres Probiermenü:
Vorspeise: Boquerones (kleine Sardellen, die für diese Gegend typisch sind). In Laredo und dem Nachbarort Santoña gibt es auch mehrere Konservenfabriken, in denen Sardellen und Thunfisch in Dosen gebracht werden. Hier ein Foto von den Boquerones vom Probiermenü:
Laredo ist der ideale Ort für Strandspaziergänge. Mein Gatte und ich auf unserem Weg durch's Leben:
Cantabria rocks!!!!!