Dienstag, 17. März 2015

Hier kommt der dritte und letzte Eintrag zum Thema Börse: Ich sage nur "Hypo Real Estate"

So, erstmal diese interessante Graphik, die ich auf "Die Welt"-online gefunden habe:

Wie wahr, stimmt's?

Und dann: Ich hatte Euch vorgestern Original-Einträge aus meinem Schulheft versprochen, hier sind sie (völlig uninteressant, ich rate von der Lektüre ab, wollt's nur geschrieben haben):
(Hintergrundinfo: Hypo Real Estate ist eine deutsche Bank, die 2009 pleite ging und vom Steuerzahler mit vielen Milliarden gerettet werden musste.)
26.9.2007: Hypo Real Estate Analystenempfehlung, da Gewinnerwartung + 30% in 12 Monaten. Als Langfristanlage empfohlen. Horizont 3 Jahre, Kurs + 8% p.a. Wäre schön, wenn das stimmen würde. Wenn's ein bisschen runter geht, rege ich mich nicht auf, sondern beachte die Regeln.
Gekauft: x Stück bei 39,96 Euro. Stoploss Warnsignal bei 34 € (-15%), MUSS raus bei 33 €. 
19.10.2007: Verkauft bei 42,06 € Langfristanlage, hahaha, mir haben nach nicht einmal einem Monat schon die Nerven gezittert und sie flog. Wofür gibt es Regeln, wenn man sich nicht daran hält????? Gewinne lässt man laufen, Verluste begrenzen. Ich begrenze die Gewinne und lasse die Verluste laufen!!!!! Oh Mannomann. Naja, Gewinne sind nie verkehrt.
21.10.2007: Stand 40,74 €
09.11.2007: Stand 35,67 €. Die Entscheidung war richtig!!!!
Am 15. Januar 2008 von 33,38 € auf 21,64 € (35,18 %), also um 11,74 € abgestürzt weil Subprime-Geschichten auftauchten (vorher geleugnet). An diesem Tag erwarb der Vorstandschef für 400.000 € zu je 22 €. Anderes Vorstandsmitglied für 96.000 €, ein weiteres sogar für 903.000 €. Alle Chefs haben gekauft, das haben sie in Pflichtmitteilungen mitgeteilt. Wenn die Chefs kaufen, ist das ja ein sehr gutes Zeichen. Ich traue mich aber trotzdem nicht, noch mal reinzugehen. 
Hypo Real Estate bei 16,29 €
Ich fasse die Eintragungen aus meinem Heft zusammen: Ich hörte auf eine völlig falsche - wahrscheinlich betrügerische - Analystenempfehlung. Ich verstieß gegen meine Regel, Gewinne laufen zu lassen und schimpfte mich dafür aus. Ich beobachtete den Niedergang der Aktie. Ich fiel theoretisch auf diesen Trick mit den Käufen der Vorstände herein, traute mich aber nicht, praktisch danach zu handeln (glücklicherweise!).
Was tatsächlich geschah: Die Bank war die ganze Zeit über völlig pleite. Am 09. März 2009 kam die Aktie bei ihrem historischen Tiefstand von 64 Cents an. Die Firma ging bankrott, der Steuerzahler musste sie mit über 100 Milliarden Euro retten. Die letzten Aktionäre wurden nach der Verstaatlichung mit 1,30 € pro Aktie abgefunden.
Diesen Chart von Hypo Real Estate habe ich auf der Seite www.ariva.de gefunden. Hoffentlich ist das okay, wenn ich die Graphik hier kopiere:
Was soll man dazu sagen, nicht wahr? Wer da heil rausgekommen ist, hatte mehr Glück als Verstand, denn bei einem Verlust von 35% an einem Tag nützt einem auch eine Stop-Loss-Verlustbegrenzung nichts.
Und Hausfrauen dürfen bei diesem gefährlichen Spiel mitspielen!
Damals haben mich Ängstlichkeit und Glück vor einem Verlust bewahrt, dieses Mal (2015) haben mir (übergroße?) Vorsicht und mangelnde Voraussicht entgangene Gewinne beschert.
Ich erinnere (mich) rasch an die goldene Regel Nummer 1: Unten kaufen und oben verkaufen! und da, wo wir jetzt sind (DAX bei 12.000), ist definitiv nicht unten. Und außerdem: Wenn sich Milchmädchen und Hausfrauen zum Thema Börse äußern, dann liegt eine Hausse wirklich in den allerletzten Zügen und die Hütte brennt praktisch schon. 

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