Samstag, 30. Juli 2011

Selbstbedienung an der Kasse

Ja, Leute, ich habe heute aktiv gegen Arbeitsplätze gekämpft und zum ersten Mal an einer SB-Kasse bezahlt. Und zwar bei Tesco. Bei dem Tesco, bei dem wir hier in London normalerweise einkaufen, gibt es zwei Kassen mit Bedienung und acht SB-Kassen, die von insgesamt einer Person beaufsichtigt werden. Da ich mich grundsätzlich jedem technischen Fortschritt verschließe, hatte ich die SB-Kassen bisher noch nie benutzt. Heute morgen hatte ich es jedoch ein bisschen eilig, weil meine Lieben Karten für ein Fußballturnier hatten und vorher noch ein full english Breakfast einnehmen wollten (so, wie wir es von Teneriffa kennen). Ich rannte also mit meinem Einkaufswägelchen zu Tesco, um Black Pudding, Speck und Baked Beans zu besorgen und und da ich nun schon einmal dort war, lud ich es voll mit Sachen für die nächsten Tage. Als ich bezahlen wollte, standen an den gewöhnlichen Kassen lange Schlangen, an den SB-Kassen war viel weniger los. Also dachte ich: probierst du's halt mal. Ähem.
Die SB-Kasse besteht aus einem Bildschirm, einem Scanner und einem Bereich zum Befüllen der Einkaufstüten. Als erstes musste ich auf dem Bildschirm eingeben, ob ich meine Einkaufstüten mitgebracht hatte (dafür gibt's Tesco-Punkte auf die Tesco-Karte). Falls ja, sollte ich diese an den dafür vorgesehenen Platz stellen. Ich stellte also mein von zu Hause mitgebrachtes Einkaufswägelchen auf die Fläche, von der ich dachte, dass es die vorgesehene Fläche sei. Ich irrte jedoch, denn die von mir gewählte Fläche war die für den Tesco-Einkaufskorb vorgesehene. Whatever.
Ich begann, meine Waren zu scannen. Das klappte nicht. Der Assistent kam herbeigeschossen. Info: Eine Ware scannen, dann in die auf der für die Einkaufstasche vorgesehnen Fläche stehende Einkaufstasche legen, denn unter dieser Fläche befindet sich eine Waage!!!!!, die kontrolliert, dass das Gewicht der gescannten Waren mit dem in der Tasche befindlichen Gewicht übereinstimmt!!! Man kann also nichts einpacken, was man nicht gescannt hat. Sauber.
Und man kann nicht scannen, bevor das Gewicht der gekauften Waren nicht um das Gewicht der zuletzt gescannten Ware angestiegen ist. Aha. Bei einem Bund Frühlingszwiebel fragte die Maschine nach der "Number". Welcher "Number"? Mein Unterbewusstsein veranlasste mich, den Finger zu heben wie in der Schule, wenn man den Lehrer etwas fragen möchte. Der Assistent kam wieder angeschossen. "1" musste ich natürlich anklicken, da ich "1" Bund Frühlingszwiebeln gekauft hatte. Okay. Warum? Weiß nicht.
Dann war meine Tüte voll. Und jetzt? Konnte ich einfach so das ganze Gewicht von der Waage heben? Ich sah mich wieder Hilfe suchend nach dem Assistenten um. Sich per Fingerheben melden macht sicher einen furchbar arroganten Eindruck, obwohl es gar nicht so gemeint war. Er kam wieder angeschossen, hielt irgendein Kärtchen irgendwo hin und ich konnte meine erste Tüte in mein Wägelchen packen. Idem bei der nächsten Tüte. Er verriet mir aber nicht, was man selbst tun könnte, um von Tüte zu Tüte zu wechseln. Als ich meinen gesamten Ramsch gescannt hatte, drückte ich auf "finished" oder "done" oder irgendsowas, scannte meine Tesco-Card und der zu zahlende Gesamtbetrag erschien auf dem Bildschirm. Ich hatte kaum eine halbe Stunde gebraucht. Ich schob noch meine Geldscheine in den dafür vorgesehenen Schlitz, nahm mein Wechselgeld in Empfang und fertig. Ich könnte mir vorstellen, dass die SB-Kassen dem Kunden wirklich viel Zeit sparen, wenn man das System erst einmal beherrscht. Sorry, Mädels.  
Nachdem der Einkaufsvorgang nun also beendet war, räumte ich noch eine Weile Ware aus dem Lager in die Regale und begab mich dann nach Hause.    

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