Dienstag, 8. Oktober 2019

Wir sind wo - und zwar in Japan

Rasch nur dies: Ja, liebe Leser, wir sind wo, und zwar in Tokio. Gestern sind wir angekommen. Die Eindrücke sind überwältigend. Es fällt mir schwer, etwas zu schreiben. Wir haben schon so allerhand gesehen.  Wir kamen gegen 11.30 Uhr an, das Hotelzimmer war aber erst ab 14 Uhr frei, also gingen wir erst einmal etwas essen. Nah beim Hotel ist ein Viertel mit vielen Kneipen, dort gingen wir in einen Ramen-"Schuppen", will ich mal sagen. Wir schafften es, uns verständlich zu machen, obwohl der Kellner kein Englisch sprach. Die Speisekarten sind bebildert. Es sprechen auch überraschend viele Leute Englisch, bisher hatten wir noch keine Verständigungsprobleme.
Dann stiessen unsere Freunde M. und H., die hier seit vielen Jahren bzw. schon immer leben,  zu uns und gemeinsam gingen wir zum riesigen Gebäude der Verwaltung von Tokio. Man kann kostenlos mit dem Aufzug hochfahren, was wir taten. Von oben hat meine eine super Aussicht und sieht, wie riesig Tokio doch ist (die Metropol-Region hat 38 Millionen Einwohner!). Ganz im Hintergrund sah man mit viel gutem Willen den Fujiyama. Geil! Wir blieben oben während es dunkel wurde (so gegen achtzehn Uhr) und schauten zu, wie die Lichter angingen. Tokio von oben sieht nicht megatoll und beeindruckend aus, es ist einfach nur flächenmässig riesig. 
Anschliessend gingen wir zum Abendessen in das Viertel Kabukichi (oder so ähnlich, ich werde es nachschauen und ggf. berichtigen). H. bestellte viel leckeres japanisches Zeug. Mmmmm. Auf einem Hochhaus war eine lebensgrosse Godzillafigur angebracht, mit rotglühenden Augen, die um die volle Stunde "Feuer" spie. Auch geil!
Danach gingen wir in unser Hotel. Ich schlief gleich ein, da war es so 23 Uhr.  Um 1.30 Uhr war ich hell wach und schlief erst um 4.30 Uhr wieder ein. Jetlag! Hoffentlich wiederholt sich das heute Nacht nicht!
Was haben wir heute gemacht? Heute hat uns M.s Bruder begleitet, der hier lebt und sich auskennt. Für unsere Besichtigungen mussten wir jeweils mit der U-Bahn fahren, wir hatten eine Tageskarte. Wir sassen je-des-mal in der falschen Bahn. Wir eilten stundenlang durch die wahrscheinlich endlosen U-Bahnhöfe und kamen dabei gelegentlich an derselben Stelle zwei-, wenn nicht gar dreimal vorbei. Für das Herumirren und das In-falschen-Bahnen-sitzen ging ganz schön viel Zeit drauf. Ich will da aber gar nichts sagen, immerhin ist Shinjuku, der Bahnhof, an dem unser Hotel steht, mit vier Millionen Personen pro Tag der Bahnhof mit dem grössten Fahrgästeaufkommen der Welt. 
Als erstes schauten wir uns heute einen buddhistischen Tempel an, den Asakusa-Schrein, der war sehr, sehr interessant. Auf dem Tempelgelände befanden sich zahllose Buden wie auf einem orientalischen Bazar. Mir fiel dazu eine alte Geschichte ein, auf die ich kurz verwies, die aber niemanden interessierte. 
Es war gerade ein buddhistisches Gebet im Gange, wie in dem Film "Erleuchtung garantiert", den ich mir zur Einstimmung auf die Reise mal wieder angeschaut hatte. Man konnte ein paar Münzen in so ein grill-artiges Ding schmeissen und beten, in dem man sich verbeugte, zweimal in die Hände klatschte (um die Aufmerksamkeit der Gottheit auf sich zu lenken, ich kenne mich da nicht so aus). Das buddhistische Psalmodieren ist dem Gebet ziemlich förderlich. Zum Abschluss verbeugt man sich wieder und geht. 
Danach fuhren wir zu den Omotesando-Hills, wo M. gerne spazieren geht. Es ist eine sehr gehobene, baumbestandene Einkaufsstrasse. Wir hatten es mittlerweile ein bisschen eilig, denn wir wollten noch den Meiji-Schrein anschauen, der um 16.30 Uhr zumachte.  Dieser schintoistische Tempel war auch recht interessant. Man konnte für umgerechnet vier Euro kleine Täfelchen kaufen und darauf Wünsche und Gebete schreiben (nicht gemacht). Unsere Freunde (mittlerweile war M. wieder zu uns gestossen)  zeigten uns ein von Deutschen beschriebenes Täfelchen, auf dem eine lange Liste von Wünschen aufgeführt war, stichpunktartig. Entweder sie wussten sehr genau, was sie wollten, oder sie hatten die Liste schon daheim vorbereitet. Der Schrein liegt in einem Park mit riesigen, uralten Bäumen, ganz verwunschen sieht er aus. Herrlich. Dann hatten wir wieder Zeit und gingen zurück in M.s Lieblingsstrasse, wo wir uns nun in Ruhe auch ein Geschäft mit japanischer Handwerkskunst anschauten. Dann gingen wir noch in ihr Lieblingscafé, das sehr vor- und angenehm war. Dort gab es einen Tee und eine Süssigkeit, also für jeden. Anschliessend fuhren wir zurück Richtung Hotel, irrten noch ein Weilchen durch den Shinjuku-Bahnhof und gingen dann hinauf in unser Zimmer. Morgen früh geht es mit dem Shinkansen, dem superschnellen Bullett-Train, nach Kioto! 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen