Montag, 29. Februar 2016

Lü-gen-pres-se! Lü-gen-pres-se!

Für unsere Provinz in Spanien war für das vergangene Wochenende heftiger Schneefall angekündigt worden. Die kleinen Enkel meiner Nachbarin rückten am Samstag morgen mit Schneeanzügen und Schlitten an und wählten den Platz aus, an dem sie den Schneemann errichten würden, wenn der Schnee erst einmal zu fallen begönne. Am ganzen Wochenende fiel keine einzige Flocke.
Es ist normal, dass Meteorologen sich täuschen; es ist bekanntermaßen sehr schwierig, die Zukunft vorherzusagen.
Heute, Montag, saßen mein ältester Sohn und ich vorm Fernseher und schauten uns zur Siesta-Zeit die Nachrichten an. Berichte von den heftigen Schneefällen vom Wochenende. Uns fiel beiden im selben Moment die Kinnlade herunter, nämlich als unsere Kathedrale gezeigt wurde, schneebedeckt, in der Sonne glitzernd. Dann noch ein Panorama-Blick auf die ganze Stadt, in winterliches Weiß gehüllt. Wunderschön.
Wir schauten uns ungläubig an: es hat im ganzen Winter noch kein einziges Mal Schnee gelegen, auch letztes Jahr hat es keinmal richtig geschneit. Die Bilder waren also mindestens zwei Jahre alt. Zweihunderttausend Menschen jeden Alters wissen, dass diese Bilder "gelogen" sind, aber das ist den Fernsehmachern einfach wurscht. 
Natürlich ist dies eine völlig unwichtige Kleinigkeit, aber welche von den anderen Schneebildern waren denn noch falsch? Waren alle Schneeberichte alt? Hat es überhaupt irgendwo geschneit? Ist der gezeigte Baum schon vor Jahren umgefallen? Natürlich kann es uns egal sein, ob der Lkw, der im Bild gezeigt wird, heute in den Graben gerutscht ist oder schon vor Tagen oder Wochen oder Jahren. Mit Ehrlichkeit könnte das Fernsehen sogar viel Geld sparen: "Lkw sind in Gräben gerutscht. Wir zeigen Symbolbilder." Das fände ich absolut okay. Aber so, wie sie es machen, finde ich es nicht gut. Ich kann der Berichterstattung nicht vertrauen.

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