Dienstag, 23. Juni 2015

Serendipity - Frrrozen hot chocolate auf unserer spanischen Terrasse

So, die so genannte "gefrorene heiße Schokolade" wurde endlich gemacht. 
In New York gibt's dieses Café, Serendipity, das seit Jahrzehnten stark gehypt wird und folglich sehr berühmt ist. Marylin Monroe hat dort Eis gegessen und Andy Warhol und Jackie Kennedy, usw. Es gibt einen gleichnamigen Film, Szenen anderer Filme wurden dort gedreht. Das Café ist ein Touristen-Magnet, im Sommer Wartezeit zwei Stunden, um überhaupt hineinzukommen.Wenn Ihr den Wikipedia-Eintrag hierzu lesen wollt, hier klicken. Lohnt sich das Warten? fragt Ihr Euch jetzt vielleicht. Pfff, natürlich nicht. Im Hypen von irgendwelchem Zeug für Touristen sind die New Yorker ganz groß, ihnen selber würde es dann im Traum nicht einfallen, dorthin zu gehen. Fact. Ich sage nur Silvester am Time Square. Nicht umsonst ist "Hype" ein englisches Wort. Naja, gut, der Vollständigkeit halber suchten wir dieses Café in der Nebensaison auf und bestellten die weltberühmte Frrrozen Hot Chocolate. Das Eis wird schlampig serviert, das Glas ist übervoll und das Schokoladeneis tropft auf den Teller darunter. Dies soll wohl Opulenz oder Dekadenz oder Shabby Chic oder irgend sowas symbolisieren. Die Portion ist sehr groß, das Zeug schmeckt gut. Es ist ganz knapp gefroren und man kann es mit dem Röhrchen einsaugen. Der Preis beträgt derzeit, wie ich gerade nachgeschaut habe, 8,95 Dollar. Dazu müsst Ihr noch das Trinkgeld rechnen, also im Ganzen eher 11 Dollar. Im Laden wird ein teures Pulver verkauft, mit dem man sich das Eis selbst machen kann. (Info: Das Café befindet sich in der Nähe der Seilbahn zum Roosevelt-Island, man kann also den Cafébesuch mit der Seilbahnfahrt kombinieren, was recht schön ist, wenn man nicht warten muss, um ins Café gelassen zu werden. Die Seilbahn bezahlt man mit der Metrocard.) 
Dann begab es sich aber irgendwann mal, dass einer der Köche des Ladens das Rezept im amerikanischen Fernsehen erklärte und ich es mir aufschreiben konnte. Es geht sehr einfach: 1/3 Tasse Trockenmilchpulver mit 1/3 Tasse Zucker und 4 Esslöffel Kakaopulver mischen. Mit 1 Tasse Milch und 3 Tassen Eiswürfeln in einen Mixer geben und pürieren (1 Tasse = 235,5 ml). Mit Sahne und Schokodeko servieren. Da ich aber über keinen Mixer, geschweige denn über einen Mixer, mit dem man Eiswürfel pürieren kann, verfüge, konnte ich das Rezept nicht zubereiten. Vorgestern dachte ich, probier' ich's halt mal mit der Eismaschine, wenn es nichts wird, schmeiße ich es einfach fort. Leute, es ist sehr lecker geworden. Ich verrate Euch, wie ich es gemacht habe (ich habe die doppelte Menge gemacht. Die Angaben hier reichen für drei Personen): 6 gestrichene Esslöffel Trockenmilchpulver (gehört in jeden Prepper-Haushalt!!!!!!!!!!), 5 gestrichene Esslöffel Zucker und 4 Esslöffel Kakaopulver (nicht Nesquik, richtigen Kakao, z.B. von Aldi) mit 1 Tasse Milch und 1,5 Tassen kühlschrankkaltem Wasser mit dem Pürierstab mischen, in die Eismaschine geben und waaarten. Wird supi! In schöne Gläser geben, mit Sprühsahne und einem bisschen abgehobelter Schokolade (Kartoffelschäler) dekorieren. Mit einem Röhrchen bzw. Strohhalm servieren. Löööcker und ganz einfach zu machen.
Warum 1,5 Tassen Wasser? Weil ich gedacht habe, dass 3 Tassen Eis etwa 1,5 Tassen Wasser entsprechen, weil ja Hohlräume zwischen den Würfeln sind. Wer exakt arbeitet, lässt 3 Tassen Eiswürfel schmelzen und sieht so, wie viel Wasser sie tatsächlich entsprechen. Warum Sprühsahne und keine frisch geschlagene Sahne? Ich sage es Euch: Wenn man frische Sahne zubereitet, dann sind das normalerweise 250 oder 200 ml, die man dann am selben oder am nächsten Tag futtert, also als Familie. In der Sprühflasche ist genauso viel drin. Da tut man hier mal ein bisschen Sahne drauf, mal da und räumt die Flasche wieder weg. Irgendwann entdeckt man Schimmel an der Düse und schmeißt den Rest fort. Das ist viel besser für die Gesundheit. Man nimmt viel weniger Sahne zu sich, ohne dass der Genuss beeinträchtigt wäre.
Also, das Rezept für die so genannte gefrorene heiße Schokolade kommt auf jeden Fall in mein festes Kochrepertoire.
Wir nahmen sie hier ein, auf unserer spanischen Terrasse:
Mein Eintrag zu unserer italienischen Terrasse wird ziemlich oft angeklickt, deshalb hier auch eine Beschreibung der spanischen Terrasse: viele Geranien an den Wänden. Zusätzlich zu den Geranien gerne auch ein paar andere Pflanzen. Die Möbel dürfen aus Plastik sein, auch diese ganz billigen weißen Plastiktische und die passenden Stühle für drei, vier Euro sind auf der spanischen Terrasse zugelassen (im Gegensatz zur italienischen Terrasse, auf der nichts aus Plastik sein darf). Auf dem Tisch stehen idealerweise Gläser und ein Krug mit kühler, erfrischender Sangría sowie je ein Schälchen mit Mandeln und Oliven. Genießt den Sommer, liebe Leser!

Mittwoch, 17. Juni 2015

Eines meiner Lieblingsessen: Lachs mit Mango, mhmhmhmhmhm

Ich erzähle Euch: Wir waren mal in New York bei unseren Freunden L. und D. eingeladen und L. servierte uns Lachs mit Mangosauce. Ich hatte dieses Gericht noch nie zuvor probiert und war völlig hingerissen. Ich sprach: "Lola, dies ist eine der köstlichsten Speisen, die ich je gegessen habe. Du MUSST mir das Rezept geben." - "Das geht leider nicht," antwortete sie mir. "Ich KANN dir das Rezept nicht geben, weil ich keines habe. Ich habe dieses Gericht in einem Restaurant gegessen und dann nach bestem Wissen und Gewissen nachgekocht." - "NAHIIIIN," brüllte ich verzweifelt... 
Ja, gut, ne? Also musste ich mir das Rezept mit Hilfe ihrer Informationen auch selbst zusammenbasteln, ich habe es nämlich im Internet trotz langen Suchens so nicht gefunden. Ich sag's Euch gleich: Es ist ein Rezept für Leute, die die Kombination von Koriandergrün (Cilantro), Kreuzkümmel (Cumin) und Limetten gut finden, allen anderen wird es nicht schmecken. 
Ich benötige: Lachs (ich nehme Scheiben von der Lachshälfte, wisst Ihr, wie ich meine? Und die schneide ich nochmal durch, damit ich den dünnen und den dicken Teil beim Braten differenzieren kann, also nicht die Scheiben vom ganzen Lachs, wo in der Mitte noch der Knochen ist), die Lachsmenge richtet sich nach dem Hunger der Esser, ansonsten für 4 Personen: 2 reife Mangos, 1 rote oder grüne Paprika, 1 Zwiebel aus neuer Ernte, 1 sehr saftige oder 2 Limetten (oder auch 3), reichlich Koriandergrün (Cilantro), 1 Tl gemahlenen Kreuzkümmel. Salz und Pfeffer. 
Ich schneide die Zwiebel, die Paprika und die geschälten Mangos in breite Streifen und wasche das Koriandergrün und hacke es grob. Zuerst brate ich Zwiebel und Paprika in Olivenöl an, nach einer Weile gebe ich auch die Mangos dazu, denn die brauchen nicht so lange wie die erstgenannten Gemüse. Alles eine Weile braten, währenddessen salzen, pfeffern und den gemahlenen Kreuzkümmel zugeben (scheint viel Kümmel, schmeckt aber guuut (nicht den deutschen Kümmel verwenden, sondern Kreuzkümmel!!!)). Abschalten, bevor die Mangos zermatschen. Koriander und den Saft von ein oder zwei Limetten unterrühren. In einer anderen Pfanne Lachs braten, dicken Lachs zuerst in die Pfanne. Wenn Ihr frischen, guten Lachs habt, dann bratet ihn so, dass er außen durch und innen noch roh ist. Bisschen salzen und pfeffern. Fertig. Wenn Euch die Soße zu wenig ist, verdünnt sie mit zusätzlichem Limettensaft, Wasser, Tequila oder Cachaça oder einer Kombination von diesen Sachen. Bei Tequila oder Cachaça würde ich das Gemüse aber aus der Pfanne nehmen, damit es nicht zu weich wird, und die Flüssigkeit noch mal aufkochen, damit es nicht so alkoholisch schmeckt. So, Lachs auf den Teller, Gemüse darauf oder daneben, dazu büschen Reis, Basmati oder Thai oder so. Mhmhmhmhmhmhmhmhmhmhm, himmlisch! 

Montag, 15. Juni 2015

In Spanien: Hier kein Trockengebiet - au contraire

Seit Mittwoch versuche ich, Winterbettzeug zum Lüften herauszuhängen, aber entweder es regnet oder es hängen dicke Regenwolken am Himmel. Die Regentonne ist schon lange voll...
 Die Petunien, die in dem neuen Topf so prächtig wuchsen und so wunderschön aussahen, verfaulen!!!!!
Der Rasen müsste dringen gemäht werden, aber er steht völlig unter Wasser. Quaaatsch, quaaatsch, quaaatsch, wenn man darüber läuft. Ich war gerade im Keller und habe geschaut, ob schon irgendeine Wand nass ist. Glücklicherweise kann ich vermelden: Nööö. Temperatur im Moment: 11º Grad. Für den Samstag sind jedoch bis 32º Grad vorhergesagt. Das Schwimmbad ist geöffnet. Ich freue mich auf das schöne Wetter und den Sommer. Wenn die Kalifornier ihr Wasser suchen... ich weiß, wo es ist, haha.

Donnerstag, 11. Juni 2015

Wir waren wo - und zwar in Alicante und Benidorm

Uff, jetzt habe ich schon fast einen ganzen Monat nichts mehr geschrieben! Naja, ich nehme mal an, dass ich nur wenig vermisst worden bin und die letzten vier Wochen waren im positiven Sinne ereignisreich. Also, wo war ich stehengeblieben? Ende April durfte ich meinen Gatten auf eine verlängerte Geschäftsreise nach Alicante begleiten, die uns auch einen Tag nach Benidorm führte, davon wollte ich Euch erzählen. Zuerst zu Alicante: Wir haben dort im Hotel Eurostars Lucentum übernachtet, mit dem wir rundum zufrieden waren (über "rundum zufrieden" gibt es bei mir nur noch eine Kategorie, nämlich "äußerst zufrieden", aber da hätte bei unserer Ankunft eine Musikkapelle spielen müssen und das Personal hätte mit Fähnchen winken und uns bejubeln müssen, beides war nicht der Fall. Die Latte für "äußerst zufrieden" liegt bei mir hoch, denn darüber gibt es ja nichts mehr. Ich habe schon mal was dazu geschrieben, siehe hier). 
Ich hatte mir Alicante anders vorgestellt, nämlich mehr so wie Benidorm, also als Urlaubsort. Es ist jedoch einfach eine schöne Großstadt am Meer. Alicante hat mir gut gefallen, besser als erwartet. Hier ein paar Bilder:
Blick von der Burg auf den Hafen. An der Burg ist das Interessanteste, wie man hoch kommt, nämlich vermittels eines Aufzugs in der Mitte des Berges. Auf den Eingang folgt ein sehr, sehr (sehr) langer Tunnel, an dessen Ende sich der Aufzug befindet, der einen im Bergesinneren nach oben befördert. Die Burg selbst... okay, man schaut sie sich der Vollständigkeit halber an. Sie ist wohl historisch bedeutsam und es gibt schöne Winkel, wie den unten, aus der Zeit der Araber:
Was mir in Alicante noch gefallen hat, waren die Parks und das viele Grün:
Interessant auch die Gummibäume mit ihren Luftwurzeln:
Schaut mal, wie extrem breit der Baum unten ist. Es ist ein Gummibaum!
  Hier ein Blick von der ins Meer gebauten Promenade zurück an Land:
 An dem Berg, auf dem obendrauf die Burg ist, befindet sich ein kleines weißes Dörfchen, zu dem ich an einem der Tage hinaufstieg, an denen mein Gatte arbeiten musste:
 Oben ist ein Kapellchen mit den Prozessionsfiguren der Karwoche. Mit diesen Figuren auf den Schultern die Treppen des Dörfchens hinunter- und hinaufsteigen, pffffff. Die Putzfrau, die mir das Kapellchen öffnete, erzählte, dass die Träger dabei teilweise auf den Knien rutschen müssten.
Alicante ist eine schöne Stadt:

 Die auch so manche Überraschung beherbergt:
 Die berühmte Strandpromenade:
Und der Strand selbst. Das Wasser ist für meinen Geschmack zu dreckig. Wenn ich Angst haben muss, dass mein Kind eine gebrauchte Damenbinde auf dem Kopf hat, wenn es auftaucht... das geht überhaupt nicht. Strand unbrauchbar.
 Dafür gab es viele schöne Jachten:
 Unser Hotel lag direkt gegenüber der Markthalle, die toll ist. Schöne Früchte, alles schön dekoriert:
Und auch seltsame Sachen, wie dieser getrocknete Thunfisch:

 Wir haben in Alicante sehr gut gegessen, das ist ja nicht selbstverständlich. An dem Tag, an dem ich alleine unterwegs war, aß ich in einem dieser Restaurants, die mitten auf der Straße aufgebaut sind. Meine Vorspeise war sehr lecker, siehe unten. Als zweiten Gang hatte ich Filete con patatas fritas bestellt. Für das Filete nehmen die Spanier normalerweise ein großes, dünnes Stück Fleisch und gerben es so, wie in der Schuhindustrie üblich. Nach der leckeren Vorspeise wollte ich noch sagen "Verderbt mir bitte das Fleisch nicht", also irgendwie höflicher formuliert und auf Spanisch, aber dann war ich doch ruhig. Und, oh Wunder, ich erhielt ein kleines, perfekt gebratenes Stück Fleisch!
Am einen Abend waren wir Tapas essen. Wir waren so zufrieden mit dem Restaurant, dass wir am nächsten Abend gleich wieder hingingen. Da waren auch die griechischen Kollegen meines Gatten dabei. Sie hatten im Voraus wissen lassen, dass sie nicht über das Thema Krise sprechen wollten. Beim Abendessen fingen sie aber selbst damit an. Der eine meinte, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Griechenland aus dem Euro flöge, ziemlich hoch sei, der andere meinte, dass sie sehr niedrig sei. "Ich habe überhaupt kein Geld mehr auf der Bank", erzählte der, der an ein wahrscheinliches Ausscheiden glaubte. "Wenn sich etwas ansammelt, hole ich es gleich." Überraschenderweise erzählte der, der das Ausscheiden aus dem Euro für äußerst unwahrscheinlich hielt, dass er vorsichtshalber auch sein ganzes Geld von der Bank geholt hätte. Wo heben die ihr Geld wohl auf? Ob sie es im Garten vergraben? Und die, die keinen Garten haben? Das ist doch auch gefährlich. Seltsame Dinge. Keiner fragte.
Das große Abendessen war im Restaurant "Cesar Anca", wo wir auch rundum zufrieden waren.