Samstag, 22. Januar 2011

Ach, übrigens ... ich hatte die “Butterblümchen” gebacken



Vor Weihnachten stand in der Bild-Zeitung das Rezept für die Lieblingsplätzchen des Papstes. Es stammt von Agnes Heindl, der 85-jährigen Haushälterin seines Bruders. Rezepte von 85-jährigen Pfarrhausköchinnen können nicht schlecht sein, dachte ich mir und probierte es mal aus. Es handelt sich um ein einfaches Buttergebäck, dessen Besonderheit für mich darin liegt, dass der Teig zwischen zwei Plastikfolien dünner ausgerollt wird, als ich das normalerweise mache. Die Technik des Ausrollens zwischen Frischhaltefolien oder aufgeschnittenen Gefrierbeuteln kannte ich nicht, ich muss Euch aber sagen, ich bin davon begeistert und werde sie künftig auch für andere Plätzchen benutzen. Ich rolle Plätzchenteig eigentlich auf einer bemehlten Arbeitsfläche aus, wie man das schon immer gemacht hat. Dadurch werden die Plätzchen – besonders die letzten – natürlich mehliger. Durch die neue Technik wird das vermieden und es haftet auch kein Teig am Nudelholz an, also: Supi! und es funktioniert wirklich.
Das Rezept lautet wie folgt: Zutaten: 300 g Mehl, 185 g Butter, 90 g Zucker, 3 Eidotter. Zubereitung: Butter, Zucker, Eidotter gut schaumig rühren, das Mehl dazu geben. Teig ruhen lassen, ausrollen, ausstechen, bei mäßiger Hitze backen und noch warm in feinem Zucker wälzen. Das Geheimnis: Vor dem Ausstechen in einer Plastikfolie messerklingendünn ausrollen. Kaum aus dem Ofen (7-8 Minuten) ... in eine Lebkuchendose und in einen kühlen Raum.
Ich habe erst die Butter, die Raumtemperatur hatte, mit dem Handmixer schaumig gerührt, dann den Zucker dazugegeben, weitergerührt, dann die Eidotter dazugegeben, weitergerührt, dann das Mehl dazugegeben und idem. Dann wickelte ich den Teig in Frischhaltefolie und legte ihn über Nacht in den Kühlschrank. Am nächsten Tag rollte ich ihn wie oben beschrieben aus, stach die Blümchenförmchen aus und buk die Plätzchen sechs bis sieben Minuten lang bei 160 Grad (das ist für mich eine mäßige Temperatur). Dann legte ich sie kurz in Vanillezucker. Dadurch bleibt ein kleines bisschen Zucker haften, aber nicht zu viel. Der Butterduft in der Wohnung … hmhm, himmlisch!
Fazit: Leckeres, durch das dünne Ausrollen besonders feines Buttergebäck. Speziell für ältere Menschen geeignet (Geschmack wie früher, zergeht tatsächlich auf der Zunge, hat pro Stück nur halb so viele Kalorien, da nur halb so dick). Wird es in mein Standardrepertoire aufgenommen? Nein, denn es passt nicht zu meinem etwas gröberen Sortiment. Für den Transport (auch nach Rom an den Heiligen Stuhl) sind diese Plätzchen - im Gegensatz zum Beispiel zu einem Lebkuchen oder einem Betmännchen - besonders schlecht geeignet, denn sie sind sehr zerbrechlich.

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