Mittwoch, 11. April 2012

Krise in Spanien - Noch ein Post zum Thema

Eigentlich wollte ich mich heute abend in die Couchecke kuscheln und bei Aktenzeichen XY wohlig gruseln. Aber dann kam heute nachmittag eine Freundin und erzählte, dass ihr Sohn entlassen worden sei. Er ist zwar kein Beamter, sein Job (Akademiker) war aber vermeintlich sicher. Seine Frau steht ebenfalls auf der Abschussliste, hat aber noch keine Benachrichtigung von ihrer Freisetzung erhalten. Die Kinder sind drei und fünf. Eine Hypothek gibt es natürlich auch.
Das hätte ich echt nicht gedacht, dass es diese Familie, die ich seit vielen Jahren kenne, treffen wird. Wer in Spanien in der gegenwärtigen Situation seinen Arbeitsplatz verliert, wird auf Jahre hinaus keinen mehr finden. Das Gruseln, das mich befiehl, war unwohlig und ich hatte dann gar keine Lust mehr auf Aktenzeichen XY.
Die mittlerweile allgegenwärtigen irrsinnigen Sparmaßnahmen zeitigen jedoch Erfolge: Heute stand in der Zeitung, dass es im vergangenen Monat 133.500 Handylinien weniger gab als im Monat zuvor. Es stand hier (nur damit Ihr wisst, dass ich mir diese Zahlen nicht aus dem Finger sauge),
http://economia.elpais.com/economia/2012/04/11/actualidad/1334133582_318511.html
wurde aber auch in den Radionachrichten erzählt. Präsident Mariano Rajoy und sogar Altpräsident Felipe González bestreiten heftig, dass Spanien in Bälde unter den Rettungsschirm schlüpfen wird. Das gewöhnliche Volk ist anderer Ansicht: "Nos van a intervenir."

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen