Mittwoch, 15. Dezember 2010

Unser neues Sofa ist da!


Ja, wir brauchten ein neues Sofa, das alte in unserem Fernsehzimmer sah nämlich so aus und war völlig durchgesessen:


Konsens war, dass das Sofa “englisch” aussehen sollte, also gemütlich, wie in einem englischen Club. Nicht, dass wir schon einmal in einem englischen Club gewesen wären und wüssten, wie die Sitzmöbel dort aussähen, aber es sollte eben so aussehen, wie man sich die Sofas in englischen Clubs vorstellt, also braunes Leder. Ich durchforstete mehrere Möbelhäuser, aber ich fand nichts, was mich überzeugte. Der Möbelmarkt ist hier mittlerweile aufgespalten in billigen Schrott (90 %) und teueres Designerzeug, die Mittelklasse ist kaum noch vertreten. Unser altes Sofa war billiger Schrott und trug außerdem in den letzten Jahren noch einen waschbaren Schonbezug. Es war das Sofa, auf dem man Joghurt essen durfte und tropfendes Eis und Salamibrote, auf dem es keine Einschränkungen gab. Nun wollten wir aber ein hochwertigeres Möbelstück. In den letzten Jahren ist hier viel Werbung für “Stressless” gemacht worden, also schaute ich mir als erstes die Stressless-Sofas an. Vom Aussehen her entsprachen sie nicht ganz meinen Vorstellungen und die Preise waren einfach horrend, so um die 4500 Euro (bedenkt, dass ein Preis von 4500 Euro allein fast 750 Euro Mehrwertsteuer beinhaltet, dass man also fast 750 Euro abdrücken muss, um das 3750 Euro teure Sofa erwerben zu dürfen). Dazu wäre beim Stressless außerdem ein separates Fußteil gekommen, auf dem sich bei uns in null Komma nichts Zeitschriften ansammeln würden und das damit lästig zu benutzen wäre.
Im Internet fand ich dieses Sofa von Roche-Bobois, das unseren Anforderungen mehr oder weniger entsprach:


Ich rief im Roche-Bobois-Laden an, ob das Sofa vorrätig sei und man mal probesitzen könne. Es war nicht vorrätig und man konnte nicht probesitzen. Man hätte es aber bestellen und kaufen können. Neee. Wir saßen auf einem anderen Roche-Bobois-Sofa probe, nämlich diesem, dem Mah Jong, das nach meinem Dafürhalten schauderhaft aussieht und höchstens für ein Kinderzimmer oder die Wohnung sehr junger Menschen geeignet ist (die gewiss kein Geld dafür haben, denn es ist teuer).


Es ist überraschend bequem, sehr bequem sogar, aber wer will denn so etwas zwanzig Jahre lang anschauen? Naja, man gewöhnt sich an alles. Irgendwann mal wird es wahrscheinlich ein Designer-Kultobjekt sein.
Unser altes Sofa war mittlerweile schon so durchgesessen, dass man nur noch quer drauf sitzen konnte. Die Sitzfläche war so weit abgesackt, dass sich die Holzlatte vorn in die Kniekehlen grub.
Wir probierten es mal in Medina del Campo. Medina del Campo ist eine kastilische Möbelstadt. Sie hat 22.000 Einwohner und über 30 Möbelgeschäfte. An jenem Tag begleitete mich zufällig mein Mann. Gleich im zweiten Laden geschah es: Ein Strahlen glitt über sein Antlitz. Wir waren fündig geworden. Wir kauften nicht sofort. Nach einem Tag Bedenkzeit riefen wir jedoch an und bestellten, vier Wochen später wurde schon geliefert.
Was sagt Ihr dazu? Auf Bild 1 diskret und englisch, auf Bild 2 completely over the top. Mit einem Hebel an der Seite kann man das Fußteil hochstellen (Zeitschriften können sich nicht ansammeln, da man es zum Aufstehen wieder runterklappen muss!), außerdem gibt es eine Liegeposition. Die mittlere Lehne kann man herunterklappen, sie bildet dann ein Tischchen. Das Leder ist dünn, weich und anschmiegsam, man kann kaum glauben, dass es richtiges Leder ist (ist es aber). Jetzt brauchen wir noch ein schönes Tischen für rechts daneben und müssen den Rest unseres Fernsehzimmers ein bisschen an das neue Sofa anpassen.
 

4 Kommentare:

  1. Das ist ja richtig toll!!!! Und wieviele tolle Funktionen dieses Sofa hat. Ich bin beeindruckt! Ich hoffe Sie haben viel Spaß mit diesem Sofa.

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  2. Müsste umständehalber eine nur einmal kurz aufgebaute tolle bunte (gestreift/Blumen/einfärbig)original Couchlandschaft verkaufen. 30 % vom Neupreis - Originalrechnung vorhanden.
    Kärnten. Bilder anfordern unter 06767226452

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